Kunst

Olafur Eliasson bringt Eisberge nach London als Statement gegen die Klimakrise

Der skandinavische Künstler Olafur Eliasson stellt gerade 30 große grönländische Eisblöcke in London aus. Damit will er die Folgen des Klimawandels begreifbar machen. Die Blöcke waren vom Eisschild abgebrochen, wurden am Nuup Kangerlua Fjord aus dem Wasser gefischt und den ganzen Weg nach London transportiert. Ice Watch heißt die Aktion, bei der die Londoner hautnah beobachten können, wie die Jahrhunderte alten Eisblöcke langsam schmelzen.

Jede Sekunde brechen 10.000 solcher Eisblöcke ab

Eliasson hat Ice Watch gemeinsam mit dem grönländischen Geologen Minik Rosing umgesetzt. Beide wissen, dass Berichte und Zahlen nur begrenzt zum Handeln anregen. Menschen müssen Dinge stattdessen selbst erleben, sie emotional erfahren, um sie wirklich zu verstehen. Besucher machen sich einen Spaß daraus, auf die Eisblöcke zu klettern und herunter zu rutschen. Sie können das Eis riechen, anfassen, schmecken und zusehen, wie es schmilzt. Und wenn man dann noch weiß, dass pro Sekunde 10.000 genau solcher Eisblöcke vom Eisschild abbrechen, dann kann man sich den Klimawandel plötzlich vorstellen und verstehen, was auf dem Spiel steht.

Die gute Nachricht ist: Wir können das ändern!

Dennoch wollen Eliasson und Rosing mit ihrer Aktion keine Angst erzeugen, sondern über positive Erlebnisse zum Handeln anregen. Denn ihre Botschaft ist: Wir können den Klimawandel stoppen. Wir wissen genau was passiert, warum es passiert und wir wissen, was wir für den Klimaschutz tun können. Wir müssen es einfach nur tun.

Olafur Eliasson will mit Kunst die Welt verändern

Die Aktion findet nicht zufällig jetzt statt, sondern umrahmt die gerade endende UN-Klimakonferenz im polnischen Katowice. Hier sucht die Staatengemeinschaft Wege, um die Beschlüsse des Pariser Klimaabkommens umzusetzen. Schon bei den Klimakonferenzen 2014 in Kopenhagen und letztes Jahr in Paris nutzte Olafur Eliasson abgebrochene Eisberge aus Grönland, um die Klimakrise auf besondere Art zu thematisieren. Auch viele andere Arbeiten des Künstlers beschäftigen sich mit Umweltthemen. Manch einer kennt ihn über sein Herzensprojekt, die kleine Solarlampen Little Sun und der Little Sun Diamond. Sie helfen vor allem Menschen in Afrika, Petroleumlampen zu ersetzen und sparen so CO2 ein.

Ice Watch läuft in London noch bis zum 21. Dezember, wenn das Wetter die Eisblöcke nicht schon vorher komplett zum Schmelzen bringt. Sie stehen in der City of London vor dem Hauptsitz von Bloomberg sowie vor der Tate Modern.

Bilder: Ice Watch London / Studio Olafur Eliasson – Fotografen: Charlie Forgam Bailey / Justin Suttcliff

 

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2 Kommentare

  1. …. Kunst versetzt Berge… Im wahrsten Sinne des Wortes… Und wir Men’s hen koennen das auch wenn wir wollen… Berge versetzen fuer das Positive.. Jeder einzelne Schritt ist wichtig!! Danke Danke Danke

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