Seien wir mal ehrlich – manche Recyclingaspekte wie z. B. Müll- und Glastrennung, Pfandrückgabe oder generelle Müllvermeidung funktionieren zwar mehr oder weniger gut Zuhause, doch in öffentlichen Arealen wie Parks oder Fußgängerzonen brauchen sie oft Überwindung, sind nervig oder scheitern ganz einfach an fehlender Motivation.
Wie also kann man es schaffen, träges Verhalten in der Angelegenheit nachhaltiger Umweltschutz zu mindern? Ganz einfach – mit Spaß! Denn Spaß am Tun ist die einfachste Möglichkeit Veränderung zu bewirken. Was es dazu benötigt? Kreativität für eine gute Idee und Technik für deren Umsetzung. Die Media Agentur DDB aus Schweden startete mit Unterstützung von Volkswagen ein Projekt namens „The Fun Theory“. Das Projekt ist nun bereits einige Jahre alt, doch hat bis heute nicht an seiner Wertigkeit verloren.
Herausgekommen ist zum Beispiel der tiefste Mülleimer der Welt – „World deepest Bin“. Seinen Müll in einem öffentlichen Mülleimer und nicht auf die Straße zu werfen, das sollte eigentlich nicht so schwer sein, aber vielen Menschen fällt es noch immer nicht leicht. Wie schafft man es also, dieses Verhalten umzulenken? Mit der tollen Idee, einen Bewegungsmelder am inneren Deckel des Mülleimers zu montieren, welcher einen lustigen Sound beim Einwerfen von Wegwerfartikeln erklingen lässt, und einen meterlangen Fall in die unwegsamen Tiefen des Eimers suggeriert.
Eine andere Variante, seinen Beitrag zum Umweltschutz auf spielerische Art und Weise zu beleben ist die „Bottle Bank Arcade“ (Glascontainer Spielhalle). Wie kann die wichtige Motivation gesteigert werden, sperriges, nicht Geld einbringendes Altglas zu recyceln? Indem der Altglascontainer durch eine brillante Idee und technisches Geschick zu einem Videogame wird.
Da bleibt wohl nur noch die Frage, wie lange sich die „nachhaltigen Spaßmaßnahmen“ im täglichen Leben halten, wann sie sich abnutzen oder sogar zu nerven anfangen? Oder schaffen sie es immer wieder neue Menschen zum umweltbewussten Lebensstil zu inspirieren?
Nun vermutlich kommt es da ganz auf das Projekt an. Fest steht, dass so oder so, zumindest ein nachhaltiges Lächeln auf unsere Gesichter gezaubert wird, und das – kombiniert mit einer Anregung zum nachhaltigen Zukunftsdenken – ist die Sache auf jeden Fall Wert!
Mehr Fun Theorie gibt’s unter: www.thefuntheory.com
Einen ähnlichen Ansatz verfolgt das Berliner Startup ecotastic.de – mit ihrem auf dem Gamification-Ansatz beruhenden Konzept, werden Nutzer für umweltbewusstes Verhalten belohnt. Damit kann man immer und überall die oben beschriebenen Prinzipien der Fun
Theorie verwirklichen. Man tut etwas gutes & hat Spaß dabei.