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Öko-Tips: umweltfreundlich & nachhaltig Grillen

Endlich Sommer! Die Tage sind länger, die Temperaturen höher, die Abende milder. Nichts ist so schön, wie abends mit Freunden beim Grillen den Tag ausklingen zu lassen. So verwandeln sich Parkwiesen in Braterparadiese, Hinterhöfe zu Brutzelplätzen und Gärten zu Grilloasen. Hinterher sind nicht nur die Mägen gut gefüllt. Auch die Mülltonnen scheinen zu platzen, am Boden funkeln die Kronkorken, Plaste und Papier wehen über die Wiesen und die Flaschen bieten Kleingetier Schutz vor der Nacht. Nein, kein schönes Bild! Deshalb gibt es an dieser Stelle einige Tips für umweltfreundlicheres Grillen.

Öko-Tipps für nachhaltiges Grillen – aktualisiert durch die Redaktion am 17.10.24

1. Der Grill

Benutzen Sie in keinem Fall einen Einweg- / Wegwerfgrill! Die produzieren nur unnötigen Müll. Kaufen Sie sich stattdessen einen herkömmlichen Grill aus Metal. Der ist stabil, braucht wenig Platz und erhöht Ihr Grillvergnügen um einiges!

2. Kohle = Kohle?

Sollten Sie herkömmliche Holzkohle bevorzugen, achten Sie auf deren Herkunft und kaufen Sie nur Kohle aus Deutschland. Verwenden Sie z.B. FSC- oder DIN-zertifizierte Grillkohle aus heimischem Laubholz. Diese Kohle wird in einem umweltfreundlichen Verfahren aus Rest- und Abfallholz hergestellt. Holzkohle ohne diese Kennzeichnung kommt oft aus Osteuropa oder den Tropen und sollte daher nicht genutzt werden.

3. Feuermachen

Benutzen Sie keine Grillanzünder und auf gar keinen Fall Brandbeschleuniger! Ein gutes Feuer braucht ein wenig Geduld und Fingerspitzengefühl. Planen Sie für ihr Feuer etwa 15 Minuten ein. Wer Grillen liebt, liebt auch das Feuermachen. Es genügen leicht brennbaree Materialien wie Haare, Watte, Baumwolle, Kartonstückchen, Papier, kleine Holzstücke und Äste.

Werfen Sie die restlichen Kohlen im Grill nach dem Grillen nicht weg! Die alte Kohle wird beim nächsten Grillen viel schneller brennen, als die neue!

4. Was landet auf dem Grill?

Achten Sie aber beim Einkauf auf regionale Produkte und Bio-Zertifizierung. Die sind in der Regle etwas teurer, als die Hausmarke vom Discounter. Doch ihre Produktion und die kurzen Wege zwischen Hersteller und Verkäufer schonen die Umwelt, verzichten auf Massentierhaltung, von Hormonen und Antibiotika ganz zu schweigen.

Beim Grillen muss es auch nicht immer Fleisch sein. Das tut dem Körper gut und Sie tun aktiv was gegen die Massentierhaltung. Es gibt kaum ein Nahrungsmittel, das sich nicht auf dem Grill zubereiten lässt, ob Tofu, Grillkäse, Gemüse, Obst oder Brot. Uns ist aufgefallen: immer öfter beim Grillen sind die Alternativen ohne Fleisch am schnellsten weg, weil auch Fleischesser sie mögen. Also am besten fleischlose Grill-Leckereien für alle einplanen, nicht nur für die Veggies im Bund. Es gibt mittlerweile ein wirklich tolles Angebot an veganen Alternativen und Rezepten für das Grillen ohne Fleisch. Man ist nie zu alt, um etwas Neues auszuprobieren! 

Wenn Sie sich für Fisch entscheiden, achten Sie auf das MSC-Siegel, hatten wir 2010 an dieser Stelle geschrieben. Darauf folgten Kommentare und E-Mails, weshalb wir den Beitrag nun endlich aktualisiert haben. Bei aller Kritik von Umweltorganisationen möchten wir hier keine Empfehlung für die gängigen Fisch-Gütesiegel mehr stehen lassen. Danke, Internet-Community, und Entschuldigung an alle Lebewesen im Meer! Aber was tun, wenn uns nach Fisch auf dem Grill ist? Die Umweltorganisation Greenpeace empfiehlt, selten oder gar keinen Fisch zu essen, auf umweltschonende Fangmethoden zu achten, Verbrauchersiegel kritisch zu hinterfragen, Fisch aus kleinen, nachhaltigen Fischereien zu bevorzugen und Druck auf den Handel auszuüben, um transparente Informationen zur Herkunft und Fangmethode zu erhalten.

 

5. Müllvermeidung

Versuchen Sie, Abfall bereits beim Einkauf zu vermeiden. Nehmen Sie sich einen Korb, Stoffbeutel oder Rucksack mit. So sind Sie nicht auf den Kauf der Kunststoffbeutel im Geschäft angewiesen.

