Das Home-Office als Alternative zum Büroplatz war schon länger auf dem Vormarsch, jetzt wird es sogar für manche Festangestellten zur neuen Normalität. Hört sich erst mal richtig entspannt an, und ist bestimmt gut für die Umwelt, denken viele. Wer allerdings die Erfahrung neu macht, merkt, dass es für ein optimales, gesundes und nachhaltiges Arbeiten im Home-Office so einiges zu beachten gilt. Wussten Sie das schon? Das Lilli Green-Büro gibt es gar nicht! Wir haben selber schon jahrelange Home-Office Erfahrung und teilen hier einige wertvolle Tipps für ein nachhaltiges Einrichten und Arbeiten im Home-Office.
1. Gute, gesunde Büromöbel für das Home-Office
Ganz wesentlich für eine nachhaltige und gesunde Home-Office-Einrichtung sind Büromöbel. Rechnen Sie sich mal durch, wie viele Stunden Sie im Jahr arbeiten werden, und schnell wird klar, dass gute, ergonomische Bürostühle essentiell sind. Ein richtiger Bürostuhl ist verstellbar und soll sich dem Rücken perfekt anpassen können. Armlehnen und eine Kopfstütze sind als Unterstützung gerade für Menschen, die viel am Rechner sitzen, wichtig. Achten Sie für eine gesunde Haltung auch auf die Höhe des Arbeitstisches.
2. Nachhaltige Büromöbel-Materialien
Achten Sie beim Kauf auch auf die Nachhaltigkeit der Büromöbel. Wenn es Büromöbel aus Kunststoff sind, dann schauen Sie, dass sie möglichst kreislauffähig hergestellt sind. Bei Büromöbeln aus Holz oder Bambus können Sie schauen, ob die Möbel aus zertifiziertem FSC-Holz hergestellt sind. Natürlich noch nachhaltiger sind Recycling- oder Upcycling-Möbel. Gerade für Büroschränke oder Tische gibt es dafür bereits viele Optionen, die nicht nur nachhaltig, sondern auch originell sind: Tischplatten aus alten Tischtennisplatten zum Beispiel, oder Schränke aus alten Weinkisten. Gerade beim Home-Office können Sie natürlich auch selbst kreativ werden und aus dem Home-Office etwas ganz Besonderes machen!
3. Ein schönes, nachhaltiges Home-Office-Design
Eine schöne, nachhaltige Einrichtung für Ihr Home-Office beinhaltet weit mehr als nur Möbel und Innengestaltung. Schauen Sie ganzheitlich: Welche Materialien und Ressourcen verwenden Sie, was ist wirklich relevant, was kann man auch reduzieren? Wichtig für ein gutes Arbeiten ist natürlich das Ambiente. Das kann viel ausmachen, und ist zum Teil natürlich höchstpersönlich. Eine schöne, nachhaltige Raumgestaltung im Home-Office wird gefördert durch nachhaltige Materialien und eine gesunde, natürliche Umgebung.
4. Natürliche Materialien und Farben
Klare, helle Naturfarben können zu einem entspannten und gesunden Raumklima beitragen. Ökologische Farben sind gut für die Umwelt und haben auch gesundheitliche Vorteile im Vergleich zu Chemiefarben. Die besondere Tiefenwirkung von solchen Biofarben ist subtil, aber gerade für sensible Menschen macht es einen entscheidenden Unterschied.
5. Pflanzenpower – der Indoor-Garten für das Büro Zuhause
Ein nachhaltiges und gesundes Raumklima wird durch Pflanzen gefördert. Für manche genügt ein kleiner Tischkaktus, wer einen grünen Daumen hat, kann sich einen richtigen Indoor-Garten anlegen. Dafür gibt es immer mehr tolle Produkte, die Nachhaltigkeit und Technologie verbinden – mit denen Sie sogar, wenn Sie mal nicht da sind, über eine App die Pflanzen beobachten und bewässern können. Mehr Sauerstoff durch Pflanzen sorgt meistens für eine gesündere Arbeitsumgebung, gerade dort, wo mehrere Geräte angeschlossen sind. Und Pflanzen sind auch einfach schön als natürliche Dekoration. Das Home-Office als natürliches Biotop – wenn das nicht nachhaltig ist!
