Öko-Tipps

Insektenfreundlichen Garten anlegen: 5 praktische Tipps

Die natürliche Biodiversität leidet zunehmend unter den Folgen der Klimakrise. Wichtiger Lebensraum und Nahrungsquellen fallen menschlichem Wohnraum zum Opfer. Außerdem fehlt in zu “ordentlichen” Gärten für Insekten oft die Möglichkeit, sich zu verstecken. Im folgenden Beitrag finden sich praktische Tipps, wie man einen insektenfreundlichen Garten anlegt.

Die richtige Pflanzenwahl für den Garten

Ausschlaggebend für das Wohlbefinden von Insekten im Garten ist eine bunte Pflanzenvielfalt. Wichtig ist, dass es Pflanzen sind, die den Nützlingen auch Nahrung bieten. Kornblumen, Wiesensalbei oder Nickendes Leimkraut bieten Hummeln, Schmetterlingen und anderen Kleintieren ganzjährig Nahrung.

Jede Pflanze hat eine Aufgabe und jedes Insekt eine Vorliebe. Während Nektar und Pollen wichtig sind, spielen auch Stängel und Blätter eine Rolle in der Nahrungskette. Sie dienen dem Bau von Nestern oder als Nahrungsquelle für Raupen. Es handelt sich also um einen vielfältigen Kreislauf, der auf menschliche Hilfe angewiesen ist.

Nicht nur der Mangel an Lebensraum erschwert das Überleben von Insekten und Nützlingen. Auch der Einsatz von Pestiziden sorgt für Artenschwund. Hinzu kommt die fortschreitende Verarmung an natürlicher Landschaft. Neben den richtigen Pflanzen helfen auch vielseitige Insektenhotels oder Insektentränken für den Erhalt der Nützlinge.

Tipp #1: Wilde Ecken anlegen

Eine tolle Möglichkeit, wie man in sehr ordentlichen Gärten Lebensraum für Insekten schaffen kann, sind sogenannte wilde Ecken. Diese Zonen werden großteils sich selbst überlassen, ohne gemäht oder betreten zu werden.

Dadurch kann die Natur sich selbst regulieren und natürlichen Prozessen folgen. Totholz und Laub sowie Brennessel, Klee oder Unkraut dürfen hier wild wachsen. Für viele Insekten sind genau diese Pflanzen und Nebenprodukte überlebenswichtig!

Tipp #2: Frühblüher pflanzen

Vor allem für früh fliegende Insekten sind Frühblüher im Garten wichtig. Der Nektar der ersten Blumen dient als wichtige Starthilfe nach dem Winter. In einen Insektenfreundlichen Garten gehört also unbedingt eine Auswahl der folgenden Pflanzen:

  • Buschwindröschen
  • Gefingerter oder Hohler Lerchensporn
  • Huflattich
  • Krokus
  • Leberblümchen
  • Märzenbecher
  • Narzisse
  • Schneeglöckchen

Es gibt noch weitere Frühblüher, von denen die Insekten im Garten profitieren. Man kann hier also nach persönlicher Vorliebe auswählen und vorgehen. Der Garten sieht dann im Frühjahr nicht nur hübsch und bunt aus, sondern bietet auch wichtige Nahrung für die Nützlinge an.

Tipp #3: Wildblumenbeet integrieren

Ein Wildblumenbeet macht sich in jedem Garten hervorragend und ist zudem eine besonders insektenfreundliche Nahrungsquelle. Für den Menschen riecht ein solches Beet, sobald es in voller Blüte steht, ebenfalls wunderbar!

Entweder man kauft fertige Samenmischungen für Wildblumenbeete oder man wählt selbst aus, welche Blumen man haben möchte. Wichtig ist hier eine bunte Vielfalt, um möglichst viele Insekten mit den Blumen anzulocken. 

Obwohl das Beet lange blüht, ist das Anlegen und Pflegen der Blumen und Stauden sehr einfach. Es ist ausreichend, das Beet einmal im Jahr zu schneiden, wobei die abgeschnittenen Halme liegen bleiben können. Der optimale Zeitpunkt zum Schneiden ist im Frühjahr, nachdem die Insekten aus der Überwinterung aufgewacht sind.

Das Beste an heimischen Pflanzen ist zudem, dass sie winterhart und weniger anfällig für Pilze oder andere natürliche Feinde sind. Wenn man keinen Platz für ein großes Beet hat, ist ein Streifen oder eine kleine Ecke ein guter Anfang. Vielleicht ergibt sich ein Wildblumenbeet in Kombination mit einer wilden Ecke?

Tipp #4: Insektenfreundlichen Garten überwintern

Damit der Garten über die kalten Wintermonate insektenfreundlich bleibt, sollte man Totholz und Laub liegen lassen. Die Nützlinge überwintern als Ei, Larve, Puppe oder ausgewachsenes Tier in Spalten, Ritzen, Löchern, Laubhaufen oder Totholz.

Hummelköniginnen überwintern bevorzugt in Mäusenestern, Baumhöhlen oder Mauerspalten. Einige Insektenarten überwintern als Ei an den Stängeln der bevorzugten Futterpflanze. So haben die frischen Larven direkt Zugang zu Nahrung.

Damit der Garten trotzdem ordentlich aussieht, kann man Geäst sowie Laub unter Hecken, Büsche und Sträucher kehren. So sieht der Garten sauber aus und die Insekten haben gleichzeitig die Möglichkeit auf überlebenswichtigen Unterschlupf.

Tipp #5: Monokulturen vermeiden

Durch die Landwirtschaft nimmt die Monokultur immer weiter zu und das Angebot für Blütenbesucher wird immer knapper. Wenn man in seinem Garten also die Möglichkeit hat, viele verschiedene Pflanzen zu setzen, sollte man das auch wahrnehmen.

Mit insektenfreundlichen Pflanzen werden Nektar- und Pollensammler unterstützt. Am Besten achtet man darauf, eine gute Mischung aus Blumen, Sträuchern und Obstbäumen zu pflanzen. So finden alle Insekten genau das Richtige und es wird ein wertvoller Lebensraum geschaffen.

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