Kunst Reise-Special

La Forêt Monumentale: Eine künstlerische Hommage an die Natur

Entlang der Seine im dichten Roumare-Wald befindet sich eine Installation von dreizehn imposanten Skulpturen, die das reiche Wald-Erbe Frankreichs feiern und die laufenden Bemühungen zur Erhaltung der Natur unterstreichen. Ausgewählt aus über 300 Bewerbungen aus 33 Ländern, präsentiert das eindrucksvolle Projekt La Forêt Monumentale lokale Künstler sowie internationale Kreative. Es lädt die Öffentlichkeit ein, die üppige Waldidentität des Landes auf physisch zugängliche und kreative Weise zu entdecken.Banner – Nachhaltiges Reisen

Ein zentrales Ziel des Projekts La Forêt Monumentale ist es, die Besucher zu einer neuen Wertschätzung für den Wald und seine Schätze zu inspirieren, indem es die Verbindung zwischen Natur und Kunst auf eindrucksvolle Weise vermittelt. Die Kunstwerke regen dazu an, über den Schutz der Umwelt nachzudenken und bieten gleichzeitig einzigartige ästhetische Erfahrungen.

Das sind die Werke der Ausstellung „La Forêt Monumentale“:

Le monde dans un gland

Linfeng Zhou | Canada – China

Le monde dans un gland („Die Welt in einer Eichel“) ist eine Meditationskapsel in Form einer riesigen Eichel, deren gespaltene Schale einen einladenden Eingang bildet. Die Dachziegel folgen der Fibonacci-Sequenz und lassen sanftes, natürliches Licht einfallen, was eine ruhige Atmosphäre schafft. Präzise aus Sperrholz geschnittene Bauteile ermöglichen einen effizienten Aufbau vor Ort, während die Installation auf Betonblöcken für Robustheit sorgt. Dieses Kunstwerk bietet ein immersives Erlebnis, das Neugier weckt und die Sinne für die Wunder der Natur sensibilisiert.

© Alan Aubry – Métropole Rouen Normandie

 

Les Chaumes

Atelier YokYok | Samson LACOSTE, Luc PINSARD, Laure QAREMY et Pauline LAZAREFF | Frankreich

Mitten im Wald erregen totemähnliche Objekte aus Stroh Aufmerksamkeit und laden die Besucher ein, Teil des Kunstwerks zu werden. Drei Gestalten, die man betreten und deren Kopf man herausstrecken kann, verwandeln den Besucher in einen Riesen, der das Kunstwerk wie ein Gewand trägt. Diese interaktive Installation ermöglicht eine metamorphische Erfahrung, bei der man seine kindliche Seele in einer monumentalen Hülle wiederfindet. Das Werk stellt sich mehreren Herausforderungen: Es hinterfragt unsere Handlungen, integriert sich harmonisch in die Natur, beeindruckt mit minimalem Umwelteinfluss, fördert das Bewusstsein für den Wert des Waldes und bietet eine außergewöhnliche, künstlerische Erfahrung. So entsteht ein vertrauter Dialog zwischen Mensch und Natur und fügt sich in einen ambitionierten künstlerischen Parcours ein.

© Alan Aubry – Métropole Rouen Normandie

A ladder to Heaven

Bayona studio | Xevi Bayona et Cristina Montero  | Spanien

A Ladder to Heaven ist eine Kunstinstallation, die das Verhältnis zwischen Mensch und Landschaft untersucht. Diese hohe Leiter führt bis zur Baumspitze und zeigt zwei aufsteigende Figuren, die das Gefühl vermitteln, dem Himmel näher zu kommen. Die Installation wird in mehreren Schritten realisiert: Eisenstangen wurden vor Ort zusammengefügt und Sprossen angebracht, während zwei rote Epoxidharzfiguren vertikal positioniert wurden. Ein Seilzug hebt die Struktur auf den Baum, wo sie sicher verankert wurde, um sowohl den Baum zu schützen als auch Windbelastungen standzuhalten.

© Alan Aubry – Métropole Rouen Normandie

Herd

Ewa Dabrowska | Polen

Herd (“Herde”) ist eine Kunstinstallation von Ewa Dabrowska, die eine Gruppe von Tieren, ähnlich Wildschweinen, darstellt und Waldwege durchquert. Die Installation besteht aus neun Skulpturen, die zwischen 90 cm und 150 cm groß sind und aus verdrehten Ästen mit einem stabilen inneren Metallgerüst gefertigt werden. Die Künstlerin möchte die natürliche Schönheit des Waldes einfangen und die Skulpturen harmonisch in die Umgebung integrieren, um bei den Spaziergängern einen unerwarteten Märcheneffekt zu erzeugen. Dabei wird die Bedeutung der lokalen Tierwelt und natürlichen Lebensräume betont, insbesondere angesichts der globalen Abholzung. Die Skulpturen symbolisieren eine starke und vereinte Gruppe, die furchtlos den Wald durchquert, weil sie dort zu Hause ist, und werden durch feine Weidenzweige vollendet.

