Johann Staudinger aus Timelkam in Österreich ist Algenfan.
Algen waren die Lebensspender und Grundlage für fast alle Wesen unseres schönen grün-blauen Planeten. Als Ursprung allen Lebens zersetzten sie Kohlendioxid, gaben dafür Sauerstoff frei und ermöglichten somit das Entstehen komplexer Kreaturen auf der Erde.
Für den Erfinder, Tüftler und Optimisten Staudinger sind Algen die Lösung unseres Luftverschmutzungsproblems. So wie sie es vor und seit Jahrmillionen waren und noch heute sind. Im österreichischen Timelkam hat Staudinger seine Basisstation, ein Plankton Forschungszentrum, errichtet.
„Das Erdölzeitalter geht nicht wegen zu wenig Erdöl zuende, sondern wegen der Algen“,
sagt Staudinger.
In seiner Versuchsanlage kann man begutachten, was damit gemeint ist.
Seine „Ufos“, wie er sie selbst nennt, beinhalten 75 Kubikmeter Wasser, in dem Phytoplankton schwimmt. Dort eingeschleustes CO2 wird von den Algen zerlegt und unschädlich gemacht. Diese sogannten Rauchgaswäscher könnten in großen Kraftwerken den Ausstoss von Kohlenstoffdioxid auf ein geringstes Maß schrumpfen lassen.
Bislang war das massenhafte Anzüchten von Algen an der schlechten Durchleuchtung der Zuchtgefäße gescheitert, doch einer Arbeitsgruppe an der Universität Duisburg-Essen ist es vor nicht allzu langer Zeit mit einer pfiffigen Idee gelungen, die Produktion um ein vielfaches zu steigern. Für gewöhnlich werden Algenbasins mit Sonnenlicht oder künstlichem Licht bestrahlt, welches die Algenmasse nur einige Zentimeter an der Oberfläche durchleuchtet. Das Team um Professor Dr. Hilmar Franke, Dr. Arwed Wagner und Christian Schneider experimentierte mit leuchtenden Lichtfasern, die das Becken durchgehend bestrahlen können (in der Praxis sind die Becken bis zu 100 Meter tief). Die Lichtausbeute für die Pflanzen hat sich durch die neue Technik um das 1000fache verbessert. So binden die Algen nicht nur sehr effektiv das CO2, sie wachsen viel schneller, können geerntet und als Biomasse zu Bioethanol und Biodiesel umgewandelt werden, um als Biotreibstoff zu dienen.
Die Forscher der UDE sind 2008 mit Staudingers Firma JS-Envitec in Kontakt getreten und es ist abzuwarten wann der erste Bioreaktor in Betrieb gehen kann und Schlagzeilen macht. Staudinger selbst war zuletzt auf der Ars Electronica zu Gast und hat sein Steckenpferd Algenreaktor den interessierten Besuchern des Festivals präsentiert. Treibstoffe könnten grün werden und stinkende Industrieschornsteine einen zweiten umweltfreundlichen Bioreaktor erhalten. Jetzt heisst es auf den Durchbruch warten!
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Vielen Dank für Ihren Beitrag. Erklären Sie doch bitte unseren neugierigen Lesern, was genau daran nicht funktioniert. Es gibt ja auch Technologien, die erst in Entwicklung sind, wie diese hier. Sicherlich können Sie dem Text auch entnehmen, dass es noch nicht zum Durchbruch auf dem Markt gekommen ist – wenn Sie dort gearbeitet haben, werden Sie wahrscheinlich wissen warum. Ich denke aber am Ende ist es hier mehr Wert zu forschen als Atommüll irgendwo einlagern zu müssen, nicht wissend was damit in den nächsten Jahrhunderten / Jahrtausenden passieren wird. Vielen Dank für Ihr Feedback!
Habe dort gearbeitet:
Kein durchgängig durchdachtes System! Ökobilanz des Systems: Verheerend! Viel mehr Energie muss rein, als das es Nutzen bringt.
Betreiber ist ein verbohrter Öko-Spinner, der von Technologie keine Ahnung hat!