Es gibt kaum noch einen Bereich im Alltag, der nicht vom nachhaltigen Denken geprägt ist. Das gilt auch für private Geldanlagen. Immer mehr Menschen lehnen schon aus Prinzip ein Investment in fossile Energieträger oder in die Rüstungsindustrie ab. Ein neues Bewusstsein hat sich unter den Anlegern entwickelt. Belege dafür gibt es viele. So kommt zum Beispiel eine Studie, die der Verband “Forum Nachhaltige Geldanlagen” (FNG) im vergangenen Jahr veröffentlicht hat, zu dem Ergebnis: Das Geld, das private Anleger in Deutschland in nachhaltige Finanzprodukte investieren, hat sich innerhalb von nur zwölf Monaten fast verdoppelt – von 9,4 Milliarden Euro auf 18,3 Milliarden Euro. Werbung
Ein grünes Bankkonto ist nur der erste Schritt
Doch wie funktioniert nachhaltiges Investieren? Ein einfacher Weg zu mehr Umweltbewusstsein im Bereich Finanzen ist ein Konto bei einer Nachhaltigkeitsbank. Doch dies ist nur die Basis für eine grüne Geldanlage. Wer sein Geld auf ökologische Art für sich arbeiten lassen will, kann zum Beispiel auf nachhaltige, börsengehandelte Indexfonds – sogenannte ETFs – setzen oder gezielt in einzelne Aktien investieren und sich dabei Unternehmen aussuchen, die nachhaltig agieren. Es gibt aber noch einen anderen Weg. Wer sich nicht mit Kursschwankungen beschäftigen will und schon mit kleinen Beträgen digital in grüne Unternehmen investieren möchte, für den könnte sich das Crowdinvesting anbieten. Der Vorteil: Auf nachhaltigen Crowdinvesting-Plattformen wie Econeers können sich Investoren ausführlich über das jeweilige Unternehmen informieren – und sogar mit den Geschäftsführern direkt in Kontakt treten. So erfahren die Anleger schnell, ob ein Unternehmen nur von Nachhaltigkeit spricht, oder ob es auch tatsächlich nachhaltig handelt. Außerdem können die Investoren, anders als bei Aktien und Fonds, direkt sehen, wofür das eingesammelte Kapital verwendet werden soll.
Schon mit kleinen Beträgen Großes bewirken
Doch was ist Crowdinvesting eigentlich? Crowdinvesting ist eine besondere Form des Crowdfundings. Viele Anleger beteiligen sich mit kleinen Beträgen an einem Unternehmen. Dafür erhalten sie Zinsen oder es werden Boni gezahlt. Für grüne Unternehmen hat das gleich mehrere Vorteile: In erster Linie nutzen sie diese Finanzierungsform natürlich, um ihren Kapitalbedarf zu decken. Doch gleichzeitig profitieren sie von der Reichweite ihrer Crowdinvesting-Kampagne und können dadurch ihre Bekanntheit steigern. Außerdem ist die Crowd ein wertvoller Multiplikator, da die Investoren das Unternehmen auf seinem Weg begleiten und es mit Feedback und Kontakten unterstützen. Und was haben Anleger davon, ihr Geld in Crowdinvestings zu stecken? Kar, die Aussicht auf attraktive Renditen und Boni überzeugt die meisten. Das ist aber noch nicht alles: Mit ihrem Investment in grüne Unternehmen und Erneuerbare-Energien-Projekte unterstützen die Anleger die Ökologiewende. Gleichzeitig kommen sie schon mit kleinen Beträgen (bei Econeers beträgt die Mindestinvestmentsumme 250 Euro) an Investmentangebote, die sonst nur Business Angels und anderen Großinvestoren vorbehalten sind.
Nachhaltigkeitskriterien geben Investoren Orientierung
Crowdinvesting hat also viele Vorteile, auch wenn es sich um ein Risikoinvestment handelt. Das heißt, im schlimmsten Fall kann es zum Verlust des investierten Kapitals kommen. Wichtig ist deshalb, dass Investoren nur Gelder anlegen, deren Wegfall sie sich leisten können. Um das Risiko zu streuen, empfiehlt es sich zudem, ein individuelles Portfolio zusammenzustellen, indem kleinere Summen auf mehrere Unternehmen verteilt werden.
Wie kann ich aber sichergehen, dass das Crowdinvesting-Projekt, das ich unterstützen möchte, nachhaltig ist? Hierbei lohnt es sich, nach Crowdinvesting-Plattformen Ausschau zu halten, die sich auf nachhaltige Projekte spezialisiert haben. Diese Anbieter haben meist eigene Nachhaltigkeitskriterien festgelegt, welche die Unternehmen erfüllen müssen, um es auf die Plattform zu schaffen. Wichtig ist, dass dabei auf soziale, ökologische und ökonomische Aspekte der Nachhaltigkeit eingegangen wird und dass die Plattform deutlich macht, bei welchen Kriterien die Zusammenarbeit mit einem Unternehmen ausgeschlossen ist.
Vom innovativen Startup bis zum Solarparkbetreiber
Ein Unternehmen, das mühelos alle Kriterien der Plattform Econeers erfüllen konnte, ist Papair. Die drei jungen Gründer aus Hannover haben eine nachhaltige Alternative zur Plastikverpackung entwickelt. Mit ihrer recyclebaren Luftpolsterfolie aus Papier wollen sie den wachsenden E-Commerce-Bereich revolutionieren. Dabei können sie auf die Unterstützung der Crowd zählen. „Innerhalb weniger Tage stellten unsere Anleger dem Startup 400.000 Euro für die weitere Unternehmensentwicklung zur Verfügung”, sagt Johannes Ranscht, Chef der Crowdinvesting-Plattform Econeers. Papair kann nun schneller den Markteintritt realisieren – und die Anleger können sich über Bonuszinsen freuen, zum Beispiel dann, wenn das Unternehmen Gewinn erwirtschaftet.
Ein Unternehmen, von dem die Investoren bereits profitiert haben, ist Sonneninvest. Der Betreiber mehrerer großer Solarkraftwerken in Deutschland hat bereits fünf Crowdinvesting-Kampagnen auf der Plattform Econeers gestartet. Die Anleger, die sich für ein Investment entschieden haben, unterstützen damit nicht nur die Energiewende, sondern können sich auch bereits über 4,5 Prozent Zinsen pro Jahr freuen.
Fakt ist also: Ökologische und soziale Kriterien werden den Anlegern immer wichtiger. Doch ganz egal für welches ökologische Investmentmodell man sich am Ende entscheidet, eine einfache Regel kann jeder beachten. Genau wie bei jeder anderen Geldanlage gilt auch bei grünen Investments: Wer sich vorher gut informiert und sein Kapital streut, also in mehrere Unternehmen und unterschiedliche Branchen investiert, für den stehen die Chancen gut, am Ende eine attraktive Rendite zu erzielen.
Bild (1) via Maxpixel (CC0), Bild (2) Papair