Es gibt viele Möglichkeiten, wie der eigene Garten zu mehr Klimaschutz und Biodiversität beitragen kann. Generell empfiehlt es sich, im Garten möglichst viele Freiflächen für Pflanzen und Tiere zu schaffen. Eine besonders ästhetische Möglichkeit bietet dabei ein ökologischer Gartenteich. Der Naturteich ist ein ökologisch wertvoller Lebensraum für Pflanzen und Tiere und bereichert jeden Garten. Wir teilen hier einige wertvolle Tipps für eine natürliche und nachhaltige Pflege von Gartenteichen.
Wie ein ökologischer Gartenteich die Biodiversität fördert
Wasser ist die Basis für alles Leben auf unserer Erde, und in einem naturnahen Garten gehört das Element Wasser auf jeden Fall dazu. Gartenteiche leisten einen wertvollen Beitrag zur Erhaltung der natürlichen Biodiversität und schaffen für Insekten, Amphibien, Eidechsen und Vögel einen wichtigen Lebensraum. Gartengewässer dienen Vögeln und Kleintieren wie Igeln als Tränke und können für Fische, Wasserkäfer, Wasserschnecken, Libellen, Frösche und Insekten ein geeignetes Biotop sein.
Im Wasser und an den Wasserrändern wachsen Wasser- und Sumpfpflanzen, Kräuter und Blumen. Viele seltene und geschützte Pflanzen- und Tierarten finden in den Gewässern und drumherum ein Zuhause und gerade bei Trockenheit helfen Gartengewässer Amphibien, Vögeln und anderen Tieren, die auf Wanderschaft sind. Ein Teich kann auch das Mikroklima vor Ort verbessern, weil es die Luftfeuchtigkeit erhöht und für Abkühlung sorgt.
7 Gestaltungs- und Pflegetipps für einen ökologischen Gartenteich
1. Die beste Teichlage wählen
Wenn der Gartenteich ein sonniges Plätzchen bekommt, kann sich dort eine vielfältige Pflanzen- und Tierwelt entfalten. Gleichzeitig hilft etwas Schatten dabei, dass der Wasserverlust durch Verdunstung weniger ist als in der Sonne. Wenn der Gartenteich im niedrigeren Bereich des Gartens angelegt wird, sammelt sich hier leichter Garten- und Regenwasser. Zu viele Baumblätter verursachen im Herbst ein Zuviel an Nährstoffzunahme. Deshalb empfiehlt es sich, den Gartenteich mit etwas Abstand von blätterreichen Laubbäumen anzulegen.
2. Eine flache Ufergestaltung
Am besten sollte das Ufer flach gestaltet sein, damit Kleintiere gut ans Wasser gelangen und auch wieder rausklettern können. Auch für die Pflanzenvielfalt ist eine flache Gestaltung des Teiches wichtig. Viele Sumpf- und Uferpflanzen gedeihen am besten, wenn sie im Wasser und Uferschlamm wachsen können, gleichzeitig aber auch leicht aus dem Wasser rauswachsen können. Am besten sollte der Teich in verschiedenen Stufen angelegt werden: eine Tiefenzone, eine Flachwasserzone und eine Sumpfzone. Die verschiedenen Teichzonen ermöglichen unterschiedlichen Pflanzenarten ihr Habitat. Beim Teichrand sollte darauf geachtet werden, dass das Wasser an den Rändern nicht aus dem Teich herausfließt oder -gesogen wird. Eine gute Trennung zwischen Teich und Boden kann dies verhindern.
3. Eine nachhaltige Abdichtung
Die natürlichsten Materialien zur Abdichtung eines Teiches sind Lehm oder Ton. Das Problem bei Ton ist allerdings, dass er nicht vollkommen wasserdicht wird und auch empfindlich für Pflanzenwurzeln sein kann. Der Einsatz von Teichfolien ist einfach und es gibt mittlerweile auch nachhaltigere Varianten aus Kautschuk oder Polyethylen. Abzuraten ist von der Nutzung von PVC-Folie: Das Material enthält Weichmacher und ist nicht nur äußerst ungesund für Mensch und Umwelt, sondern wird mit der Zeit auch oft etwas undicht. Sogenanntes Kunstkautschuk oder EPDM enthält keine Weichmacher und ist auch robust und langlebig. Wer auf der Folie eine Schicht Sand oder Lehm aufbringt, kann damit eine extreme Algenbildung verhindern.
