Die Küche ist einer der wichtigsten Räume in einer Wohnung. Sie ist der Dreh- und Angelpunkt in unserem Zuhause. Umso wichtiger ist es, bei der Planung auf Nachhaltigkeit Wert zu legen. Wir helfen, step by step eine nachhaltige, attraktive Küche zu planen.
Beitragsbild: Livden
5 Schritte zur nachhaltigen Traumküche
Am besten lässt man sich von einem Experten bei der Küchenplanung beraten. Vor dem ersten Termin sollte man sich aber schon erste grundlegende Gedanken zu folgenden Punkten machen:
1. Küchenmöbel
Sie sind eines der Hauptaugenmerke einer Küche. Küchenmöbel aus Holz beispielsweise sind besonders beliebt und schön anzusehen. Aber wie nachhaltig sind diese Möbel?
Das Vermeiden von Tropenhölzern ist ein wichtiger Punkt bei der Auswahl nachhaltiger Holzmöbel. Holz von Zulieferern aus der Region und Massivholzmöbel sind dabei die beste Wahl. Nachhaltig bewirtschaftete Wälder gehen dabei für gewöhnlich Hand in Hand mit lokalen Zulieferern. Auch bei der Lackierung sollte man auf Nachhaltigkeit achten, denn diese hat oft wenig mit grünem Denken zu tun.
Nicht so bei nachhaltigen Küchenmöbeln, bei denen formaldehydfreier Leim und natürliche Öle, wie etwa Leinöl, für die Oberflächenbehandlung eingesetzt werden. Die Lacke sind wasserbasierend und schadstofffrei.
Tipp: Label, auf die man aus Nachhaltigkeitsperspektive achten sollte sind FSC und PEFC (Siegel für Holz), Öko Control (hochwertige Massivholz- und Holzwerkstoffe) oder auch Goldenes M (Siegel Deutsche Gütegemeinschaft Möbel).
2. Energieeffiziente Küchengeräte
Elektrogeräte sind in der Küche ebenso im Mittelpunkt wie das Mobiliar. Das Kochfeld, der Kühlschrank samt Gefriergerät, Mikrowelle, Geschirrspüler und Toaster – genauso wie Lebensmittel Bio-Siegel auf der Verpackung aufweisen, verfügen Elektrogeräte über Energie-Siegel.
Eines der wichtigsten ist das EU-Energielabel “Empfehlenswert”. Herausgeber ist die Europäische Union. Es macht energieeffiziente Technik kenntlich und trägt zur Vermarktung von besonders energieeffizienten Geräten bei.
Weitere Labels für Elektrogeräte sind:
1. EU Ecolabel (vergeben von der Europäischen Kommission)
2. ECARF Qualitätssiegel (vergeben von der Europäischen Allergieforschung)
3. E-Check (vergeben von Arge Medien)
4. Blauer Engel (vergeben vom Umweltbundesamt)
Bei Elektrogeräten empfiehlt es sich, diese auch immer einem Vergleich zu unterziehen. Seiten, die dafür zu empfehlen sind:
1. Ecotopten – die Plattform für ökologische Spitzenprodukte
3. Öko Test
Den niedrigsten Energieverbrauch haben Geräte mit einer Energieeffizienz von A (bzw. A+++).
3. Arbeitsflächen
Die Arbeitsflächen sollten fugenlos und leicht zu reinigen sein. Besonders gut bedient ist man mit Keramik (Neolith). Es ist langlebig und besteht aus natürlichen Rohstoffen. Aber auch Naturstein ist eine gute Wahl. Zum Teil kann man Arbeitsplatten auch aus recyceltem Naturstein beziehen. Die ideale Wahl für eine nachhaltige Küche!
4. Böden
Nachhaltige Bodenbeläge sind ein nicht unwichtiger Punkt in der nachhaltigen Küchenplanung. Ein Boden in der Küche muss gut mit Feuchtigkeit klar kommen, sollte aber auch besonders pflegeleicht und widerstandsfähig sein. Typische Küchenböden sind:
– Linoleum. Klingt nach den 80er Jahren, kommt aber heute in vielen wunderbaren Designs und auch sehr nachhaltig in Küchen vor. Die Zusammensetzung des Linoleums gilt als kompostierbar, setzt sich der Boden doch aus Leinöl und natürlichen Bestandteilen wie Naturharzen, Holz- oder Korkmehl, gemahlenem Kalkstein und natürlich Farbpigmenten zusammen. Linoleum enthält keine Giftstoffe, Rückstände von Schwermetallen oder Weichmacher.
