Der Kölner Designer David Olschewski hat sich zum Markenzeichen gemacht, Produkte aus Materialien zu entwerfen die zunächst sehr weit vom eigentlichen Produkt entfernt sind. So ist Peglight eine Lampe aus unzähligen Wäscheklammern, die zusammengesteckt und deren Form auch beliebig erweitert werden kann. Theoretisch lässt sich die Lampe auch bei Bedarf demontieren und wenn die Wäsche trocken ist einfach wieder aufbauen. Außerdem stammt der Stuhl Bromstool, die Sitzgarnitur Badezimmer und der Schwimmflügel-Hocker aus seiner Feder. Dieser würde sich bestimmt gut mit der Schwimmflügel-Lampe von Atelier V machen.
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Bezüglich Acryl muss ich dir Recht geben. Bei den Schwimmflügeln ist es in der Tat auch eine Zweckentfremdung die nur dann Sinn macht, wenn es sich um gebrauchte handelt. Generell lässt sich über Recycling-Produkte viel diskutieren (dein berechtigter Einwand bzgl. Produktionsmenge). Außerdem ist der Einsatz von Energie und Zeit nicht zu vernachlässigen, der bei einem Recyclingprozess zum Einsatz kommt. Meist hat ein „neues“ Produkt eine bessere Bilanz. Außerdem landet auch ein recyceltes Produkt irgendwann auf dem „Müll“. Also eine wirkliche Lösung ist es nicht. Abe wie gesagt, ein schwieriges Thema, das mit Vorsicht zu genießen ist. Ich sehe den größten Vorteil, dass es einen Denkprozess anstoßen kann und das Wort „Müll“ in Frage stellt.
In erster Linie zeigt sich hier doch eine Zweckentfremdung von Industriematerialien. Sie werden klassisch in einen anderen Kontext gesetzt. Design und Recycling widerspricht sich zumeist spätestens dann, wenn eine gewisse Produktionsmenge überschritten wird. Der Trend mit Fahrradreifen und Schläuchen, die zu Taschen umgearbeitet werden zum Beispiel: Es ist inzwischen so gut wie unmöglich an gebrauchte, kaputte, tatsächlich zu „recycelnde“ Reifen zu kommen, weswegen häufig neue benutzt werden. Hier schließt sich der Kreis und die Idee führt sich selbst ad absurdum.
Ähnlich sehe ich zumindest den Schwimmflügel-Hocker. Abgesehen davon, dass ich die Schwimmflügel nicht als gebraucht einschätzen würde: Warum muss zum Recyclingprodukt auch noch Acryl benutzt werden ? Den ästhetischen Grund kann ich nachvollziehen, jedoch den Zusammenhang zum wiederbenutzten Industrieprodukt nicht. Wenn das Zusatzmaterial doch wenigstens „green“ wäre …
Nachhaltigkeit hat an erster Stelle etwas mit einer Bewusstseinsänderung zu tun. Durch das verwenden und recyceln von thematisch fremden Materialien bzw das Setzen in neuen Kontext regt man Menschen zum Nachdenken an. Auch wenn es sich in diesem Fall nicht um Recycling von „Abfällen“ handelt, kann es sich doch auch um gebrauchte Materialien handeln (–> Recycling).
ich versteh noch nicht wirklich was daran nachhaltig ist!