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Kunst aus Bambus – Der Künstler Cheng Tsung Feng und seine Fischfalle

Kunst aus Bambus vereint Tradition und Moderne. Der junge Taiwaner Cheng-Tsung Feng erschafft einzigartiges Bambus Design: Eine überdimensionale Fischfalle aus Bambus begeisterte im Jahr 2018 Besucher des Sea World Culture and Arts Center in Shenzhen. Feng orientiert sich bei seinen Arbeiten an traditionellem Handwerk und arbeitet bevorzugt mit natürlichen Materialien. Außerdem spielen Raum und Licht eine wichtige Rolle bei seinen Installationen.

Der Künstler sagt von sich selbst, in seinem Körper wohne eine alte Seele. In seiner Arbeit stellt er die Schönheit und Einzigartigkeit von Natur und Tradition in einen modernen Kontext. Der Anfang 30-jährige erfährt mit seinem Werk internationalen Erfolg. Die riesige Fischfalle sorgte für Aufsehen. Zwar hat Feng sie nicht gebaut, um damit wirklich etwas zu fangen. Allerdings erklärte der Künstler, dass das Museum mit der Installation die Falle darstellte, während die Besuchermassen die Fischschwärme repräsentierten.

Kunst aus Bambus – Tradition neu interpretiert

Inspiriert durch das traditionelle Handwerk der Fischer, recherchierte Feng ausgiebig. Er erkannte, dass verschiedene Kulturen unterschiedliche Fallen für den Fischfang bauen. Die Fallen unterscheiden sich in ihren Formen und Größen. Ihnen allen ist jedoch eines gemeinsam: traditionelle Verarbeitungstechniken. Feng stellte seine Installation aus Bambus her, nachdem er das Urvolk der Tao besucht hatte und von diesem die spezielle Technik erlernte, die seit Jahrhunderten zum Bau von Fischfallen verwendet wird. Die Tao stellen viele Gegenstände des Alltags aus dem biegsamen Material her. Zum Beispiel verwendet das Urvolk seit jeher Bambus, um Fischfallen herzustellen. Der Stamm zählte im Jahr 2000 etwa 280 Menschen und ist damit die kleinste ethnische Gruppe des Landes. Trotzdem haben die Menschen ihre Kultur erhalten und konnten Cheng-Tsun Feng die traditionellen Methoden zeigen, die er für seine Kunst aus Bambus benötigte.

Von der Recherche zum fertigen Kunstwerk

Nachdem er das Urvolk der Tao besucht und die traditionellen Techniken erlernt hatte, fertigte Feng mit seinem neu erworbenen Wissen zuerst eine Skizze an. Anschließend baute er ein Modell. Dieses nahm er als Grundlage für seine Installation. Mehr als 200 fleißige Helfer unterstützten ihn und erlernten im Gegenzug das traditionelle Handwerk des Tao Stammes. Momentan arbeitet der Künstler an einer Installation, die einen überlebensgroßen Wald aus leuchtenden Pilzen zeigt. Auch für dieses Projekt lässt er Kunst aus Bambus und natürlichen Materialien entstehen, die ihn darin unterstützen, gekonnt die Mittel Raum und Licht einzusetzen.

Bambus: ein echter Allrounder

Bambus ist ein nachhaltiger Rohstoff. Aus etwa einem Hektar Bambus kann man etwa 10 bis 15 Tonnen Biomasse gewinnen. Das Holz wächst besonders schnell nach.
Er vereint eine Vielzahl positiver Eigenschaften in sich und stellt weltweit eine Lebensgrundlage für etwa 1,5 Milliarden Menschen dar. Beheimatet im asiatischen Raum, ist die Pflanze dort besonders populär und ein wichtiger Rohstoff für nahezu alle Lebensbereiche. Das Bambusrohr findet in der Nahrungsmittel- und Baustoffindustrie Verwendung, im Gartenbau, in der Landwirtschaft und im Musikinstrumentenbau. Er lässt sich zu Zellstoffen, Haushaltsgegenständen, Textilien oder Bodenbelägen genauso verarbeiten wie zu Nahrungs- und Genussmitteln. Wir berichteten zum Beispiel bereits über Bauen mit Bambus. Bambusholz ist leicht, hohl, elastisch und stabil gleichzeitig, und es ist leicht brennbar – das ermöglicht eine vielfältige Nutzung. Diese Eigenschaften weiß Cheng Tsung Feng zu schätzen, er erschafft damit seine Kunst aus Bambus und erhält eine Tradition am Leben.

via

 

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