Die Klimakrise hat nicht nur einen enormen Einfluss auf das Leben auf unserem Planeten, sondern auch auf unser Wohlbefinden und unsere Psyche. Wie können wir aufgrund der Klimakrise und ständiger Diskussionen über Energiethemen richtig mit unseren Gefühlen und Ängsten umgehen? Die Achtsamkeits-Initiative „Unser Klima, deine Gefühle“ von SAUBER ENERGIE möchte genau hierauf aufmerksam machen. Werbung
Das psychologische Konzept der Resilienz kann uns helfen, Krisen trotz bestehender Risikofaktoren auf gesunde Weise zu bewältigen. In der Klimakrise bedeutet dies unter anderem, nicht zu resignieren, sondern aktiv zu werden und an erster Stelle einen gesunden Umgang mit sich selbst zu kultivieren. Auch die Wälder spielen eine wichtige Rolle sowohl für das globale Klimasystem und die lokalen Ökosysteme, als auch für das eigene Wohlbefinden. Wir haben mit Lisa Faust von SAUBER ENERGIE darüber gesprochen:
Wie wichtig ist es, im Kontext der Klimakrise und brisanten Energieversorgungssituation über Gefühle zu sprechen?
Dazu müssen wir zwei Dinge unterschieden. Erstens: Die Energieversorgung war seit Jahrzehnten kein Krisenthema in der öffentlichen Wahrnehmung. Zuletzt in den 1970ern, als die Ölkrise mit voller Wucht in Erscheinung trat. Aber seitdem: Wann haben wir uns als Privatpersonen schon Sorgen gemacht, ob genug Strom oder Energie zur Wärmeversorgung da sein wird? Das ist jetzt seit Beginn des Angriffskriegs Putins auf die Ukraine anders. Und Sorgen können auch Ängste auslösen.
Zweitens: Die Energieversorgung und die Klimakrise sind in Bezug auf die Gefühle zwei Paar Schuhe. In Bezug auf das Klima wird mittlerweile auch von Klimaangst gesprochen. Diese Klimaangst hat ihren Grund: Wer den lauter werdenden Stimmen von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, NGOs und einigen aufrichtig engagierten Unternehmen zuhört, weiß, was Sache ist. Insofern: Gefühle zum Gesprächsthema zu machen ist daher mehr als gerechtfertigt.
Lisa Faust von SAUBER ENERGIE
Welche konstruktiven Bewältigungsmöglichkeiten empfehlen Expertinnen und Experten, um in der gegenwärtigen Situation Hoffnung zu schöpfen und Optimismus zu bewahren?
Expert*innen der Psychologists for Future empfehlen zunächst, Emotionen, die bei jedem unterschiedlich und unterschiedlich stark sind, bewusst wahrzunehmen und einmal in sich hineinzuhören. Dazu gehört auch die Wahrnehmung körperlicher Symptome, zum Beispiel ob ich einen Kloß im Hals habe, wenn ich an das Thema denke, oder mein Herzschlag schneller wird. Wie man diese Gefühle dann für sich verdaut ist ein sehr individueller Prozess, das funktioniert für jeden etwas anderes und das gilt es dann natürlich herauszufinden. Techniken, die sich jedoch häufig eignen, um mit sich selbst und der eigenen Gefühlswelt erst einmal in Kontakt zu kommen sind beispielsweise Achtsamkeitsübungen, Meditation oder Bewegung in der Natur. Auch der Austausch mit Freunden und Familie oder in Gesprächskreisen unter Gleichgesinnten wird häufig als hilfreich empfunden. Denn: Das Bewusstsein mit seinen Sorgen und Ängsten nicht allein zu sein, macht häufig schon Mut und lässt Situationen nicht mehr ganz so ausweglos erscheinen. Kostenlose Gesprächsrunden rund um das Thema Klimagefühle werden einmal monatlich von den Psychologists for Future online angeboten.
Was können wir tun, um individuell und als Gesellschaft mehr Resilienz in der Klimakrise zu entwickeln?