© Alan Aubry – Métropole Rouen Normandie

Camels

Jan Sajdak | Polen

Camels ist ein Kunstprojekt, das drei große Skulpturen aus Weidengeflecht präsentiert, die auf poetische und abstrakte Weise Kamele darstellen. Diese kraftvollen Formen, die auf dünnen Beinen über dem Unterholz schweben, heben den magischen Charme der Waldumgebung hervor. Als Allegorie für den Klimawandel und das Aussterben von Tieren symbolisieren die ungewöhnlichen Bewohner des Waldes eine Zukunft, in der das normannische Klima für Kamele geeignet wäre. Die aus organischem und biologisch abbaubarem Weidenmaterial gefertigten Skulpturen werden von einem inneren Stahlgerüst getragen und sind stabil im Boden verankert. Abseits des Weges platziert, lenken sie die Aufmerksamkeit der Besucher auf die Schönheit des Waldes und regen die Fantasie an.

© Alan Aubry – Métropole Rouen Normandie

L’attrape-brume

Mathilde Caylou | Frankreich

L’attrape-brume (“Der Nebelfänger”) ist eine Installation aus recycelten Agrarnetzen und Glas, die zwischen Bäumen wie ein luftiges, leichtes Spinnennetz hängt. Glastropfen, die an diesem Netzwerk befestigt sind, schwingen im Wind und erzeugen ein leises Klingeln. Inspiriert von Spinnennetzen und Nebelsammlern, thematisiert das Kunstwerk die zunehmende Trockenheit in Frankreich und die Rolle des Waldes im Wasserkreislauf. Die transparenten Glaselemente erinnern an Wasser und unterstreichen die Wechselwirkungen zwischen den Naturelementen. Mit Zartheit und Poesie fügt sich die Installation harmonisch in die natürliche Umgebung ein.

© Alan Aubry – Métropole Rouen Normandie

Cathédrale de Vert

Olivier Thomas | Frankreich

Die Cathédrale de Vert (“Kathedrale des Grüns”) ist eine transparente architektonische Installation im Wald, die die Verbindung zwischen Rouen, seiner berühmten Kathedrale und den umliegenden Wäldern hervorhebt. Sie besteht aus Strukturen, die an Säulen, Gewölbe und Rippen erinnern, und lädt zu einer kontemplativen Auseinandersetzung mit der Natur ein. Die Kathedrale feiert den Wald, indem sie seine Schönheit sichtbar macht und die Symbiose von Architektur und Natur betont. Im Laufe der Jahreszeiten verändert sich ihre äußere Hülle, die von Pflanzen überwuchert wird und an vergessene Bauwerke erinnert, die von der Natur zurückerobert wurden. So wird die Installation zu einer Allegorie der ungezähmten Natur und einem Plädoyer für deren Schutz.

Kathedrale aus Holz in der Natur

© Alan Aubry – Métropole Rouen Normandie

 

Une rivière sonore du possible

Will Menter | England / Frankreich

Une rivière sonore du possible (“Eine Klangfluss der Möglichkeiten”) von Will Menter ist eine Klangskulptur, die aus präzise abgestimmten Eichenbrettern besteht, die durch den Wald geführt werden und bei Bewegung sanfte Klänge erzeugen. Inspiriert von Xylophonen und afrikanischen Marimbas, sind die Bretter an einer Holzstruktur aufgehängt und bewegen sich frei im Wind oder durch Berührung, wobei sie zufällige Rhythmen und Melodien erzeugen. Diese Installation lädt die Besucher ein, die Grenze zwischen Musik und Natur zu erkunden und bietet ein sensorisches Erlebnis im Einklang mit der Umgebung.

© Alan Aubry – Métropole Rouen Normandie

Origine

Collectif les Plastiqueurs Fabrice Deperrois et Pauline Thebault | Frankreich

Origine ist ein kinetisches und reflektierendes Kunstwerk, das als eiförmiger Monolith im Wald positioniert ist. Dieses technologisch anmutende Objekt ruht sanft auf dem Boden und lädt Besucher dazu ein, es zu berühren und zu drehen. Mit seinen reflektierenden Oberflächen fängt Origine die umliegende Landschaft ein und erzeugt durch Sonnenlicht und Bewegung faszinierende Lichtpunkte, die einen Wirbel-Effekt erzeugen. Diese Installation bietet eine fragmentierte und poetische Sicht auf die Natur und betont die Verbindung des Besuchers zur Waldumgebung.

