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Grüne Technologie trifft Zukunft: Eindrücke vom GREENTECH FESTIVAL 2025

Tech wird die Welt verändern – aber in welche Richtung? Das GREENTECH FESTIVAL 2025 in Berlin setzte klar auf Optimismus. Mit dem Motto „Together We Change“ wollte das Event zeigen, wie technologische Innovationen zu einer nachhaltigeren Welt beitragen können. Es geht dabei nicht nur um neue Ideen – sondern auch darum, etablierte Unternehmen für nachhaltiges Denken und Handeln zu gewinnen.

Neue Technologien sind in aller Munde – ob Künstliche Intelligenz, Robotik, Drohnen oder Blockchain. Die potenziellen Veränderungen, die auf uns zukommen, sind immens. Während viele diesem Wandel mit Optimismus begegnen, überwiegt bei anderen die Skepsis: Droht uns eine technologische Dystopie – oder gelingt der große Wurf in Richtung echter Nachhaltigkeit? Besonders im Kontext der Klimakrise stellt sich die Frage: Kann Technologie ein Teil der Lösung sein – oder wird sie zum Teil des Problems? Wird KI etwa helfen, Emissionen zu senken und Kreislaufwirtschaft zu stärken? Oder führt sie vor allem zu mehr Energieverbrauch und Ressourcenhunger?

The new game is circularity

In einer Paneldiskussion mit dem Titel „Trump, Trade Shocks & Sustainability: What’s Next for EU Business?“ brachte es die Politikerin Franziska Brantner, Co-Bundesvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen, auf den Punkt: „The new game is circularity.“ Während viele Unternehmen in Asien bereits an zirkulären Modellen arbeiten, müsse Europa das Potenzial dieser Bewegung noch stärker erkennen. Zirkularität sei nicht nur ökologisch sinnvoll, sondern auch ein Weg, unabhängiger von geopolitisch riskanten Ressourcenströmen zu werden – und letztlich ein Beitrag zur Sicherheit. Denn: Nachhaltigkeit ist Sicherheit.

Franziska Brantner auf dem Greenwich Festival 2025

Technik & Natur: Zwei Welten, ein Ziel?

Aus persönlicher Sicht fehlt im aktuellen Diskurs rund um Technologie und Nachhaltigkeit manchmal der ganzheitliche, planetare Blick. Zwischen KPIs, Skalierbarkeit und ESG-Richtlinien bleibt oft wenig Raum für die Frage nach dem inneren Wert der Natur: ihrer Vielfalt, ihrer Weisheit, ihrer innewohnenden Technologien, die oft effizienter und nachhaltiger sind als alles, was der Mensch bisher entwickelt hat.

Es reicht nicht, die Welt neu zu gestalten – wir müssen auch lernen, das Bestehende zu achten. Natur ist kein rückständiger Kontrast zur Innovation, sondern eine jahrmillionenalte Technologieträgerin, von der wir lernen können – und sollten.

Gleichzeitig ist klar: Die Kluft zwischen Technologie, nachhaltigem Design und systemischem Denken muss überbrückt werden. Das GREENTECH FESTIVAL zeigt, wie das gelingen kann – mit Raum für mutige Ideen, echte Zusammenarbeit und eine klare Botschaft: Green Tech ist keine Nische, sondern unsere gemeinsame Zukunft.

Junge Ideen, große Wirkung: das START-UP LAND

Besonders begeistert hat uns der GREENTECH-Bereich Start-up Land – hier trafen wir auf zahlreiche junge Unternehmen, die mit kreativen Materialien und cleverem Design echte Kreisläufe schließen. Einige Highlights:

Motek Design Lab
„Wände aus Pilzen“ klingt erstmal nach Märchenwald, ist aber Hightech-Baubiologie. Motek kombiniert Myzel (Pilzgeflecht) mit Algenbeschichtung – das Ganze saugt CO₂ aus der Luft und sieht dazu noch richtig organisch-futuristisch aus.

Releaf
Papier aus Blättern? Klingt verrückt, funktioniert aber – Releaf macht genau das. Die Idee: Warum Bäume fällen, wenn Laub auf der Straße liegt? Das Start-up verwandelt Herbstlaub in Schreibpapier – ressourcenschonend, charmant und ziemlich clever.

Pomeco
An ihrem kleinen Stand roch es fast fruchtig – kein Wunder: Hier wird „Leder“ aus Granatapfelschalen gemacht. Das pflanzliche Material sieht edel aus, fasst sich toll an und ist ein spannendes Statement gegen tierische Produkte.

Heatle
Ein Teekocher ohne Kanne, der direkt im Glas erhitzt? Heatle bringt präzises Erhitzen per Induktion – super für alle, die morgens nur eine Tasse brauchen. Einfach, effizient und designed in Berlin.

Skarper
Wir durften’s ausprobieren: ein kleines Gerät, das sich ans Fahrrad schnappen lässt – zack, wird’s ein E-Bike. Skarper nennt das „click & ride“ – und es fährt sich erstaunlich kraftvoll. Genial für Pendler oder spontane Radtrips mit Rückenwind.

EcoFair
Bei diesem schwedischen Unternehmen müssen keine Bäume sterben, denn es baut nachhaltige Messestände aus recycelter Pappe. Von Möbeln über Messebau bis hin zu Displays: alles ist superleicht, frei von Chemie und am Ende komplett wiederverwertbar.

EcoLocked
Beton, der CO₂ speichert? EcoLocked mischt Biokohle in den Zement und macht damit klimaschädliches Bauen ein Stück nachhaltiger. Uns hat beeindruckt, wie einfach und gleichzeitig wirkungsvoll die Idee ist – ideal für Städte von morgen.

Boidel
Wohin mit den Altpapierkisten von Lieferdiensten? Boidel will Schluss damit machen – mit einem Pfandsystem für wiederverwendbare Liefer- und Einkaufstaschen. Praktisch, sympathisch und echt alltagstauglich.

The New Materialist
Die Materialmuster am Stand fühlten sich an wie Designobjekte aus der Zukunft – dabei stecken Reste wie Sonnenblumenschalen drin. The New Materialist denkt Materialien neu und zeigt, wie stylisch und minimalistisch Zero Waste aussehen kann.

GREENTECH ist die Zukunft

Solche Ideen verbinden Umweltbewusstsein mit gutem Design und zeigten auf der GREENTECH eindrucksvoll, wie sich Technologie, Innovation und Nachhaltigkeit gegenseitig verstärken können. Das ist die Zukunft – und trotz aller Herausforderungen dürfen wir dabei auch optimistisch bleiben!

greentechfestival.com

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