Individuell erfahren Menschen eine hohe Selbstwirksamkeit, wenn sie selbst Strom oder Warmwasser erzeugen können: Aber das ist meist Eigenheim-Besitzern vorbehalten – als Mieter ist das schon seltener möglich. Die Verwendung von Balkon-Solarmodulen schafft hier eine gewisse Entlastung und das Gefühl von etwas mehr Unabhängigkeit. Sofern denn ein Balkon existiert. Aber klar ist: Energie kann nicht in der Verantwortung von uns als Einzelpersonen liegen. Es muss eine Sache der Energiekonzerne und auch des Staates sein, um hier zuverlässig eine fossilfreie und nachhaltige Energieversorgung zu gewährleisten.
Andererseits sind wir als Einzelpersonen auch indirekt handlungsfähig – und das durchaus mit Wirkungsmacht. Jeder von uns kann sich Fragen stellen wie diese: Habe ich mit meiner Wahl bei den letzten Bundestags-/Landtags-/Kommunalwahlen den nachhaltigen Ausbau der Erneuerbaren Energien mit begünstigt? Oder eher ausgebremst? Nutze ich selbst ein Ökostrom-Angebot und wenn ja, welches genau? Hier beispielsweise lohnt es sich, darauf zu achten, dass die eigenen Ökostromverträge zusätzlich beispielsweise mit dem Grüner-Strom-Label zertifiziert sind. So ist die direkte Wirksamkeit für die Energiewende viel besser gewährleistet als bei einem klassischen Ökostromvertrag.
Ganz wichtig ist in Sachen innere Widerstandskraft aber auch, sich dem Ganzen regelmäßig zu entziehen. Sei es durch einen bewussten, aber limitierten Nachrichtenkonsum, Bewegung an der frischen Luft und, was noch immer unterschätzt wird: eine gesunde, abwechslungsreiche Ernährung. Großes Plus, wenn die Lebensmittel dann noch regional und saisonal sind.
Welche Rolle spielen die Wälder für sowohl das Klima als globales System als auch die lokalen Ökosysteme?
Ich möchte hier den Gesamtzusammenhang betonen, die der Wald für unser Leben einnimmt: Als Lebensraum für viele Säugetierarten und Insekten sowie Pflanzen sind Wälder ein nicht wegzudenkender Stabilisator im ökologischen Gleichgewicht auf dem Planeten. Jeder Baum bindet CO₂ im Holzkörper und entzieht es damit der Atmosphäre. Zusätzlich produzieren Bäume lebenswichtigen Sauerstoff. Das macht Wälder zur Lunge unserer Erde.
Das gilt sowohl für die Regenwälder in den Tropen als auch für unsere Mischwald- und Nadelwald-Gebiete hier im Mittel- und Nordeuropäischen Raum. Insofern: Wer sich für den Waldschutz einsetzt, macht das für sich persönlich, so oder so. Mit Blick auf die Biowüsten in den Tropen, wo Urwald-Flächen Palmölplantagen weichen müssen, treibt das Tränen in die Augen. Warum zerstören wir mutwillig diese immensen Flächen? Die Antwort ist leider unbequem: Weil wir uns alle an Produkte in der Kosmetik und in den Supermarktregalen gewöhnt haben, die Palmöl als Bindemittel beinhalten. Es ist geschmacks- und geruchsneutral und wird deshalb für Vieles verwendet, was wir uns auf die Haut oder aufs Brot schmieren. Für einen angeblich guten Start in den Tag.
Dass es auch Palmöl-frei geht, bekommt leider viel zu langsam eine Lobby – der unbedachte Griff ins Regal lässt immer noch viel zu viele Palmöl-Produkte in den Einkaufswagen landen. Skurril: Einerseits treibt uns die Klimaangst um, und in anderen Momenten vergessen wir diese Angst und treffen Konsumentscheidungen, die dem komplett entgegenstehen.
Und welche Rolle nimmt der Wald für den Menschen ein – auch aus gesundheitlichen Aspekten?
