Architektur Wettbewerb

Klima-Architektur – Schwimmende Häuser sollen Kiribati in der Klimakrise helfen

Kiribati im Pazifischen Ozean könnte der erste Staat sein, der dem Klimawandel zum Opfer fällt und durch den steigenden Meeresspiegel verschwindet. Damit Kiribati eine Zukunft hat, sammelte der Wettbewerb „Kiribati Floating Houses“ Ideen für schwimmende Häuser und zeigt, wie Klima-Architektur das Land für kommende Generationen bewahren könnte.

Ameisen und Elefanten

Auf den 33 Inseln von Kiribati leben 100.000 Menschen, die die Folgen des Klimawandels immer stärker spüren. Schon in 50 Jahren könnten die Inselatolle verschwunden sein, dabei haben sie selbst am wenigsten zur Klimakrise beigetragen. „Die Inseln sind Ameisen, während die Industrienationen Elefanten sind“, so formulierte es Kiribatis ehemaliger Staatschef Teburoro Tito. Denn sein Land zahlt den Preis für etwas, das es nicht verschuldet hat. Die Inseln leiden unter Dürren, Stürmen und der Versalzung des Grundwassers durch den steigenden Meeresspiegel. Doch die Menschen aus Kiribati wollen ihre Heimat um keinen Preis verlassen.

Klima-Architektur als Rettung für Kiribati

Architekten aus aller Welt haben sich an „Kiribati Floating Houses“ beteiligt, um zu zeigen, wie eine andere Zukunft für die Einwohner des Inselparadieses aussehen könnte. Der erste Preis ging an den polnischen Architekten Marcin Kitala für sein Konzept „Riiki“. Schwimmende Häuser stehen auf miteinander verbundenen, fünfeckigen Inseln, jede davon 4.300 Quadratmeter groß. Darauf haben bis zu fünf Häuser und 30 Menschen Platz.

Bilder: Marcin Kitala

Auf den Plattformen gibt es Gewächshäuser, Gemüsegärten, Solaranlagen und Wasseraufbereitungssysteme. Die Idee ist, jedes Modul vollständig autark zu machen. Damit die Menschen nicht zu dicht zusammenwohnen, sollen einige der künstlichen Inseln nur zum Wohnen, manche nur für Sport, Schulen, Kirchen oder für die Energieerzeugung da sein, und wieder andere nur für die Natur oder zum Fischen. Das soll der natürlichen Umgebung auf Kiribati heute möglichst nah kommen.

Flexibele, schwimmende Häuser

Marcin Kitala wählte die fünfeckige Form, damit die Bewohner der künstlichen Inseln je nach Bedarf weitere Module anschließen können. „Jede zusätzliche Plattform bereichert das Dorf und lässt Stück für Stück eine Gemeinschaft entstehen – ganz so, wie die Pazifischen Inseln selbst von der Natur erschaffen wurden“, sagte der Architekt. Außerdem sind die schwimmenden Häuser so anpassungsfähiger an den Klimawandel und können flexibel neu angeordnet werden.

Bilder: Marcin Kitala

„Riiki“, wie der Entwurf heißt, ist ein kiribatisches Wort, das etwa „Wetteränderung über viele Tage“ bedeutet. Es steht für den Klimawandel und die Unsicherheit, die er mit sich bringt. Schwimmende Häuser wie diese könnten Kiribati dennoch eine Zukunft geben und seinen Bewohnern neue Hoffnung.

1 Kommentar

  1. Hallo, ich bin Fritz von HELIOFLOAT GmbH

    Stabil schwimmende Habitate lassen sich wahrscheinlich am besten durch HELIOFLOAT realisieren. Habitat müssten allerdings eine Mindsetgröße von 30.000m² haben.

    Die Habitate würden bei Wellen bis zu 8m Amplitude vollkommen ruhig auf dem Wasser liegen.

    Zudem kann das Habitat als Fishfarm für z.B Blue Fin Tuna genutzt werden.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Alles, was Sie wissen müssen

Jetzt kostenlos abonnieren und 5% Rabatt sichern!

Das Lilli Green Magazin berichtet regelmäßig über nachhaltiges Design aus aller Welt. Im monatlichen Magazin-Abo erhalten Sie die besten Artikel und Interviews rund um Nachhaltigkeit und Design, sowie exklusive Neuigkeiten, Angebote und Verlosungen aus dem Lilli Green Shop. Als Mitglied der Lilli Green Community erhalten Sie außerdem 5% Rabatt auf das reguläre Shopsortiment!