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e-Lastenfahrräder: umweltfreundliche Lieferlogistik

Der Pariser Gilles Manuelle ist davon überzeugt, dass der herkömmliche Verkehr in unseren Städten nicht nur uneffizient sondern auch umweltbelastend ist. 2001 wagte er den Sprung in die Selbständigkeit und verwirklichte seine Idee der sinnvollen und umweltfreundlichen Lieferlogistik in Paris mit dem emission-free-Cargounternehmen La Petite Reine®. Das ist der französische Spitzname für Fahrräder. Sein Konzept funktioniert so: ein im Herzen Paris gelegenes Paketsammelzentrum (Micro Consolidation Zentrum) wird mit Lkws beliefert. Von diesem Herzstück aus liefert Manuelle Pakete, Päckchen, Ersatzteile und vieles mehr mit e-Lastenrädern an die Pariser Empfänger. Die Vehikel sind Dreiräder mit einem e-Antrieb (Cagocycles V2 von Levolo), die 180 Kilo durch die Pariser Straßen chauvieren. Das florierende Geschäft unterstützt Manuelle zusätzlich mit e-Vans. DHL Express liefert als Kooperationspartner auf diese Art und Weise Express-Sendungen und Pakete mit DHL-gebrandeten Dreirädern.

Der umweltbewusste Stadtverbesserer startete mit 60 Rädern und will das Konzept per Franchise-Modell auf der ganzen Welt etablieren. In Frankreich expandierte er schon und liefert in den Städten Bordeaux, Rouen und Dijon. Das erste Franchise Modell startete 2008 in Genf, Schweiz. Jährlich werden eine Million Pakete transportiert, täglich sind das rund 3000 belieferte Kunden und somit eine Einsparung von 90 Tonnen Benzin- Äquivalent im Jahr.

Nach dem gleichen Prinzip liefert seit 2009 in London Matthew Linnecar mit seiner Firma GnewtCargo®. Aktuell fahren sechs e-Cargobikes und fünf Elektrovans. Dass das eine effektive und umweltfreundliche Logistik-Lösung ist, wies eine Studie der Uni Westminster 2010 nach. Demnach ist das Geschäftskonzept in einem Gebiet mit hoher Kundendichte und einem Micro Consolidation Center für Pakete und kleinere Lieferungen eine effektive und umweltfreundliche Alternative.

Die Co2-Belastung pro Paket werde durch den elektrischen Transport um 62% reduziert, bei einer durchschnittlichen Streckenreduzierung durch diese Transportart von 54%. Zusätzlich bewirke der elektrische Transport eine Reduzierung von Lärm, Luftverschmutzung und der Verkehrsbelastung in der Innenstadt. Der Brite selbst betont, dass ein e-Lastenrad täglich ca. eine halbe Tonne Lieferungen transportiere und trotz des Spitzentempos von 12 km/h eines der schnellsten Fahrzeuge in London sei. GnewtCargo® wurde mit mehreren UK-Awards, u.a. dem Green Appel Award, ausgezeichnet und ist auch Mitglied der E10, der »Electric 10-Group« bestehend aus etablierten Unternehmen die den Einsatz e-angetriebener Fahrzeuge in London fördern. Weitere Mitglieder sind u.a. DHL, UPS und TNT.

Weiterführende Links:

> Gnewt Cargo London: http://gnewtcargo.co.uk/

> La Petite Reine Paris: http://www.lapetitereine.com/fr/index.php

> Studie der Universität Westminster: http://gnewtcargo.co.uk

[Autor: Elke Kuehnle München, Journalistin, Umwelt-, Organisationspsychologin M.A.]

 

5 Kommentare

  1. Pingback: Transporte: Den letzten Kilometer umweltfreundlich bewältigen | Grüner fahren
  2. Sieht erstens meiner Meinung nach richtig gut aus das Vehicel und zweitens eindeutig der Schritt in die richtige Richtung wäre schön wenn sich das durchsetzt.

  3. Super Sache. Solche Ideen sind mit auch manchmal schon durch den Kopf gegangen.
    Aber super, dass es das nun schon gibt. :)
    Kann man ja in deutschland hoffentlich auch mal umsetzten!!!

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