Design Eco-Fashion

Nachhaltige Wearables – Tragbarer Garten lebt von Urin

Eine tragbare Garten-Weste, auf der Gemüse und Kräuter wachsen und die mit Urin gedüngt wird? Diese ziemlich ungewöhnliche Erfindung stammt von der Designerin Aroussiak Gabrielian. Sie beschäftigt sich unter anderem mit der Frage, wie nachhaltige Wearables die Nahrungsmittelproduktion verändern könnten. Das ist vor allem in Zeiten des Klimawandels wichtig.

Aus Urin wird Trinkwasser

Der tragbare Garten ist Teil des Rome Sustainable Food Project und aktuell erst ein Prototyp. Auf einer wasserabweisenden Filzschicht wachsen verschiedene Pflanzen heran, die unter anderem mit menschlichem Urin gewässert und genährt werden. Dazu wird der Urin des Trägers über Vorwärtsosmose in Trinkwasser umgewandelt, ein Prinzip, das auch die NASA im All einsetzt. Eine halbdurchlässige Membran filtert Salz und Ammoniak aus dem Urin heraus.

Nachhaltige Wearables - tragbarer Garten

Diese Art der Pflanzenzüchtung gehört in die Kategorie der Hydroponik, einer Form der Hydrokultur. Hier wachsen Pflanzen nicht im Erdreich, sondern bekommen Nährstoffe über eine spezielle Lösung. Die Westen fallen aber auch in den Bereich der Eco Fashion, denn trotz ihrer Funktion sind sie tatsächlich tragbar. Zum Team von Aroussiak Gabrielian gehörten deshalb auch ein Modedesigner und eine Schneiderin.

Nachhaltige Wearables und der Klimawandel

Aroussiak Gabrielian und ihr Team haben auf der Weste schon 22 verschiedene Gemüsesorten, Kräuter und Nüsse angebaut, darunter Rettich, Blattsalat, Kohl, Sauerampfer, Erdbeeren, Pilze und sogar Erdnüsse. Die Inspiration für die Weste hatte Gabrielian, nachdem sie zum ersten Mal Mutter wurde. Während der Stillzeit war sie fasziniert von ihrem Körper, der genau die richtigen Nährstoffe für ihre kleine Tochter produzierte. Die Idee, auch andere Körperfunktionen anzuzapfen, war nicht weit entfernt. Denn nachhaltige Wearables wie diese könnten Menschen in Zeiten des Klimawandels ernähren: In der Zukunft werden Böden unfruchtbarer und das Wasser knapper, und viele Menschen werden ihre Heimat verlassen müssen.

Die Weste ist eine von drei Prototypen, mit denen sich Gabrielian in ihrer Dissertation beschäftigt. Darin geht es um die Frage, wie die Rolle des Menschen in einer sich verändernden Umwelt künftig aussehen könnte.

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