Er hat es wieder getan! Unser Lieblings-Hüttenarchitekt Ulf Mejergren aus Schweden, bekannt für seine naturinspirierten und originellen Ideen, hat eine weitere entzückende Hütte erschaffen. Seine kreative DIY-Mentalität, gepaart mit einem spielerischen Ansatz und einem guten Auge für harmonisches Arbeiten mit der Natur, hat eine weitere wunderbare Kreation hervorgebracht. Diesmal ist seine Baumhaus-Pyramide von Njalla, einer traditionellen Sami-Hütte aus dem Norden Skandinaviens, inspiriert.
Die Natur greift ein beim Land-Art-Pfad
Ein Paar, das die Esperöd Farm nahe Lilla Edet in Südschweden betreibt, kontaktierte Mejergren, um die Idee eines Land-Art-Pfads in ihrem Wald zu erkunden. Ursprünglich planten sie, übrig gebliebenes Material aus einer traditionellen Blockhütte, die sie bauten, für das Kunstprojekt zu nutzen. Doch wenige Wochen nach ihrem ersten Treffen schlug ein heftiger Sturm in der Stadt zu und fällte über 200 Bäume auf der Farm. Was zunächst als Katastrophe erschien, verwandelte das Paar in eine Chance, die umgestürzten Bäume als künstlerisches Material zu verwenden.
Zombie Tree – Ein auferstandener Baum als Aussichtspunkt
Mejergren hatte die Idee, einen umgestürzten Baum wiederzubeleben und in ein Kunstwerk zu verwandeln, das auch als Aussichtspunkt dienen könnte. Um das Thema der Wiederauferstehung zu betonen, entschied er sich, die Struktur an die „Njalla“ anzulehnen, eine traditionelle Sami-Bauweise aus Nordschweden, bei der ein umgestürzter Baum ausschließlich von seinen Wurzeln gestützt wird. Nach einer gründlichen Begutachtung der Umgebung wählten sie einen Fichtenbaum mit weitgehend intakten Wurzeln aus. Steine und Erde wurden mit einer Spitzhacke entfernt, und der Baum auf eine passende Länge gekürzt. Anschließend wurde der Baum auf einer ebenen Stelle im Wald platziert und mit Steinen stabilisiert, sodass er gerade stand.
Bilder: Ulf Mejergren
Eine kleine Baumhaus-Pyramide mit Panoramablick
Unter Verwendung traditioneller Techniken, ähnlich denen beim Bau der Blockhütte, errichteten sie ein Kreuz aus zwei großen Stämmen des oberen Teils des umgestürzten Baumes. Dieses Kreuz diente als tragende Struktur für eine Plattform, die mit dicken, entrindeten Ästen bedeckt wurde. Oben auf die Plattform setzten sie eine Pyramide aus vier dreieckigen Wänden aus toten Fichtenästen, die wie eine Baumkrone aussah. Ein rundes Loch in der Pyramide fungierte als Fenster und bot einen Panoramablick auf die Farm und das umliegende Land. Vier Löcher wurden in den Baumstamm gebohrt, in die Stöcke als Leiter eingeschlagen wurden, um den Zugang zur Plattform zu ermöglichen. Der so entstandene „Zombie Tree“ ist das erste Kunstwerk auf dem neuen Pfad und symbolisiert die Wiederauferstehung des Landes.
Die Verbindung zur Njalla-Tradition
Die Sami, auch unter dem Begriff Samen bekannt, sind ein indigenes Volk, das in den nördlichen Regionen von Schweden, Norwegen, Finnland und Russland lebt. Die Njalla, auch als Nili bekannt, ist eine traditionelle Sami-Bauweise, die genutzt wurde, um Nahrung für den Winter aufzubewahren. Diese Hütten standen auf hohen Pfählen, um Tiere vom Inhalt fernzuhalten. Diese Tradition, auch in anderen nördlichen indigenen Kulturen bis hin nach Sibirien verbreitet, inspirierte Mejergren bei der Gestaltung des Zombie Tree. Indem er die Struktur auf die Wurzeln des umgestürzten Baumes stützte, schuf er eine moderne Interpretation dieser alten Bauweise.
Bild: Arja Hartikainen, CC BY-SA 3.0
Ulf Mejergrens kreative Schöpfungen
Im Lilli Green Magazin haben wir bereits mehrfach über die wunderbaren Kreationen und Hütten von Ulf Mejergren berichtet. Seine einzigartige Mischung aus Architektur, Design, Kunst und die spielerische Verbindung zur Natur machen seine Werke zu inspirierenden Meisterwerken. Ob zum Nachmachen oder einfach nur als Inspiration – Mejergrens Werke sind stets eine Bereicherung.
Erfahren Sie mehr über seine früheren Projekte wie die Blumenhütte, Schneeballhütte, Laubhütte und Eishütte:
Wir sind gespannt auf weitere faszinierende Kreationen von Ulf Mejergren, die die Grenzen zwischen Kunst und Natur weiter verwischen und uns mit ihrer Originalität immer wieder aufs Neue überraschen.