Info Recycling Vortrag

RECYCLING_SAMPLING_ JAMMING

Schande über mich! Ich komme gerade von einem Vortrag des Re* Festivals in der Akademie der Künste Berlin und habe euch nicht im voraus darüber informiert. Zu meiner Verteidigung sei allerdings zu sagen, dass ich erst gestern zufällig hier darauf gestoßen bin und spontan heute meinen freien Vormittag geopfert habe, um euch selbstlos davon zu berichten.

Das Festival verbindet mit den Begriffen Recycling, Sampling und Culture Jamming drei intermediale künstlerische Strategien, deren gemeinsames Thema die Transformation von Altem in Neues ist.

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Der erste Vortrag  „RE:CONSTRUCTION von Verena Kuni (Prof. für Visuelle Kultur, Goethe-Universität FFM) ging vielmehr um den kulturellen Aspekt des Recycelns bzw. des Reconstruierens als um die Produkte selbst. Sie veranschaulichte die Thematik am Beispiel des guten alten Tapes und erklärte, dass sampling, remixing aber auch das recycling von Produkten eine Art Re-Konstruktionen ist, die auf die Verwendung von Archiven angewiesen ist. Den alles verwendete hat einerseits persönlichen Wert und Geschichte, aber auch kulutell und gesellschaftlich eine Bedeutung und sollte für die weitere Entwicklung frei zur Verfügung stehen.

Kritik übte sie besonders in diesem Zusammenhang (Tape/Filesharing) an der Kopierschutz-Situation.  Denn Archive, die nicht genutzt bzw. verboten werden können schnell in Vergessenheit geraten und verfallen.

Etwas greifbarer und produktbezogener, aber thematisch der selbe Gedanke, wurde von Martina Fineder (Designerin, Universität für Angewandte Kunst Wien) in dem Vortrag RECYCLING-DESIGN REVISITED behandelt.

Sie schilderte im Schnelldurchlauf die Geschichte und Bewegung des Recyclings. Schwerpunkt und wie ich finde eine sehr interessante und erhellende Perspektive, sind für sie die subversiven Botschaften, die aus dem Kontext des ursprünglichen Produkts in des neue, recycelte übertragen werden und auch als diese gezielt vermarkten werden.

Recycling ist also als eine geistige Bewegung und Rebellion zu betrachten, die sich ganz nebenbei von den „ärmeren Schichten“ (man recycelt, weil man sich das Neue nicht leisten kann) zu einer Rebellion der Mittelschicht / Boheme Bourgeois / LOHAS entwickelt hat.

Diese Rebellion ist der neue Ausdruck einer Konsumhaltung, die wir mit Konsumkritik, Humanisierung der Moderne und der Suche nach einer neuen Sinnlichkeit in Verbindung bringen und hoffentlich erst der Anfang eines bewussteren und verantwortungsvollen Handelns.

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