Auf der kürzlich stattgefundenen NY Climate Week wurde ein berührender Kurzfilm vorgestellt, der die dringliche Botschaft der Natur in die Vorstandsetagen der Welt transportiert. „Mother Nature in the Boardroom“, ein bewegendes Werk des Sea Change Projects, feierte unter der Leitung von Umweltschützer Craig Foster und mit der Stimme der weltberühmten Naturschützerin Dr. Jane Goodall als „Mutter Natur“ seine Premiere. Die Veranstaltung war ein Highlight der Klimawoche, bei der sich führende Entscheidungsträger aus Politik und Wirtschaft versammelten, um sich den Herausforderungen des Klimawandels zu stellen.
Die eindringliche Erzählung des Films fordert dazu auf, die Natur nicht länger als nachrangigen Akteur zu betrachten, sondern als gleichberechtigte Stimme in den wirtschaftlichen und politischen Diskurs zu integrieren. Denn wie der Film uns erinnert: „Wir begannen zu verstehen, dass wir alle Fäden sind, und erkannten, dass alles mit allem verbunden ist. Zieht man an einem Wesen, spürt es alles, zieht man an einem anderen, spürt es alles. Wir alle spüren es.“
Bild: Bennifischerr (Bild nicht aus dem Film)
Der globale Verlust der Biodiversität
Inmitten der Klimakrise wird eine ebenso bedrohliche Herausforderung oft übersehen: der Verlust der biologischen Vielfalt. Studien zeigen, dass das Artensterben in alarmierendem Tempo voranschreitet. Die Natur, einst als unerschöpfliche Ressource angesehen, wird heute durch Übernutzung, Umweltverschmutzung und den Klimawandel an ihre Grenzen gebracht. Doch das Schicksal der Menschheit ist untrennbar mit dem der natürlichen Welt verbunden. Jedes Ökosystem, jedes Lebewesen spielt eine Rolle in einem fein abgestimmten Netzwerk, das unsere Erde im Gleichgewicht hält.
Der Film fordert uns auf, diese Zusammenhänge ernst zu nehmen. „Je mehr wir versuchen, die Natur zu kontrollieren, desto mehr werden diese Fäden bis zum Zerreißen gespannt. Besonders auf der Klimaebene“, warnt die Stimme von Craig Foster. Dieser Satz hallte in den Köpfen der versammelten Entscheidungsträger nach – ein eindringlicher Appell, die Natur nicht länger auszubeuten, sondern sie zu schützen.
Biodiversität ist unser Kapital
„Wie wollen Sie einen nachhaltigen Wirtschaftsplan haben, ohne einen echten Biodiversitätsplan?“ fragt der Film. Die Natur ist unser größtes Kapital, und doch haben wir sie oft ignoriert, wenn es um wirtschaftliche Entscheidungen ging. Wälder, Ozeane, Flüsse – sie sind nicht nur schön anzusehen, sondern lebenswichtige Ressourcen, die die Grundlagen für sauberes Wasser, frische Luft und Nahrung liefern. Wenn wir diese natürlichen Systeme schwächen, setzen wir die Grundlagen unserer Existenz aufs Spiel.
Besonders die Ozeane stehen bei der Kampagne im Fokus. Die Initiative International Panel for Ocean Sustainability (IPOS) zielt darauf ab, den Staaten Werkzeuge an die Hand zu geben, um den Ozean nachhaltiger zu managen. Denn das Leben im Meer ist ebenso bedroht wie an Land. Vom winzigen Plankton bis zum majestätischen Wal – jedes Wesen ist Teil eines Kreislaufs, der für das Leben auf der Erde unerlässlich ist.
Bild: Elianne Dipp (Bild nicht aus dem Film)
Mother Nature in the Boardroom: Ein Weckruf an die Welt
Der vom Sea Change Project produzierte Film „Mother Nature in the Boardroom“ ist ein Weckruf an uns alle. Er fordert, dass die Natur einen Platz an den entscheidenden Tischen dieser Welt bekommt, dort, wo politische und wirtschaftliche Entscheidungen getroffen werden. „Wenn Mutter Natur im Vorstand der Welt sitzen würde, was würde sie sagen?“ fragt der Film. Die Antwort liegt auf der Hand: Sie würde uns dringend raten, unsere zerstörerischen Wege zu ändern und die Natur als Partnerin zu sehen, nicht als Ressource, die wir bedenkenlos ausbeuten können.
Craig Foster, der durch seinen Oscar-gekrönten Film „Mein Lehrer, der Krake“ („My Octopus Teacher“) bekannt wurde, unterstreicht dies eindrucksvoll: „Biodiversität ist das Wertvollste, das wir jemals kennenlernen werden.“ Es ist eine einfache, aber tiefgreifende Wahrheit, die den Kern unserer Zukunft berührt. Ohne die Vielfalt des Lebens auf diesem Planeten ist keine nachhaltige Zukunft möglich. Jeder Verlust, jede bedrohte Art ist ein Verlust für uns alle.
Der Weg nach vorn
„Mother Nature in the Boardroom“ macht deutlich, dass wir an einem Scheideweg stehen. Wenn wir es nicht schaffen, die Natur zu schützen, könnte dies das Ende vieler Arten – und letztlich auch der Menschheit – bedeuten. Doch es gibt Hoffnung: Der Film bietet nicht nur eine düstere Warnung, sondern auch eine Vision für eine Zukunft, in der Mensch und Natur in Harmonie leben.
Die Frage ist: Sind wir bereit, diese Vision umzusetzen? Sind wir bereit, den Platz von Mutter Natur in den Vorstandszimmern der Welt zu sichern und ihre Stimme in die Diskussionen einzubeziehen? Es liegt an uns, diese Gelegenheit zu nutzen und aktiv für den Schutz der Biodiversität einzutreten. Denn letztendlich, wie der Film so treffend sagt: „Zieht man an einem Faden, spürt es alles.“ Jeder von uns ist ein Teil des Netzes des Lebens – und die Zeit zu handeln ist jetzt!
Bild: Pia B (Bild nicht aus dem Film)
Die Boardrooms sind gefragt, aber wir ebenso
Jeder von uns kann einen Beitrag zum Schutz der Ozeane und der Artenvielfalt leisten – und es beginnt mit unseren alltäglichen Entscheidungen. Wir können nachhaltiger leben, indem wir auf Plastik verzichten und stattdessen auf Zero-Waste-Produkte setzen. Engagement im Naturschutz, sei es durch Unterstützung von Umweltorganisationen oder aktives Mitwirken im Meeresschutz, ist ebenso wichtig. Auch im Kleinen können wir viel bewirken: Im eigenen Garten oder Nachbarschaft lässt sich Lebensraum für Artenvielfalt schaffen, etwa durch das Pflanzen heimischer Pflanzen und den Schutz von Insekten. Gemeinsam können wir die Fäden des Lebens stärken und die Natur bewahren.
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