Der Wald spielt eine wichtige Rolle für den Menschen aus verschiedenen Aspekten, einschließlich der Gesundheit. Allem voran steht das Thema Luftqualität: Wälder produzieren Sauerstoff und nehmen Kohlendioxid auf. In städtischen Gebieten können Wälder oder Parks mit einem umfassenden Baumbestand dazu beitragen, die Luftverschmutzung zu reduzieren und die Auswirkungen von schädlichen Emissionen zu minimieren.
Dazu kommt: Es ist ein wunderbarer Ausgleich, im Wald bei einem Spaziergang oder einer Laufrunde Stress abzubauen, das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu reduzieren und mental wieder zu sich zu finden. Der Begriff “Waldbaden” wird gern verwendet: Diese Metapher steht für die wohltuende Wirkung der gesamten Atmosphäre im Wald inklusive aller ätherisch angereicherten Luftströme: Das Eintauchen in den Wald ist somit gesundheitsfördernd und entspannend gleichermaßen – und damit auch ein Stimmungsaufheller.
Das ist zudem auch wissenschaftlich untermauert: Studien haben gezeigt, dass Menschen, die Zeit im Wald verbringen, eine verbesserte Stimmung, reduzierte Angstzustände und Depressionen und eine verbesserte kognitive Funktion aufweisen können.
Welche ernstzunehmenden Waldschutzprojekte gibt es, die seriös und nachhaltig sind und denen man vertrauen kann?
Wir möchten hier eines der nach unserer Kenntnis nachhaltigsten und vertrauenswürdigsten Waldschutzprojekte herausgreifen: Wohllebens Waldakademie mit Sitz in der Eifel (Wershofen). Der Förster Peter Wohlleben hat diese Waldakademie initiiert und damit in Verbindung ein Urwald-Projekt angestoßen:
Das Urwald-Projekt ist ein Waldschutzprojekt in Deutschland – konkret der Eifel, das sich auf die Rettung alter Buchenwälder konzentriert. Deutschland war ursprünglich zu über 90 Prozent von Wald bedeckt, aber heute gibt es so gut wie keine Urwälder mehr, und alte Buchenwälder sind selten geworden.
Viele Tier- und Pflanzenarten sind aber auf solche dauerhaften Wälder angewiesen. Das Projekt bietet die Möglichkeit, eine Patenschaft für ein eigenes Schutzgebiet zu übernehmen und so einen Beitrag zum Schutz dieser wichtigen Ökosysteme zu leisten. In bewirtschafteten Wäldern fehlt es oft an Totholz, das ein wichtiger Lebensraum für tausende von Insekten- und Pilzarten ist.
Wir sind seit 2019 diesem Urwald-Projekt verbunden und unser SAUBER WALD wächst jedes Jahr – eine geschützte Fläche, die für 50 Jahre und hoffentlich darüber hinaus unberührt von landwirtschaftlichen Maschinen und anderen Eingriffen einfach Natur sein darf.
Warum setzt ihr von SAUBER ENERGIE euch mit diesem Thema auseinander, was ist dabei euer Antrieb?
Wir sind als Unternehmen ja keine anonyme Organisation, sondern hier arbeiten auch Menschen mit ihren ganz persönlichen Empfindungen rund um Klimakrise und Umweltschutz. Wir haben mit dem, was wir als Unternehmen tun, einen gewissen Handlungsspielraum, nachhaltige Entscheidungen zu treffen. Das Unternehmensmotto “Für dich. Für uns. Für morgen.” nehmen wir da ernst – wir haben es ja auch selbst so formuliert als Anspruch und Ermahnung zugleich. Und ja: Auch bei uns gibt es Gespräche im Team über Klimaangst, über Sorgen schier überwältigender Entwicklungen in Bezug auf die Klimakrise. Dieses Interview beispielsweise ist eine super Möglichkeit, um auf unsere Kernanliegen aufmerksam zu machen: Den aktiven Waldschutz – mit allem, was in Sachen persönlicher Konsumentscheidungen dazu gehört.
Hier gelangen Sie zur Kampagne „Unser Klima, deine Gefühle“ von SAUBER ENERGIE. Weitere Informationen zum Thema finden Sie außerdem auf der Website von Psychologists for Future.