Kunstobjekte aus Plastikmüll, die auf das Problem mit dem Plastik in unseren Meeren aufmerksam machen, gibt es schon einige. Wie man das Plastik auch ganz praktisch wiederverwenden kann, zeigt ein neues Projekt am Hafen von Rotterdam. Die Umweltorganisation Recycled Island Foundation hat einen schwimmenden Park aus recyceltem Plastik eröffnet – den Recycled Park, wie er passenderweise heißt.
Plastikmüll abfangen, bevor er das Meer erreicht
Die Idee entstand schon vor fünf Jahren. Die Organisation fischte dafür jede Menge Plastikmüll aus dem Wasser der Maas, der sonst in die Nordsee gelangt wäre. Dieses Plastik wurde zu Blöcken gepresst, aus denen sechseckige Inseln entstanden. Verbunden bilden diese Inseln jetzt einen 140 Quadratmeter großen Park.
Lebensraum für Pflanzen und Tiere
Neben Erholung und Platz für Veranstaltungen soll dieser recycelte Park auch mehr Grün in die Stadt bringen. Außerdem bietet er verschiedenen Tieren und Pflanzen Lebensraum auf dem Wasser. Auch unter der Wasseroberfläche, denn die Unterseiten der Plattformen sind so beschaffen, dass sich dort Pflanzen ansiedeln und Fische ihre Eier ablegen können. Eine schöne Idee ist, mit den schwimmenden Inseln ganz einfach Flussufer wieder grün zu machen, die oft zubetoniert sind.
Ausweitung auf andere Orte geplant
Der Recycled Park zeigt ganz konkret, wie wertvoll Plastikmüll als Material für Recycling ist und wie wir durch das Abfangen des Mülls verhindern können, dass noch mehr davon in die Meere gelangt. Die Recycled Island Foundation arbeitet gemeinsam mit Partnern am Prototyp einer Auffangstation für Plastik. Diese soll dann dauerhaft Plastik aus der Maas sammeln. Und Rotterdam soll nur der Anfang sein: Die Auffangstationen können weltweit an Flüssen und Flussmündungen installiert werden.
Damit durch die Inseln kein Mikroplastik ins Wasser gelangt, haben die Inseln übrigens einen UV-Schutz. Dieser und eine besonders robuste Konstruktion soll verhindern, dass Sonneneinstrahlung die Blöcke nicht zersetzt. Die Recycled Island Foundation wird dies laufend überwachen. Fazit: Ein schöner Ansatz, doch letztlich muss das Ziel sein, dass Plastikmüll aus unserem täglichen Leben verschwindet, damit solche Projekte irgendwann überflüssig werden.
Via: Reset.org
#Plastikfrei!