Am vergangenen Donnerstag fand die Eröffnung der Ausstellung Visual Voltage Amplified statt (hier wurde bereits darüber berichtet). Es handelt sich hierbei um eine Erweiterung der Wanderausstellung Visual Voltage. Erweitert wurde die Ausstellung um Arbeiten deutscher Designer. So z.B. das Screenhaus der Bauhaus-Universität Weimar.
Das Screenhaus ist ein multimedial nutzbares Bauwerk mit der Form eines hyperbolischen Paraboloids. Diese mathematisch definierte, effiziente Schalenform kann aus stabförmigen Elementen zusammengesetzt werden, die gegeneinander verdreht im Raum angeordnet und punktuell verbunden sind. Dadurch wird es möglich, für den Bau der Tragstruktur kostengünstige Holzwerkstoffe, wie zum Beispiel einfache Latten oder in tropischen Gegenden Bambus zu verwenden. Diese linearen Elemente können auch von Nichtfachleuten unter Anleitung in kurzer Zeit montiert und zu einer komplexen Form aufgewertet werden. Die Latten waren leicht zu beschaffen und mussten vor dem Einbau konstruktiv auf die jeweils notwendigen Dimensionen verlängert werden. Die an den Fußpunkten auch bei rein vertikaler Belastung auftretenden horizontalen Auflagerkräfte werden innerhalb der Struktur mithilfe von Seilen kurzgeschlossen. Die benötigte Steifigkeit des Tragwerks wurde innerhalb der Schalenfläche durch Einbau von in Längsrichtung durchlaufenden Seilen erreicht. Am höheren Ende des Tragwerks wurde zur Erhöhung der Quersteifigkeit eine nach dem von Prof. Schlaich entwickelten Speichenradprinzip aufgelöste Scheibe installiert.
Ebenfalls sehr interessant ist die Arbeit unter Strom von Clemens Winkler. Hierbei geht es um die Visualisierung von elektrischem Strom, der bei der Vielzahl von Geräten die uns mittlerweile ständig umgeben, nicht mehr wegzudenken ist. Die Strahlung, die von den Geräten ausgeht, versucht er mit Hilfe von speziellen Fasern zu visualisieren.
Die Ausstellung läuft noch bis zum 24.01.10 im im Felleshus der Nordischen Botschaften und ist allemal einen Besuch wert.