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Denkmalschutz und Solarenergie – ein Kompromiss

Tegolasolare
Tegolasolare

Die Diskussion ist weit verbreitet: Ist Denkmalschutz und der Einsatz umweltschonender Solarenergie ein Widerspruch? In vielen Städen hat man sich darüber schon die Köpfe zerbrochen, bis hin zum Verfahren vor Gericht.

Zugegeben muß sich optisch noch einiges tun in der Solartechnologie, damit die Energiesammler nicht immer wirken wir Parasiten, die unangepasst an der Architektur kleben. Besonders bei alten Gebäuden mit schönen Ziegeldächern sehen konventielle Zellen oft unschön aus und stören das architektonische Gesamtbild.

Eine Lösung für dieses Problem könnten die Solarziegel der italienischen Firma Tegolasolare sein.

Die roten Keramikziegel dieses Herstellers sind unter großer Hitze verpresst und extra widerstandsfähig gegen Bruch und Wetter und saugen ebenso weniger Wasser als andere vergleichbare Produkte, so wirbt Tegolasolare. Die Ziegel gibt es mit und ohne Solarzelle, so können die normalen Ziegel an schattigen Flächen angebracht, die Ziegel mit Zelle an sonnenexponierten Stellen montiert werden. Eine Fläche von 40 Ziegeln erzeugt rund 3kW an Strom, sofern die Sonne gut scheint. Die Zellen werden untereinander verkabelt und speisen dann gesamthaft den Strom ins Netz. Gebrochene Ziegel können so einfach ersetzt oder normale mit zellentragenden Ziegeln ausgetauscht werden.

Von unten sieht man kaum etwas von der Technologie, erst aus der Vogelperspektive erkennt man die Solarzellen auf dem Dach.

Ein, wie ich finde, augenschmeichelnder Versuch traditionelle Bauweisen mit moderner Energiegewinnung zu verkuppeln.

2 Kommentare

  1. Hallo Michaela

    ist ne gute sache wenn überhapt mal jemand über die problematik des einsatzes von solarenergie im denkmalschutz nachdenkt und versucht beide aspekte gestalterisch zu verbinden. so werden zumindest mal beide ernst genommen. es geht ja letzten endes um die nettofläche. kann man alles berechnen und die fläche auf dem einzelnen ziegel optimieren. denkmalschutz kostet in dem fall eben etwas mehr geld. bei aller liebe zur effizienz soll man doch den denkmalpflegerischen aspekt nicht für nichtig erklären. hier öffnet sich vielleicht ein neuer argumentationsspielraum in diskussionen mit bauämtern, stadtmüttern und -vätern.

    besten gruß
    jan frisch

  2. Hallo Jette, vielen Dank für Deinen Artikel. Allerdings muß ich dazu sagen, daß diese Zellen nicht optimal sind. Die Verschattung ist relativ groß und außerdem arbeitet Photovoltaik besser, wenn die Umgebungstemperaturen niedriger sind. Deshalb werden die meisten Anlagen so gebaut, daß zwischen Dach und Zellen eine Belüftung stattfinden kann.
    Viele Grüße
    Michaela

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