© Alan Aubry – Métropole Rouen Normandie

Seesaw

Jan Tyrpekl | Tschechien

Seesaw („Wippe“) ist ein großformatiges interaktives Kunstwerk und eine riesige Wippe, die sowohl als eigenständiges Kunstobjekt als auch als tatsächlich nutzbare Wippe für Spaziergänger jeden Alters konzipiert ist. Mit einer maximalen Länge von 26 Metern wird die Struktur auf einer grasbewachsenen Fläche des Waldes platziert, um ihren monumentalen Charakter hervorzuheben. Das Design spielt mit dem Kontrast zwischen grob bearbeiteten Baumstämmen und modernen Befestigungen wie Stahlseilen. Im Sinne der Nachhaltigkeit stammt der Großteil des verwendeten Holzes aus lokalen Ressourcen und wurde von Hand bearbeitet, um Emissionen zu minimieren und Abfälle zu reduzieren.

© Alan Aubry – Métropole Rouen Normandie

Compluvium

Francisco Parada und Laura R. Salvador | Spanien

Compluvium ist eine beeindruckende Wasserallegorie, die sich durch ihre geometrische Struktur und die subtile Integration in die natürliche Umgebung auszeichnet. Die Konstruktion besteht aus Holz, Glasfaser und lokal produziertem Leinen, was eine harmonische Verschmelzung von Technik und Natur ermöglicht. Durch die nach innen geneigten Dächer wird Wasser zentral gesammelt, ähnlich einem römischen Atrium. Die Leinen- und Glasfaserschichten interagieren mit dem Licht und lassen die Struktur am Ende des Tages verschwinden, was eine atmosphärische Erfahrung schafft, die die Präsenz und Bedeutung des Wassers im Wald betont.

© Alan Aubry – Métropole Rouen Normandie

La forêt sacrée 

Collectif Boa Mistura | In Zusammenarbeit mit den Studenten der ESADHAR | Frankreich

“Hommage à Agustin Ibarrola” ist eine Kunstinstallation, die die Parallelen zwischen der majestätischen Kathedrale von Rouen und einem mystischen Wald erforscht. Indem der Grundriss der Kathedrale in den Wald übertragen wird, schafft das Kunstwerk einen Raum, in dem jeder Baum wie ein Säulenpfeiler wirkt und seine Äste gen Himmel ragen. Das durch die Blätter gefilterte Licht erinnert an Kirchenfenster und wirft farbige Schimmer in den Wald, was die Wahrnehmung der Umgebung verändert. Diese Installation lädt die Betrachter dazu ein, über die Verbindung zwischen Mensch und Natur sowie zwischen dem Göttlichen und dem Irdischen nachzudenken.

© Alan Aubry – Métropole Rouen Normandie

Un géant dans la forêt – Ein Riese im Wald

Thomas Dambo | Dänemark

Im Herzen des Waldes thront ein dauerhaftes Kunstwerk, das mit verspielter Schönheit und tiefer Verbundenheit zur Natur beeindruckt. Thomas Dambo formt aus recyceltem Holz stille Wächter des Waldes, die mit handwerklicher Präzision eine Geschichte von Regeneration und lokalen Legenden erzählen. Die Beteiligung der Öffentlichkeit eröffnet eine gemeinschaftliche Erfahrung im Wald von Roumare, wo jeder zum Hüter einer einzigartigen Verbindung zwischen Vorstellungskraft und natürlicher Umwelt wird. Wir haben bereits im Lilli Green Magazin über Dambo’s eindrucksvolle Skulpturen aus Recyclingholz berichtet, die nicht nur im übertragenen Sinne, sondern auch buchstäblich „riesig“ sind.

© Alan Aubry – Métropole Rouen Normandie

Ausstellung „La Forêt Monumentale“ bis 2026 zu besuchen

La Forêt Monumentale ist bis September 2026 für die Öffentlichkeit zugänglich und lädt Besucher dazu ein, mehr über die Beziehung zwischen Mensch und Natur nachzudenken. Diese Kunstausstellung im Wald ist nicht nur ein visuelles Erlebnis, sondern auch ein Aufruf zur Erhaltung der Biodiversität und zur Wertschätzung unserer natürlichen Ressourcen. Besuchen Sie die offizielle Website von La Forêt Monumentale, um mehr über die teilnehmenden Künstler und ihre Werke zu erfahren.

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