Der globale Ausbruch des Coronavirus bringt gerade viele dazu, Einweg-Gesichtsmasken zum Schutz für sich selbst und andere zu kaufen. Was vielleicht gut gemeint ist, aber wenn alle Einwohner dieses Planeten anfangen, Wegwerfmasken zu verbrauchen, würde dies einen gewaltigen Plastikmüll-Berg verursachen. Also machen wir uns auf die Suche nach ökologischen Alternativen: Wo gibt es nachhaltige Atemschutzmasken?
Beitragsbild: Maske von MASKi
Wegwerfmasken gefährden Natur und Wildtiere
Es gibt Berichte von Meeresschutzorganisationen aus Asien, die wahrnehmen, wie viele Wegwerfschutzmasken ins Meer gelangen. Die Masken bestehen aus dem Kunststoff Polypropylen. Wenn die Masken in die Natur oder ins Meer gelangen, verschmutzen sie die Umwelt und sind eine ernsthafte Bedrohung für Wildtiere und Meeresorganismen. Umweltgruppen schlagen jetzt Alarm, dass die Coronavirus-Masken die Probleme mit Verschmutzung durch Plastikmüll eskalieren lassen. Eine Reduzierung des öffentlichen Kaufs der Masken würde nicht nur mehr Masken für Mediziner verfügbar machen, sondern könnte auch die Menge der weggeworfenen Masken und ihre Auswirkungen auf die Umwelt verringern.
Wo sollen die Einwegmasken entsorgt werden?
Die Wegwerf-Schutzmasken und auch Gummihandschuhe gehören in den Restmüll. Der hohe Gummianteil soll laut Bundesverband der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Rohstoffwirtschaft die Chargen aus den Gelben Tonnen und Säcken als Recyclingrohstoff unbrauchbar machen. Das bedeutet, dass die Masken nicht mal recycelt werden können. Wir sagen also: Wo es nicht medizinisch notwendig ist – weg mit den Wegwerfmasken!
Bild: Maske von Kollateralschaden
Die Corona-Maskenmode
Als die Corona-Krise anfing, haben viele noch darüber gelacht. Eine Atemschutzmaske? Peinlich! Aber schon bald gab es immer mehr Benutzer, das Image hat sich schnell verändert, es wurden Masken-Selfies auf Instagram und Facebook gepostet, und dann wurden die Masken plötzlich knapp. Viele kleine und auch größere Textil- und Modehersteller sind auf den Trend aufgesprungen und haben über Nacht angefangen, Schutzmasken herzustellen. Wo es ansonsten für die Mode und vor allem für die ArbeiterInnen in der Textilindustrie gerade dürr aussieht, ist die Maskenmode für einige Unternehmen sogar ein gutes Geschäft. Darf eine Corona-Maske auch modisch schön oder lustig sein? Aber natürlich, solange die Funktion als Schutzmaske ausreichend gewährleistet ist, ist der Stil eigentlich völlig Banane. Wichtig ist dann natürlich, dass die Maske wiederverwendbar ist und einfach gereinigt werden kann.
Bild: Maske von Recolution
Nachhaltige, ökologische Atemschutzmasken aus Bio-Baumwolle, Hanf oder Leinen
Gibt es denn auch ökologische Alternativen für Wegwerfschutzmasken? Klar, die gibt es! Zum Beispiel gibt es einige öko-faire Modelabels, die jetzt Mund-Nasen-Masken aus Bio-Baumwolle oder Bio-Leinen anbieten. Das Hamburger Streetwearlabel Recolution macht ganz schöne, fair produzierte Schutzmasken aus Bio-Baumwolle. Auch Designerlabels machen Masken: die Berliner Modelabel Format und Kollateralschaden zum Beispiel, die Krefelder Designerin Kathe Maerz oder die in Süddeutschland produzierenden Denim- und Unterwäsche-Designer von Lovjoi. Auch der ökologischen Kinderkleidungs-Hersteller CharLe produziert nachhaltige Atemschutzmasken, natürlich auch in Kindergrößen! Die Schutzschals der Firma Urbandoo werden in der süddeutschen Manufaktur von Manomama produziert, sie wurden eigentlich für den Schutz gegen Schadstoffe entwickelt.
MASKi – Fair produzierte Stoffmasken, von und mit Geflüchteten
Wir berichteten hier im Lilli Green Magazin bereits über Kuniri, ein Non-Profit-Unternehmen, in dem geflüchtete Designer und Schneider faire, bunte und nachhaltige Mode entwerfen. Aus dem gleichen Netzwerk ist MASKi entstanden, und bietet jetzt stylische, nachhaltige Masken im eigenen Online-Shop an. Jede MASKi-Maske ist mit dem variierenden MASKi-Knopf und wechselnden Bänder ein Unikat.
Bild: Masken von MASKi
Zero Waste – Upcycling Mund-Nasen-Masken
Im Berliner Veränderungsatelier „Bis es mir vom Leibe fällt“ produziert die österreichische Designerin Lisa D. Mund-Nasen-Masken aus alten Stoffen. Die Designerin setzt sich schon länger ein für den “kreativen Umgang mit gebrauchten Textilien in einer reparaturbedürftigen Welt”.
#Madeathome – Atemschutzmasken selber machen
Wer braucht noch Masken zu shoppen, wenn er eh zuhause sitzt und Zeit übrig hat? Netflix war gestern, heute wird gebastelt! Es gibt mittlerweile schon unzählige Anleitungen zum Selbermachen von Schutzmasken im Netz. Nehmt dafür ruhig alte Stoffe und macht ein richtiges Upcycling, statt für das Selbermachen von Mund-Nasen-Masken extra neue Materialien zu besorgen. Da ist allerdings schon darauf zu achten, dass die Masken wirklich auch Schutz bieten und aus geeigneten Materialien sind. Außerdem gilt das Credo: auch mit Maske sich so verhalten, als ob man keine Maske trägt – zuhause bleiben, Abstand halten, Rücksicht auf andere nehmen.
Die Corona-Krise als Chance für Umwelt, Klima und Gesellschaft
Die Corona-Krise zeigt einen immer größer werdenden Impact auf die globale Gesellschaft. Es gibt aber auch weltweit eine einzigartige Ruhe, weniger Konsum, weniger Verkehr und weniger CO2-Ausstoß. Kann die Corona-Krise auch eine echte, nachhaltige Chance sein für die Umwelt, für das Klima und für die Gesellschaft nach der Krise? Wir haben in einem ausführlichen Artikel im Lilli Green Magazin die möglichen Antworten auf diese Frage aus verschiedenen Essays, Interviews und Medienbeiträgen zusammengefast und werden weiterhin auch über Möglichkeiten und neue Initiativen während der Corona-Krisenzeit berichten.
Schöne Masken aus Bio-baumwolle von Recolution
UPDATE: Eine Auswahl an ökologischen Mund-Nasen-Masken aus Bio-Baumwolle gibt es übrigens jetzt auch bei uns im Lilli Green Shop! Die Schutzmasken aus Bio-Baumwolle von Recolution gibt es in verschiedenen schönen Motiven:
Mit Verlaub: Welche Idioten sind das bei MASKi? Die Masken scheinen so unbequem zu sein,dass dem armen Kind die Ohren rot nach unten gequetscht werden. Sehen das die Leute nicht. Wer kauft das? Ich lache mehr als ich sollte…