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Der erste Fahrradweg aus Recycling-Plastik ist da

Straßen aus Plastik? Was erstmal schräg klingt, ist in den Niederlanden schon Realität. In der Stadt Zwolle wurde der erste Fahrradweg aus Recycling-Plastik eröffnet. Die 30 Meter lange Teststrecke soll zeigen, ob sich recycelter Plastikmüll tatsächlich als Straßenbelag eignet. Das Potential ist groß.

Plastik als Straßenbelag hat viele Vorteile

Das Konzept „PlasticRoad“ wurde vor drei Jahren vom niederländischen Bauunternehmen VolkerWessels vorgestellt und seitdem mit Partnern weiterentwickelt. Die Tragfähigkeit der Kunststoffmodule ist erwiesen, so dass das Projekt jetzt in die Pilotphase gehen kann. Recycelter Kunststoff als Straßenbelag bietet viele Vorteile, er ist leicht, robust, schnell zu transportieren und er lässt sich zügig und ohne große Umwelteinflüsse verlegen. Möglich machen es vorgefertigte Elemente, die dank ihrer hohlen Bauweise zudem bei Starkregen noch Regenwasser aufnehmen können.

Die PlasticRoad soll zu 100 Prozent kreislauffähig werden

Allein die 30 Meter Radweg in Zwolle bestehen aus dem Äquivalent von 218.000 Plastikbechern oder 500.000 Flaschenverschlüssen aus Plastik. Noch kommt auch neuer Kunststoff zum Einsatz, doch die Macher wollen erreichen, dass PlasticRoad am Ende zu 100 Prozent aus recyceltem Plastik besteht und ein echtes Kreislaufprodukt wird. Denn von den 350 Millionen Tonnen Plastik, die weltweit jedes Jahr anfallen, wird nur ein kleiner Teil recycelt. Der Rest landet entweder in der Umwelt oder in umweltschädlichen Müllverbrennungsanlagen.

Kommt die Autobahn aus Plastik?

Der Radweg in Zwolle ist also ein erster Schritt hin zu einem nachhaltigen und dauerhaften zweiten Leben für Plastikmüll. Der neue Radweg ist außerdem smart, denn er liefert über Sensoren Informationen über die Temperatur der Straße, die Zahl der Radfahrer und zur Haltbarkeit. Ein zweiter Fahrradweg aus Recycling-Plastik geht im November in Betrieb, ebenfalls in den Niederlanden. Die Ergebnisse aus den Versuchen werden in die Weiterentwicklung der PlasticRoad einfließen.

Und die nächsten Schritte sind schon geplant: Der Einsatz der Kunststoffbeläge auf Parkplätzen, auf Fußgängerwegen und an Haltestellen. Geht das alles gut, wird recyceltes Plastik vielleicht bald auch auf Straßen und Autobahnen verlegt. Allerdings stellt sich hier auch die Frage: Cui Bono? Wem nützt es? Die Umwelt oder am Ende doch vor allem die Kunststoff-Industrie?

2 Kommentare

  1. @Georg_Hofemann
    Das ist alles quatsch was du erzählst. Was sollen Mikros denn mit Straßen zu tun haben? Mit Mikros macht man Tonaufnahmen, die entstehen nicht einfach als Abrieb von einer Straße!

  2. …und der zwangsläufig anfallende Abrieb landet dann als Microplastik über Straßenentwässerung und Flüsse zusätzlich in der Nahrungskette. Ganz tolle Idee!

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