Laub ist ein sehr unterschätztes Naturmaterial. Während viele sich bemühen, das Laub aus dem Garten wegzumachen, ist es eigentlich ein wunderbarer Winterschutz für Tiere und Pflanzen und wandelt sich über die Zeit in wertvollen Humus um. Das Stockholmer Architektenbüro UMA hat eine ganz kreative Verwendung für das Blätterlaub gefunden: Sie baute eine Hütte aus Blättern. Die einfache, aber geniale Idee der Laubhütte lässt sich zuhause mit einigem Geschick prima selbst umsetzen!
Architekten bauen Hütte aus Blättern
Das schwedische Architekturbüro UMA des Architekten Ulf Mejergren fällt auf durch seine kreativen Erfindungen und überbrückt damit die Grenzen zwischen Architektur, Design und Kunst. Das nach eigenen Angaben „abenteuerliche“ Architekturbüro hat schon eine ganze Serie mit Hütten aus verschiedenen Naturmaterialien entwickelt: eine Hütte aus Farn, eine Hütte aus Schneebällen, eine Hütte aus Pilzen und eine Hütte aus Fichtenzapfen. Der neue Entwurf ist eine Blätterhütte, die durch ihre Einfachheit besticht.
Gegen Ende des Herbstes werfen die Bäume ihre Blätter ab und die Gärten, Straßen und Parks werden von einer Vielzahl farbiger Blätter geschmückt. Die Hütte aus zehntausenden Blättern zelebriert das Herbstende und markiert symbolisch den Übergang von Herbst zu Winter.
Das Geheimnis der Laubhütte ist gelüftet
Was ist also das Geheimnis dieser Laubhütte? Ein Trampolin! Für die Winterlagerung wurden vom im eigenen Garten stehenden Trampolin das Sprungtuch und das Sicherheitsnetz entfernt. Der Stahlrahmen sowie auch die Leiter des Trampolins wurden dann als Rahmen für die neue Hütte benutzt.
Eine Netzschicht wurde dann um den Rahmen gewickelt, dann noch eine innere Netzschicht hinzugefügt, wodurch eine Art Wand entstand. Dann wurde ein Eingang aus der Netzstruktur geschnitten und eine Decke angebracht. Anschließend wurde die Wandstruktur mit Blättern gefüllt.
Für die Hütte wurden vor allem möglichst frische Ahornblätter gesammelt, die groß und besonders farbenfroh sind. Die Blätter wurden von oben in die Struktur geworfen, so entstand rund um die Hütte ein kleiner Blätterteppich. Um den Eingang der Hütte hervorzuheben, wurden dort leuchtend gelbe Blätter benutzt.
Blätter-Pool zum Eintauchen
Für diejenigen, die noch nicht genug Inspiration haben, etwas mit den Laubblättern zu machen: Die Architekten haben auch bereits die Idee eines Blätter-Pools entwickelt. Die Grundidee ist genauso genial einfach wie die der Blätterhütte. Man erschafft ein Gehege und füllt dies dann mit Herbstblättern. So entsteht eine Art großes Blätterbad, wo das Laub zum Blätterschwimmen einlädt. Gerade für Kinder ein tolles Erlebnis, mal so richtig in den Blättern eintauchen zu können!
Wohin mit dem Gartenlaub?
Natürlich ist nicht jeder so kreativ im Garten unterwegs. Also wohin dann mit dem Laub? Auf jeden Fall sollte man auf Laubsauger im Garten verzichten. Laut NABU sind die ökologischen Schäden der Laubsauger enorm: Kleine Lebewesen wie Käfer, Spinnen, Tausendfüßler, Asseln und Amphibien können den Saugern nicht widerstehen, sie werden aufgesaugt und zerstückelt. Darüber hinaus sind Laubsauger klima- und umweltschädlich, und: Sie machen ganz viel Lärm.
Laub ist ein natürlicher Winterschutz, vor allem für die Kleinsttiere im Garten. Das Laub sollte also nicht ganz abtransportiert werden, sondern am besten in einem Eck im Garten als Laubhaufen liegen bleiben. Der Haufen gibt Schutz für Insekten und Igel. Nach dem Winter wird das Laub abgebaut und verwandelt sich in wertvollen Humus. Alternativ zum Laubhaufen kann das Laub auch dem Kompost hinzugefügt werden. Wer auch dafür keinen Platz im Garten hat, kann die Blätter in die Biotonne tun, damit der pflanzliche Nährstoff dann zu Kompost werden kann. Oder eben doch erstmal eine Laubhütte oder Blätter-Pool daraus bauen!
Beitragsbilder: (c) UMA / Ulf Mejergren