Als die Menschen zu mehr Wohlstand gelangten und sich immer mehr Luxusgüter mit aufwendigen Verpackungen (Alufolie, Kunststoff oder Blech) leisten konnten, explodierte die Anzahl an neuartigen Haushaltsgegenständen – um 1850 beinhaltete ein Familienhaushalt ca. 120 Gegenstände, in den 1950ern waren es schon um die 20.000. So standen die Industrieländer in relativ kurzer Zeit vor einem akuten Müllproblem, das sich über die Jahre hinweg nicht merklich verbessern wollte.
1972 wurde das erste Abfallbeseitigungsgesetz der BRD verabschiedet, seit 1994 sind die Richtlinien des Umweltschutzes im Grundgesetz aufgenommen. So sind wir heute aufgefordert, unseren Müll bereits auf dem Weg zur Mülltonne zu sortieren. Am häufigsten gesammelt werden Altpapier, Altglas, Biomüll und Verpackungen. Dass das Mülltrennungssystem nicht immer logisch zu sein scheint, haben wir vermutlich schon alle einmal gespürt. Vor allem beim Verpackungsmüll steigen immer wieder Fragezeichen auf.
Unabhängig davon gibt es zahlreiche Mülltrennungssysteme für den Haushalt, die das Sortieren einfacher und angenehmer machen sollen. Das Interessante dabei ist, dass hierbei der Aspekt Design einen immer höheren Stellenwert erhält. Denn wenn schon verschiedene Abfallbehälter in der Küche, dann doch bitte intelligent und schick – und am Besten natürlich fair produziert und aus umweltfreundlichen / recycelten Materialien.
Im Rahmen des Wettbewerbs „TrenntMöbel gesucht“, das 2011 von der Berliner Stadtreinigung und CREATE BERLIN ausgerufen wurde, hat das Designstudio Böttcher+Henssler ein Mülltrennungssystem entwickelt, dass unter dem Namen „New Order“ läuft. Charmant stabile Taschen, die sich ganz einfach an der Küchenwand befestigen lassen und wieder abgenommen werden, wenn der Inhalt entsorgt werden soll. Außen bestehen die Behälter aus strapazierfähigem Textil, innen steckt ein stabiler Einsatz. Das Gewebe ist extrem robust und mit Wasser und Seife auswaschbar. Fair in Europa produziert und 100% recyclingfähig ist dieses Mülltrennungssystem sogar beim angesehenen red dot Award als ein „best of the best“-Produkt ausgezeichnet worden.
Ein weiteres Mülltrennungsobjekt, designed von Gianluca Soldi, ist das an R2D2 erinnernde Ovetto (italienisch für Ei). Es ist in verschiedenen knalligen Farben erhältlich, mit drei Behältern bestückt und besteht aus 100% recyceltem Polypropylen, das gleiche Material, das für die Herstellungen von Seilen oder Teppichböden verwendet wird. Die Zukunft ist offen für weitere Mülltrennungs-Systeme, denn der Markt ist groß und das Bewusstsein für grünes Design und Recycling steigt weiter an. Wir lassen uns überraschen und freuen uns auf Mülltrennung, die sogar ein wenig Spass macht und sich schick, nachhaltig und clever in unseren Alltag integrieren lässt.
Übrigens: Mit nur 412 Kilo Abfall pro Einwohner ist Berlin deutlich nachhaltiger als viele andere Städte in Deutschland. Der Bundesdurchschnitt liegt bei 454 kg!
Es ist ja immer das Problem. Eine Mülltonne kann man ja gut in der Küche verstecken. So toll sehen die Tonnen ja in der Regel nicht aus und wenn man dann auch noch aufgrund der Mülltrennung mehrere benötigt ist das schon so eine Sache.
Diese hingegen gefällt mir. Da hat sich jemand Gedanken gemacht und das ganze auch noch sehr schön gestaltet.
Lieben Gruss
Vanessa
Genial, da würde vermutlich auch endlich mein Freund Müll trennen!