– Kaufen Sie keine abgepackten Lebensmittel. Lose Ware ist im Gegensatz zu abgepackter oder tiefgefrorener Nahrung frischer und weniger mit künstlichen Aroma- und Farbstoffen oder anderer Chemie behandelt.

– Um der Umwelt Verpackungsmüll und sich selbst künstliche Aroma- und Farbstoffe zu ersparen, können Sie Fleisch, Fisch, Käse und Gemüse selbst einlegen und marinieren. Rezepte finden sich in jedem Kochbuch und im Internet.

– Verwenden Sie kein Einweggeschirr aus Pappe oder Plaste. Altes Porzellan oder die Campingausstattung sind viel besser geeignet. Außerdem schmeckt es von echtem, stabilem Geschirr auch besser. Wenn es Einweg sein muss gibt es auch grüne Alternativen aus natürlichen Materialien.

– Nehmen Sie ein paar Stoffservietten oder Handtücher und eine Flasche Leitungswasser mit, um sich waschen zu können. Papierservietten oder Küchenrollen sind so überflüssig.

– Wir bieten selbst eine schöne Auswahl an Zero Waste Produkten im Lilli Green Shop an. Praktisch zum Servieren und Mitbringen beim Grillen sind auch Brotboxen und Lunchboxen. Auch nachhaltiges Kindergeschirr ist ideal, wenn draußen gegrillt wird.

Eco Brotbox

– Natürlich kann nicht immer Müll vermieden werden. Daher trennen Sie den Müll gleich von Anfang an und entsorgen sie die Abfälle entsprechend.

– Überall, wo wir draußen sind, sind wir nicht die einzigen Lebewesen. Ein achtsamer Umgang mit der Natur ist wichtig – sei es in Parks, an Flüssen oder im Wald. Sämtlicher Müll sollte immer wieder eingesammelt werden. Grillen sollte nur dort stattfinden, wo es sicher und erlaubt ist. Die Grundregel lautet: „Leave No Trace“ – keine Spuren hinterlassen.

Das alles klingt zu kompliziert? Ist es nicht. Ausprobieren!

7 Kommentare

  1. Pingback: Nachhaltig Grillen – So geht’s!
  2. Zwei Änderungsvorschläge:
    Statt Holzkohle Kokoskohle nehmen, die hat nur 2% Restasche und ist nachhaltig.

    Schon wieder wird das MSC Siegel als nachhaltig dargestellt. Welchen Sinn soll ein Siegel haben, dass Schleppnetzfischerei oder das Fischen bedrohter Arten zertifiziert? Doch wohl nur den Zweck, die Verbraucher zu täuschen und Lizenzgebühren in die Kassen des WWF zu spülen. Die Siegel die auf den meisten Produkten sind (weil jeder Hersteller es leicht bekommen kann) sind alle durch den WWF und die Hesteller selbst gegründet worden – FSC, RSPO, MSC. Das ist ein geniales Geschäftsmodell, mehr nicht.

  3. Hey,
    finde die Tipps wirklich super und wenn mich das Wetter lässt, setze ich sie baldigst um, Siegel hin oder her ;-)

  4. hallo thomash, vielen dank für dein Kommentar. natürlich hast du recht und die Dokumentation über den WWF habe ich auch gesehen. doch musst du verstehen, dass wir nicht alle Artikel auf aktuelle Diskussionen überprüfen und korrigieren oder ergänzen können. Dafür sind die Kommentare doch sehr gut geeignet. wer die Doku über den WWF noch nicht gesehen hat, kann dies unter folgendem link nachholen und sich sein eigenes Bild machen: http://www.ardmediathek.de/ard/servlet/content/3517136?documentId=7495082

  5. nur eine anmerkung. die qualität eines wwf siegels sollte auf einem solchen blog nicht ohne die entsprechenden verweise auf aktuelle kritische diskurse zum wwf als entscheidungsmerkmal für die wahl von fisch angebracht werden. damit meine ich die dokumentation die neuerlich auf ARD lief und auch durch eine hand voll weiterer medien ging; „pakt mit dem panda“ hieß der film. ob dieses siegel nachhaltigkeit garantiert und inwiefern bequeme siegel-gläubigkeit bewussten konsum unterstützt ist durchaus diskutabel.

  6. Was spricht denn gegen vegetarisches Grillen? Ich finde es kann ruhig auch mal nur Gemüse auf dem Grill liegen. Bio und regional sollte es im Idealfall sowieso sein :-)

  7. Die Öko-Tips kann ich, bis auf einen akzeptieren, „Beim grillen muss es auch nicht immer Fleisch sein! ist falsch, es sollte heißen „Beim grillen muss es immer Fleisch sein, in jedem Fall!“. Mit Fleisch meine ich in diesem Fall echtes Fleisch, denn Fisch und Geflügel sind etwas für Profis, Laien versauen diese wertvollen Zutaten meist. Um nicht falsch verstanden zu werden, auch wir legen drei bis vier fleischfreie Tage pro Woche ein, schon alleine der Gesundheit wegen. Auf meinen Grill kommen jedoch nur Fleischstücke oder Würste, vom ortsansässigen Metzger oder „unserem“ Biobus.

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