Plastiktüten aus Bali und aus der ganzen Welt verschwinden lassen – mit keinem geringeren Ziel sind zwei Schülerinnen aus Bali angetreten. In ihrer Heimat ist Plastikmüll einfach überall, und das wollen die Schwestern Melati und Isabel nicht hinnehmen. Vor 6 Jahren, als sie gerade 12 und 10 Jahre alt waren, gründeten sie die NGO Bye Bye Plastic Bags. Seitdem haben sie unglaublich viel erreicht.
Wie zwei Teenager ein Plastiktüten-Verbot auf Bali erreichten
Auf Bali lässt sich das Problem mit dem Plastikmüll sehr schlecht verdrängen: Besonders zur Regenzeit landet in dem Inselparadies viel Müll aus dem Meer an den Stränden. Melati und Isabel, heute 17 und 15, sind Schülerinnen der Green School und mit dem Anblick von Plastiktüten in der Natur aufgewachsen. Inspiriert von einer Unterrichtsstunde, in der es um bedeutende Persönlichkeiten wie Nelson Mandela und Mahatma Ghandi ging, beschlossen sie, selbst aktiv zu werden.
Alles fing mit einer Online-Petition für ein Plastiktüten-Verbot auf Bali an, die innerhalb weniger Stunden mehrere Tausend Menschen aus der ganzen Welt unterschrieben. Als nächstes erklärten die Schwestern das balinesische Dorf Pererenan zu ihrem „Pilot-Dorf“. Sie verteilten dort jedes Wochenende gespendete Einkaufstüten aus Stoff an lokale Geschäfte, als Alternative zur Plastiktüte. Gleichzeitig klärten sie an Schulen über das Problem auf, entwarfen eine Info-Broschüre und schaffen es 2014, Balis Regierung zu überzeugen: In einer Vereinbarung wurde festgehalten, dass Plastiktüten auf der Insel ab 2018 verboten werden sollen. Um zu einem Gouverneur vorgelassen zu werden, waren die Schwestern sogar in den Hungerstreik getreten.
Die Organisation Bye Bye Plastic Bags heute
Heute ist Bye Bye Plastic Bags (BBPB) eine internationale Jugendbewegung und NGO, die an über 20 Orten der Welt aktiv ist. Melati und Isabel haben international Bekanntheit erlangt, halten Vorträge auf großen Kongressen und denken bereits langfristig. Ihre Organisation lässt Frauen auf Bali wiederverwendbare Stoffbeutel herstellen und fördert dadurch ihre Integration in den Arbeitsmarkt. Die Hälfte der Erlöse wandert wieder in umweltfreundliche Infrastruktur in den Dörfern.
Eine beeindruckende Aktion war auch das Beach Clean-up, das die Organisation Anfang 2017 organisierte. Über 12.000 Freiwillige sammelten an nur einem Tag an Balis Stränden mehr als 40 Tonnen Müll ein. Mit solchen Aktionen werden nicht nur die Strände etwas sauberer. Sie lenken auch immer wieder Aufmerksamkeit auf das Plastikproblem.
Aber die beiden müssen doch in die Schule?!
Die beiden Schwestern haben übrigens noch eine andere, sehr wichtige Botschaft. „Lasst euch von niemandem einreden, dass ihr zu jung seid oder nichts versteht!“ Etwas, das sich die Aktivistinnen und Aktivisten der Fridays for Future-Bewegung gerade nur allzu oft anhören müssen. Doch Melati und Isabel haben das Glück, Schülerinnen der Green School zu sein, die sie unterstützt. Weil die beiden inzwischen sehr viel unterwegs sind und die Arbeit mit Bye Bye Plastic Bags viel Zeit einnimmt, lässt die ökologisch ausgerichtete Schule sie zeitlich flexibel lernen und rechnet ihnen ihr Engagement teilweise sogar auf den Schulstoff an.
Ich finde das eine sehr schöne Idee und helfe gerne mit. Die Schule in der ich bin ist auch eine Umweltschule und es gibt auch einen Forderkurs in dem ich bin und wir Artikel, Plakate und Interviews machen. Macht weiter so! 😃