Bauen

Bauabfällen entsorgen nach den Prinzipien der Kreislaufwirtschaft

In der Baubranche fallen große Mengen an Abfällen an, die bei der Errichtung, Renovierung oder Abriss von Gebäuden und Infrastruktur entstehen. Diese Bauabfälle können sehr unterschiedlicher Art sein, wie Beton, Ziegel, Holz, Metall, Kunststoff oder Dämmmaterialien. Der richtige Umgang mit Bauabfällen ist jedoch entscheidend für die Umwelt, den Klimaschutz und die Ressourcenverfügbarkeit. In diesem Zusammenhang gewinnt das Konzept der Kreislaufwirtschaft immer mehr an Bedeutung. Dabei geht es darum, Abfälle als wertvolle Rohstoffe zu betrachten und sie möglichst in den Materialkreislauf zurückzuführen. Wir erläutern hier im Beitrag die 3 Prinzipien der Kreislaufwirtschaft im Kontext der Bauabfallentsorgung.

Beitragsbild: Upcycling Kunst von Bordalu II

1. Vermeidung von Bauabfällen

Das erste Prinzip der Kreislaufwirtschaft ist die Vermeidung von Abfällen. Dies bedeutet, dass bereits bei der Planung und Ausführung von Bauprojekten darauf geachtet wird, so wenig Abfälle wie möglich zu produzieren. Dazu gehört auch die Verwendung von langlebigen, recycelbaren oder wiederverwendbaren Materialien. Zum Beispiel können Baustoffe wie Holz, Beton oder Metall in der richtigen Form und Größe geplant und bestellt werden, um Verschnitt und Abfälle zu minimieren. Auch eine Demontage- und Rückbaustrategie bei der Planung von Gebäuden kann dazu beitragen, dass Materialien wiederverwendet oder recycelt werden können. Natürliche, nachhaltige Materialien aus nachwachsenden Rohstoffen sind für die Vermeidung von Bauabfällen besonders gut geeignet und sind außerdem meistens am besten für das Klima.

Badezimmer im Erdhaus

Alte Glasflaschen als Baumaterial: Earthship Ironbank

2. Recycling von Bauabfällen

Das zweite Prinzip der Kreislaufwirtschaft ist das Recycling von Abfällen. Bauabfälle können durch verschiedene Recyclingprozesse in neue Materialien umgewandelt werden. So können beispielsweise Betonreste zu Schotter oder Recyclingpapier und -karton zu Dämmstoffen verarbeitet werden. Auch Holz kann recycelt werden, indem es zu Holzwerkstoffen wie Spanplatten oder Furnieren verarbeitet wird. Das Recycling von Bauabfällen ist jedoch nur möglich, wenn sie sortenrein und unverschmutzt sind. Deshalb ist es wichtig, Abfälle bereits auf der Baustelle zu trennen und zu sortieren.

Wie kann Bauschutt also im Rahmen der Kreislaufwirtschaft richtig entsorgt werden? Der erste Schritt ist die Trennung des Bauschutts nach Materialien. So können zum Beispiel Ziegel, Fliesen und Betonreste getrennt und separat behandelt werden. Auch eine Vorsortierung auf der Baustelle ist empfehlenswert, um eine möglichst hohe Qualität der Abfälle zu gewährleisten. Bei größeren Mengen an Bauschutt kann es ganz hilfreich sein, verschiedene Container für die Trennung des Bauschutts bereit stehen zu haben. Auch Baucontainer bekommt man heutzutage ganz einfach Online, wer es braucht kann ein Bauschutt Container hier bestellen.

Im nächsten Schritt können die sortierten Abfälle aufbereitet und recycelt werden. Das bedeutet, dass sie gereinigt und in ihre Bestandteile zerlegt werden, um sie anschließend als Rohstoffe für die Herstellung neuer Produkte zu nutzen. So kann aus Bauschutt zum Beispiel Recyclingbaustoff hergestellt werden, der wiederum für den Bau neuer Gebäude genutzt werden kann.

3. Wiederverwendung von Bauteilen

Das dritte Prinzip der Kreislaufwirtschaft ist die Wiederverwendung von Bauteilen und Materialien. Gebrauchte Bauteile können nach ihrer Demontage in anderen Bauprojekten wiederverwendet werden. So können beispielsweise Fenster, Türen oder Armaturen aus einem alten Gebäude in einem neuen Gebäude wieder eingebaut werden. Auch Holzbalken, Ziegel oder Natursteine können für den Bau anderer Gebäude genutzt werden. Die Wiederverwendung von Bauteilen ist nicht nur ökologisch sinnvoll, sondern kann auch kostengünstiger sein als der Kauf neuer Bauteile. Ein Haus, das aus recycelten Materialien gebaut wurde, kann zudem architektonisch wertvoll und einzigartig sein.

Home-Design aus Recyclingholz von Woometry

Insgesamt ist es wichtig, den Bauschutt so weit wie möglich zu reduzieren und die Prinzipien der Kreislaufwirtschaft zu berücksichtigen, um eine nachhaltige und umweltfreundliche Entsorgung sicherzustellen. Eine sorgfältige Trennung und Sortierung des Bauschutts sowie die Wiederverwendung und das Recycling von Materialien können dazu beitragen, Ressourcen zu schonen und den Abfall zu minimieren.

6 Kommentare

  1. Vielen Dank für diesen Beitrag zum Thema Kreislauf. Gut zu wissen, dass besonders das Recyclen von Baustoffen wichtig ist. Ich bastle gerne Dinge aus alten Stoffen.

  2. Ich möchte ein altes Haus renovieren und dabei fällt einiges an Bauabfällen an. Ich werde für den Großteil auch einen Containerdienst beauftragen. Gleichzeitig möchte ich mich auch mit alternativen Methoden beschäftigen. Ich finde es interessant, dass alte Bauteile auch einfach an anderer Stelle wieder neu zum Einsatz kommen. Das hat für mich einen hohen, nachhaltigen Effekt. Ich werde mal schauen, ob und wie ich das bei mir umsetzen kann.

  3. Wir wollen unsere Bauabfälle entsorgen. Wir dachten schon an eine Containeraufstellung. Schön zu lesen, dass man diese Abfälle aber zum Recyceln wieder verwenden kann.

  4. Meine Frau und ich haben ein Haus saniert. Dabei ist natürlich auch eine Menge Bauschutt angefallen. Diesen haben wir sortiert in Container entsorgen lassen, um das Recyclen der einzelnen Abfälle zu ermöglichen.

  5. Ein sehr klarer und fundierter Artikel zum Thema Bauschutt. Ich bin sicher, Sie haben mir damit geholfen. Ich weiß jetzt mehr oder weniger, was zu tun ist. Diese Informationen sind nämlich genau das, was ich gesucht habe.

  6. Ich bin auch der Meinung, dass Bauabfälle, insofern es irgendwie geht, recycelt werden sollten. Meine Familie und ich haben von dem Umbau unseres Hauses noch sehr viel Metallschrott übrig. Wir würden diesen gerne an ein Unternehmen für Entsorgung weitergeben, das ihn wiederverwerten kann.

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