Pflanzen brauchen Nährstoffe, um zu gedeihen. Künstlicher Dünger erfüllt zwar seinen Zweck, kostet aber Geld und ist auch nicht immer die umweltfreundlichste Alternative. Wie man organischen Pflanzendünger selber herstellen kann, erklärt dieser Beitrag.
Prachtvolle Pflanzen brauchen erstklassigen Dünger
Ob im Garten, auf dem Balkon oder im Haus: Pflanzen brauchen speziell in den Sommermonaten, wo es oft heiß und trocken ist, neben ausreichend Wasser auch genügend Nährstoffe, um gut zu wachsen.
Neben Kalium und Stickstoff ist auch Phosphor ein wesentlicher Bestandteil eines guten Pflanzendüngers. Kalium hat die Aufgabe, die Pflanzen zu kräftigen und die Blätter vor dem Absterben zu schützen. Besonders Kuh- und Pferdemist sind die ideale Basis für einen ausgewogenen Dünger.
Ohne Stickstoff können Pflanzen nicht in ihrer vollen Pracht wachsen. Er sorgt für kräftige, grüne Blätter. Jedoch ist hier Fingerspitzengefühl gefragt, da ein Übermaß an Stickstoff lediglich die Blätter und Wurzeln stärkt, aber nicht das Wachstum der Blüte anregt.
Wie oft brauchen Pflanzen Dünger?
Wasser und Licht sind die Grundbedürfnisse jeder Pflanze. Allerdings brauchen sie eine große Menge an Nährstoffen, um in ihrer ganzen Schönheit zu erblühen.
Erste Anzeichen eines Nährstoffmangels können z. B. wenige Blüten oder Früchte sein. Auch eingerollte Blätter, die sich gelblich verfärben oder lilafarbene Triebe sind typische Merkmale einer mangelnden Nährstoffversorgung.
Um solche Schäden zu vermeiden, ist es ratsam, alle Pflanzen in den Monaten zwischen März und Oktober alle 14 Tage mit Nährstoffen zu versorgen. Dabei ist es unwesentlich, wo die Pflanzen stehen: ob im Garten, am Balkon oder im Haus.
Tipps und Tricks, wie man organischen Pflanzendünger selber machen kann
Die meisten handelsüblichen Dünger enthalten Zusammensetzungen aus Phosphor, Stickstoff und Kalium. Dieser Dünger erbringt natürlich seine Wirkung, jedoch ist organischer Dünger auf natürlicher Basis immer noch die bessere Wahl.
Tipp #1: Pflanzendünger aus Kaffeesatz
Die Wirkung von Kaffeesatz wird oft unterschätzt. Seine Reichhaltigkeit an Phosphor, Kalium, Stick- und Mineralstoffen machen ihn zu einem absoluten Powerdünger.
Die Anwendung ist ganz einfach: den natürlichen Dünger mischt man regelmäßig unter die Blumenerde mit ein und lässt ihn dort seine Wirkung entfalten. Man kann ihn auch in flüssiger Form ansetzen und anschließend ins Gießwasser beimengen.
Tipp #2: Eierschalendünger für einen ausgewogenen pH-Wert
Diese natürliche Kalk-Bombe lockert den Boden der Pflanzen auf und ermöglicht die verbesserte Aufnahme aller anderen Mineralstoffe. Dadurch ergibt sich eine optimale Beschaffenheit für eine ausreichende Nährstoffversorgung.
Neben Kalk enthalten Eierschalen weitere wertvolle Mikronährstoffe wie Kupfer, Eisen, Phosphor und Fluor, woraus sich das ideale Gemisch für Pflanzendünger ergibt.
Tipp #3: Dünger aus der Küche
Der einfachste Weg, um Küchendünger regelmäßig zu ernten, ist ein eigener Komposthaufen. Dabei werden Küchenabfälle über mehrere Monate, ja sogar Jahre gesammelt und in einem ständigen Prozess zu Humus zersetzt.
Wer den Dünger schnellstmöglich benötigt, muss nicht so lange warten und kann stattdessen viele biologische Abfallprodukte auch direkt als Dünger einsetzen.
So ist z.B. das Kochwasser von Kartoffeln und Gemüse ein guter Flüssigdünger, solange kein Salz enthalten ist.
Selbiges gilt für Zwiebelschalen, die mit heißem Wasser übergossen und nach dem Abkühlen einfach in die Gießkanne abgeseiht werden.
Tipp #4: Brennnesseljauche
Hausgemachte Brennnesseljauche ist schnell gemacht und hat eine besonders effektive Wirkung. Die Jauche sorgt in Sprühform dafür, dass Blattläuse das Weite suchen und regt im Gießwasser das Wachstum von Pflanzen an. Vor allem sind es Tomatenpflanzen, die sich einer regelmäßigen Kur mit Brennnesseljauche erfreuen.
Anleitung: Brennesseljauche gegen Läuse
Für maximalen Erfolg gegen Blattläuse müssen die Brennnesseln zunächst klein geschnitten und in einem Eimer mit Wasser aufgegossen werden. Das Gemisch bleibt einige Tage stehen, bis es zu gären anfängt.
Um dem fauligen Geruch beim Gärungsprozess vorzubeugen, ist es ratsam etwas Steinmehl beizumengen und das Gemisch anschließend zwei Wochen an einem sonnigen Platz stehen zu lassen.
Tipp #5: Eine Düngedecke aus Gras für das Beet
Auch Obst und Gemüse freuen sich über ausreichend Nährstoffversorgung. Mulchen ist eine beliebte Form des Düngens und bietet den Pflanzen als Decke Schutz vor Sonneneinstrahlung.
Meist wird dafür Grasschnitt oder Laub verwendet, das sich mit der Zeit zersetzt und so die Nährstoffe als nahrhafter Flächenkompost an die Pflanzen abgibt.
Auch wenn das Mulchen an sich keine klassische Form ist, um Dünger herzustellen, erfreut es sich großer Beliebtheit, weil es so einfach, aber doch so effektiv ist.
Verwendet werden können alle organischen Materialien wie Grasschnitt, Stroh, Holzhackschnitzel, Laub oder Strauchschnitt. Lediglich das Laub von Nussbäumen ist nicht zum Mulchen geeignet.
Sobald die Pflanzen ein Mindestmaß von 10 cm erreicht haben, kann die erste Schicht gelegt werden. Ideal dafür ist die Zeit von Ende April bis Ende Mai.
Organischen Pflanzendünger selber herstellen: Einfach & effektiv
Ob Volldünger aus Stallmist oder eine schützende und nährende Decke aus Grasschnitt – selbst gemacht ist nicht nur günstig, sondern man weiß auch, was drinnen ist! So können Obst, Gemüse und Kräuter bedenkenlos geerntet und verspeist werden.
Neben den zahlreichen Vorteilen birgt organischer Pflanzendünger allerdings auch einen Nachteil: der Nährstoffgehalt ist nicht exakt bestimmbar. Aber das ist kein Grund zur Sorge. Sollten die Pflanzen erste Anzeichen einer Überdosierung an Nährstoffen zeigen, einfach die Abstände vergrößern oder die Dosis halbieren, bis sich der Zustand wieder normalisiert hat. In diesem Sinne, gutes Gelingen!
Beitragsbilder via Pexels (CC) Bilder 1,2: Cottonbro Studio Bilder 3,4,5: Valeria Ushakova
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