4. Übermäßige Algen- und Schlammbildung vermeiden
Durch die Anreicherung von Nährstoffen kommt es in jedem Gartenteich im Laufe der Zeit zu Algen- und Schlammbildung. Eine geringe Algenbildung kann zu einem gesunden Ökosystem dazugehören, aber zu viele Algen und zu viel Schlamm sind für die Gartengewässer schlicht tödlich. Gerade im Sommer können sich Algen rasch vermehren und das Wasser zum Kippen bringen. Es gibt einige Möglichkeiten, eine zu große Vermehrung von Algen zu vermeiden. Algenfressende Fische können die Algen auf natürliche Art reduzieren. Auch eine manuelle Entfernung von übermäßigen Algen im Teich ist möglich. Wenn sich auf dem Boden im Laufe der Zeit zu viel Schlamm gebildet hat, muss nicht zwingend der ganze Teich geleert werden. Mit einem Teichschlammsauger lässt sich ohne viel Arbeit übermäßiger Schlamm entfernen.
5. Kräuter am Gartenteich: der „essbare Teich“
Für die Auswahl von Wasser- und Uferpflanzen gibt es viele Möglichkeiten. Kräuter können der Teichgestaltung eine besondere Note verleihen. Kräuter duften nicht nur gut und locken mit ihren Blüten Bienen, Libellen und andere Insekten an. Es gibt auch eine Vielzahl an essbaren Kräutern und Heilkräutern, die besonders in feuchten Umgebungen gut gedeihen. Im Teich selber können Brunnenkresse, Ehrenpreis und Wasserminze wachsen. Am nassen Uferrand kommen viele Küchen- und Heilkräuter wie Frauenmantel, Wasserpfeffer, Kantiger Lauch, Seerose, Beinwell und Pfennigkraut ganz gut zur Geltung. Mit etwas Geschick entsteht ein „essbarer“ Teich, der Mensch und Tier wertvolle Nahrung bietet. Die Kräuterwurzeln können auch dabei helfen, dem Teichwasser Nährstoffe zu entziehen, was der Bildung von Algen und Schlamm entgegenwirkt.
6. Hydroponik
Wer noch mehr aus dem Gartenteich ernten möchte, kann sich auch ein ganzes Lebensmittel-Ernährungssystem mit Pflanzen und Fischen erschaffen. Die Hydroponik ermöglicht es, auch auf kleinem Raum und ohne Erde auf dem Balkon oder anderen urbanen Flächen Lebensmittel anzubauen. Der Begriff Hydroponik bedeutet eigentlich schlicht „mit Wasser arbeiten“. Die Pflanzen wachsen eben direkt im Wasser und nicht in der Erde. Das Wasser wird mit natürlichen Nährstoffen angereichert, zum Beispiel durch die in dem hydroponischen System lebenden Fische. So entsteht ein natürlicher Kreislauf. Der Hydroponik-Teich unterscheidet sich wesentlich vom Naturteich: Für die Hydroponik steht nicht die natürliche Teichgestaltung mit Pflanzen und Blumen im Fokus, sondern der Ertrag. Doch hat auch die Hydroponik einige ökologische Vorteile und kann einen Beitrag dazu leisten, als Selbstversorger vom eigenen Garten-Ertrag zu leben.
7. Solarpumpe
Für einen gesunden, ökologischen Gartenteich brauchen Sie keine Wasserpumpe. Falls aus gestalterischen Gründen für den Teich eine Pumpe benötigt wird, sollten Sie aus Liebe zur Umwelt überlegen, die Pumpe mit Solarstrom zu versorgen. Es gibt im Handel auch Solarpumpen, die direkt den für das Pumpen benötigten Strom erzeugen. Ein weiterer Vorteil von einer Solarpumpe kann sein, dass kein Stromkabel durch den Garten gelegt werden muss.
Ein ökologischer Gartenteich ist schon wunderschön, wie die Bilder auch bereits zeigen. Vielleicht eine Idee für meinen neuen Garten. Erstmal umziehen.
Wow, ich habe noch nie von einem nachhaltigen Naturteich gehört. Das klingt ja super. Kann man auch einen nachhaltigen Schwimmteich anlegen?
Ich möchte einen schönen Teich anlegen. Gut zu lesen, dass Algen und Schlamm für den Teich schädlich sind. Ich werde nach passenden Pumpsystemen gucken, die mir frisches Wasser liefern können.