6. Aufgeräumtes Haus, aufgeräumter Kopf – der „Less-is-more“-Ansatz
Manchmal fängt der Arbeitstag im Home-Office mit Aufräumen an. Das ist ganz gut so, solange Sie sich nicht beim Aufräumen verzetteln. Ein aufgeräumter Arbeitsplatz sorgt für mehr Ruhe und Fokus. Entrümpeln Sie also den Home-Office-Arbeitsplatz von allzu viel Schickschnack, und schauen Sie auch, dass Dokumente geordnet und auffindbar weggeräumt werden – nur die wichtigsten, aktuellen Projekte und Dokumente gehören griffbereit. „Weniger ist mehr“ ist gut fürs Gemüt und auch für die Umwelt: Weniger Sachen bedeuten weniger Müll.
7. Home-Office-Design für das Vorzeige-Online-Büro
Home-Office im Schlafanzug und zwischen Umzugkartons? Das kommt nicht bei allen Geschäftspartnern und Kollegen gut an. Ein guter Home-Office-Look wird immer wichtiger. Dies gilt sowohl für die Kleidung als auch für die Home-Office-Inszenierung. Dabei geht es vor allem darum, welches Bild Sie online per Video über Skype oder Zoom abgeben. Nehmen Sie sich die Zeit, dieses Bild gut zu gestalten, mit einigen wenigen Elemente, die Ihre berufliche Ausstrahlung unterstützen. Wenn eine Pflanze im Bild ist, sollte Sie natürlich gut gepflegt sein, der Bücherschrank aufgeräumt und mit einigen aussagekräftige Titeln im Bild.
8. Kreative Deko-Ideen für das Büro Zuhause
Das Home-Office soll ein Ort der Inspiration sein. Das Schöne ist, dass Ihnen dieser Raum zusteht, und Sie damit machen können, was Sie möchten. Nutzen Sie diese Chance und machen Sie etwas ganz Besonderes daraus! Sie können selbst kreativ werden, und Upcycling-Möbel oder Upcycling-Lampen basteln, zum Beispiel aus alten Schallplatten oder Brillengläsern. Für einen farbefrohen Office-Look können Sie z. B. Ihre Bücher nicht nach Thema, sondern nach Farbe sortieren. Und machen Sie auch im Home-Office eine kreativ-Ecke, wo Sie jederzeit an neuen Ideen basteln können.
9. Wie das Home-Office für mehr Klimaschutz sorgen kann
Das klassische Büro im Hochbau gilt als richtiger Klimakiller. Vor allem der Weg zur Arbeit bedeutet zu viel CO2-Ausstoß, weil für das Pendeln vor allem das Auto genommen wird. Auch sind sowohl die Gebäude als auch die dort verwendeten Geräte und Klimaanlagen alles andere als umweltschonend. Trotzdem gibt es auch für das Home-Office einiges zu beachten, um es wirklich klimafreundlich zu machen. Achten Sie vor allem darauf, dass Geräte nur dann an sind, wenn Sie gebraucht werden.
Nutzen Sie nur echten Ökostrom, oder noch besser: Besorgen Sie sich eigenen Solarstrom, eine tolle Möglichkeit, um das Zuhause und Home-Office klimaneutral zu gestalten und mittelfristig auch günstiger. Für das Home-Office können Sie unter Umständen sogar einen Teil der Investition steuerlich geltend machen. Bei der Onlinesuche können Sie Ecosia statt Google benutzen: Ecosia nutzt die Werbeeinnahmen, um Bäume zu pflanzen und so den Energie-Aufwand auszugleichen. Auch im Home-Office gilt: Ein Videomeeting ist immer noch um viele Male nachhaltiger, als Auto oder Flugzeug zu nehmen, um Kunden oder KollegInnen zu treffen. Ein klassisches Telefonat wiederum ist um viele Male nachhaltiger als eine Skypekonferenz, weil es viel weniger Strom verbraucht. Wer ein Smart-Home hat, kann auch hier den Energie-Verbrauch des Home-Office per App tracken und so auch die eigenen Energie-Ersparnisse beobachten.