– Fliesen. Auch Fliesen sind definitiv in Betracht zu ziehen, wenn es an die nachhaltige Bodenplanung in der Küche geht. Wenn man zu Deutschen Markenfliesen greift, kann man davon ausgehen, dass kurze Transportwege und die Verarbeitung natürlicher Rohstoffe wie Ton und Feldspat integriert sind. Fliesen sind eines der nachhaltigsten Bodenbeläge, recyclebar und pflegeleicht.
5. Ausstattung
Eine nachhaltige Küche steht und fällt mit der Ausstattung:
– Keramik und besonders lokale Keramik, von Künstlern – damit hat man nicht nur echte Unikate in der Küche, sondern auch etwas, das einen langen Wert hat und von guter Qualität ist.
– Edelstahl ist ein Top-Material, das in der Küche lange Freude macht und somit auch einen Anspruch an Nachhaltigkeit erfüllt. Mit ein Grund, warum so viele Industrie-Küchen aus Edelstahl hergestellt sind.
– Holz – etwa für Schneidebretter oder Kochlöffel – ist ein Material, das in der nachhaltigen Küche einen wichtigen Platz einnimmt. Wichtig ist, dass nachhaltiges Holz verwendet wird (FSC Siegel). Auch eine wichtige Überlegung – Holzkochlöffel können in allen Pfannen verwendet werden und verursachen keine Kratzer. Mittlerweile gibt es tolle Öko-Produkte in ästhetischem Design. Schneidebretter aus Holz helfen dabei, Messer länger scharf zu halten, Plastikbretter wiederum nutzen Messer schneller ab.
– Bienenwachstücher sind ein tolles Produkt, das sehr nachhaltig ist. Das wiederverwendbare Verpackungsmaterial besteht aus Bio-Baumwolle, Wachs von ausgewählten Bio-Imkereien, Schwarzkiefernharz, sowie kaltgepresstes Bio-Kokosöl. Es kann anstelle von Frischhaltefolie zum Einwickeln oder Abdecken verwendet und immer wieder gereinigt werden.
– Plastik vermeiden! Nicht nur beim Einwickeln von Lebensmitteln, sondern auch beim Einkauf von frischem Obst und Gemüse. Es gibt praktische Jute- und Baumwollbeutel für Gemüse und Co. Aber auch nachhaltige Glasbehälter für Nüsse und Mehl, die mittlerweile in vielen Unverpackt-Läden lose gekauft werden können, sind praktische Gadgets in der Küche. Eine nachhaltige Küche hört also nicht in der Raumplanung an sich auf, sondern setzt sich beim Einkauf fort. Edelstahl- oder Glas-Strohhalme beispielsweise sind ein weiteres Must- have in der nachhaltigen Küche.
Fazit
Eine nachhaltige Küche zu planen ist definitiv kein einfaches Unterfangen. Deshalb empfiehlt es sich, einen Experten bei der Küchenplanung hinzuzuziehen. Das Investment in eine nachhaltige Küche zahlt sich langfristig gesehen definitiv aus. Nicht nur für Öko bewusst Menschen, sondern für alle, die Wert auf Qualität legen!
Ich würde gerne meine Küche neu einrichten. Dabei will ich versuchen, möglichst nachhaltig zu sein. Danke für deinen Tipp mit dem EU-Energielabel.
Ich beschäftige mich schon seit einiger Zeit mit der Planung einer nachhaltigen Küche. Ich habe jedoch nirgendwo sonst einen ähnlichen Beitrag gefunden. Danke, jetzt weiß ich genug.
Es ist mir wichtig, eine schöne Küche zu haben. Äußert interessant zu lesen war, dass man bei Holzprodukten auf Nachhaltigkeit setzen sollte. Ich werde nach Küchengeräten gucken, die ökologisch sparsam sind.
Bei uns ist es nun auch so weit: Umzug, die Küche kann nicht mitgenommen werden, eine neue muss wohl oder übel her. Immerhin können wir dadurch jetzt nachhaltiger bauen. Gut zu wissen, dass man schon bei der Holzwahl fürs Küchenstudio nachhaltig agieren kann. Danke auch für die ganzen Siegel, darauf werde ich besonders gut achten.