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Vivobarefoot – Wie der Barfußschuh den Weg zu Regeneration und Reparatur geht

Der von seinen minimalistischen Barfußschuhen bekannte Hersteller Vivobarefoot hat sich eine weitreichende Mission gesetzt: Schuhe zu entwickeln, die nicht nur minimalistisch und gesund für die Füße sind, sondern auch im Einklang mit der Natur stehen. Vom Streben nach vollständiger Transparenz über den Reparatur- und Kreislaufansatz bis hin zur Integration eines ganzheitlichen Regenerationsmodells – die Schuhmarke verfolgt ein Geschäftsmodell, das den Weg in eine nachhaltigere Zukunft weisen soll. Gleichzeitig gibt das Unternehmen offen zu, sich selbst und seine Ziele als „Unfinished Business“ zu begreifen.

Die Lilli Green Redaktion hat Schuhe getestet, sich intensiv mit den Bemühungen von Vivobarefoot auseinandergesetzt und ist beeindruckt von der Fülle an Informationen, die das Unternehmen zu diesem Thema bereitstellt.

Barfußschuhe als Basis für Verbindung und Gesundheit

Vivobarefoot begann seine Reise mit einem einfachen, aber wirkungsvollen Produkt: dem Barfußschuh. Diese minimalistischen Schuhe bieten eine dünne, flexible Sohle, die es dem Träger ermöglicht, in direktem Kontakt mit dem Boden zu bleiben. Dies fördert nicht nur eine gesündere Haltung und stärkere Muskeln, sondern weckt auch ein tieferes Bewusstsein für die eigene Körperlichkeit. Vivobarefoot schafft somit eine Schnittstelle zwischen Outdoor-Mode, Gesundheit und Naturverbundenheit und setzt dabei auf Schuhe, die mehr Freiheit und Flexibilität bieten.

Unfinished Business und die regenerative Vision

Vivobarefoot sieht sein Geschäft als „unfinished business“, also als ein Werk, das nie vollendet sein wird – eine Philosophie, die sich im kontinuierlichen Streben nach Nachhaltigkeit widerspiegelt. Co-Gründer Galahad Clark beschreibt in seinem Manifest, dass es für die Menschheit nicht darum geht, die Natur zu retten, sondern wieder zu verstehen, dass wir ein Teil von ihr sind. Diese Vision nennt Vivobarefoot „regeneratives Business“: eine Form des Wirtschaftens, die nicht nur weniger Schaden verursacht oder neutral ist, sondern darauf abzielt, aktiv zu regenerieren. Gleichzeitig wird mit bewusster Offenheit betont, dass noch viel zu tun bleibt: Derzeit erfüllt das Unternehmen etwa 55 % seiner selbst gesteckten Nachhaltigkeitsziele.

Nachhaltige Materialien: PolyCircular und SuperNatural

Vivobarefoot strukturiert seine Materialien nach zwei Grundprinzipien: PolyCircular und SuperNatural. Der PolyCircular-Ansatz zielt darauf ab, haltbare, recycelte Materialien zu verwenden, die sich am Ende ihrer Nutzungsdauer wieder recyceln lassen. Die SuperNatural-Linie wiederum fokussiert sich auf natürliche, biologisch abbaubare Materialien. So gibt es beispielsweise für Outdoor-Boots eine vegane Leder-Alternative ohne synthetische, wasserdichte Membran, die dennoch funktional und wetterbeständig ist.

Design für Langlebigkeit und Reparaturfähigkeit

Ein zentraler Aspekt von Vivobarefoots Regenerationsansatz ist das Design für Langlebigkeit. Die Produkte sollen nicht nur lange halten, sondern auch leicht zu reparieren sein. Ein Beispiel ist der beliebte Primus-Schuh, dessen ultraleichte Konstruktion einst als kaum reparierbar galt. Nach intensiven Tests konnte Vivobarefoot jedoch eine Methode entwickeln, die es ermöglicht, die Sohle vom Obermaterial zu lösen und neu zu besohlen – eine technische Errungenschaft, die den Lebenszyklus dieser Schuhe erheblich verlängern kann.

Reparatur und Wiederverwertung mit ReVivo

ReVivo, Vivobarefoots Reparatur- und Wiederverwendungsplattform, spielt eine zentrale Rolle im Kreislaufansatz des Unternehmens. Seit 2020 hat das Unternehmen mehr als 170.000 Paar Schuhe wiederaufbereitet, und die Nachfrage nach diesen Schuhen wächst stetig. Das Team von ReVivo arbeitet nicht nur daran, getragene Schuhe aufzuarbeiten, sondern nutzt auch eine spezielle Recycling-Partnerschaft mit Fast Feet Grinded, um abgetragene Schuhe in neue Produkte wie Yogamatten und Flip-Flops zu verwandeln.

Ganzheitliche Transparenz

Vivobarefoot verfolgt mit seinem „Unfinished Business Report“ einen umfassenden Ansatz, der 372 Indikatoren aus sozialen, ökologischen und finanziellen Bereichen berücksichtigt. Durch das VMatrix-Tool bewertet das Unternehmen Faktoren wie Haltbarkeit und Recyclingfähigkeit seiner Produkte. Transparenz ist dabei zentral: Vivobarefoot kommuniziert sowohl Erfolge als auch Misserfolge und zeigt, wo noch Verbesserungen erforderlich sind. Diese Offenheit stärkt das Vertrauen und unterstreicht das Engagement des Unternehmens für seine Nachhaltigkeitsziele. Auch die B-Corp-Zertifizierung untermauert dieses Verantwortungsbewusstsein.

Naturverbundenheit und Rewilding-Projekten

Die Verbindung zur Natur zeigt sich nicht nur im Design der Schuhe, sondern ist auch in der Unternehmenskultur verankert. Das Unternehmen organisiert regelmäßig Veranstaltungen für seine Mitarbeiter an Orten wie Barley Wood, das das Schuhunternehmen mit Sitz in London als seine „Naturbleibe“ definiert hat und sich auch dem Erhalt und der Entwicklung dieses Naturorts verpflichtet. Vivobarefoot unterstützt zudem ein Rewilding-Programm in den Somerset Levels, das ein Netzwerk wiederverwilderter Landschaften schafft und so aktiv zur Erhaltung bedrohter Arten und ihrer Wiedereinführung beiträgt.

Prius Trail FG 3.5

Testbericht: Primus Trail FG 3.5 von Vivobarefoot

Wir haben den Primus Trail FG 3.5 von Vivobarefoot getestet – ein Trailrunning-Schuh, der besonders leicht, robust und flexibel ist, perfekt für unwegsames Gelände. Beeindruckend ist der hohe Anteil recycelter Materialien, einschließlich Details wie der Schnürsenkel – eine echte Herausforderung in der Schuhproduktion, die Vivobarefoot hier meistert. Das Ergebnis: ein qualitativ hochwertiger Schuh, der den Weg in eine kreislauffähige Zukunft weist. Was uns besonders gefällt, ist die Leichtigkeit beim Anziehen und Tragen der Barfußschuhe – ein Gefühl, das die Schuhe von Vivobarefoot schnell zur Lieblingswahl im Schuhregal werden lässt.

 

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