10. Natürlich mit nachhaltigen Büroprodukten
Ressourcen zu sparen ist am wichtigsten, um das Home-Office nachhaltiger zu machen. Fangen Sie an, auch im Home-Office weniger Papier zu verwenden und nur noch Dinge auszudrucken, die Sie wirklich ausgedruckt brauchen. Oft sind es Gewohnheiten, die dazu führen, mehr auszudrucken oder zu kopieren, als tatsächlich gebraucht wird. Üben Sie sich in Achtsamkeit: Jedes Blatt Papier zählt!
Einen weiteren Beitrag liefern natürlich auch ökologisches Papier, ökologische Büroprodukte und das umweltschonendes Drucken. Es gibt ganz tolle, umweltfreundliche Drucker, die Ihnen das Geschäftspapier umweltschonend drucken, ohne dass Sie es den Druckmaterialien ansehen.
11. Bleiben Sie gesund – Achtsamkeit im Home-Office
Ein gesundes Home-Office hört bei dem richtigen Bürostuhl und nachhaltigem Druckpapier nicht auf. Auch hier gilt ein ganzheitlicher Ansatz und Achtsamkeit: Wie arbeiten Sie, wie ist Ihre Haltung, machen Sie genug Pausen? Es gibt zahlreiche hilfreiche und auch lustige Online-Videos mit Körperübungen, die Sie zwischendurch machen können. Natürlich das klassische Yoga- oder Home-Office-Workout, aber auch Home-Office-Akrobatik oder Selbstmassage sind tolle Möglichkeiten, um zwischendurch zu entspannen und sich um eine gute Balance im Alltag zu kümmern.
Home-Office, sweet Home-Office!
Bilder: (1- Beitragsbild) Ekomia, (2) Maru (3) Wohndesign mit Biofarben, (4) Lampen aus alten Schallplatten von Lockengelöt, (5) Produktdesign aus Kiefernadeln von Gaurav MK Wali.
Ich habe auch meinen Home-Office-Arbeitsplatz entrümpelt. Jetzt konzentriere ich mich wirklich besser. Danke für die guten Tipps im Artikel!
Gerne würde ich Smart-Home Technik in meinem Haus verbauen. Es war sehr gut zu erfahren, dass man durch Smart-Home auch Energie sparen kann. Ich werde weiteres mit einem Techniker abklären.
Ich fange bald im Homeoffice an und möchte deshalb neue Büromöbel. Gut zu wissen, dass ergonomische Bürostühle essenziell sind. Dann werde ich dort mal anfangen.
Ich liebe wirklich diesen Blog, weil man hier immer was findet. Möbel finde ich konfiguriert am besten. Man darf alles auf sich zuschneiden, schließlich lebt man in seiner Welt, die man sich macht, wie sie gefällt. Ein frühes Learning!
Vielen Dank für diesen Beitrag zum Thema Büroeinrichtung. Interessant, dass man bei Kunststoff darauf achten sollte, dass es kreisläufig hergestellt wurde. Ich möchte gerne mein Büro neu einrichten und bin auf der Suche nach ein wenig Inspiration.
Wir würden unserem Büro gerne einen neuen Look verpassen. Danke für den Tipp, dass die Farben der Möbel einen Einfluss auf die Stimmung haben kann. Für weitere Tipps wende ich mich an ein Planungsbüro.
Wir möchten unser Büro mit neuen Möbeln einrichten lassen. Echt schön zu lesen, dass ergonomische Stühle sehr angenehm für Büros sind. Vielleicht finde ich im Internet dafür gute Angebote.
Vielen Dank für die Tipps! Da ich ins Homeoffice versetzt wurde, setze ich mich aktuell mit der Innenarchitektur dessen auseinander. Glücklicherweise bezahlt mir mein Arbeitgeber die passende Ausstattung. Daher ist es gut zu wissen, dass Pflanzen solch eine positive Wirkung haben – vielleicht wird sowas ja auch übernommen, wenn ich darauf hinweise.