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Upcycling-Möbel-Design: Die schönsten DIY-Kunst-Ideen aus Lilli Greens Fundgrube

Upcycling ist mittlerweile schon viel mehr als ein Trend. Es ist Teil eines Lebensstils geworden, wo alle Materialien als wertvoll gesehen werden, geteilt statt gekauft und so wenig wie möglich verschwendet wird. Ob plastikfrei leben, Mundraub von Streuobst, Lebensmittelretten, Upcycling Fashion, autarke Stromversorgung oder selbstgemachte Designermöbel aus alten Materialien; alles trägt bei zur Gestaltung der persönlichen Kreislaufökonomie. Ganz passend zum Thema Upcycling haben wir uns mal angeschaut, was wir alles bereits über Upcycling-Möbel veröffentlicht haben, und daraus eine feine Auswahl getroffen.

Upcycling – Das Material als Ideengrundlage

Jedes Upcycling-Projekt ist ein kreativer Werdungsprozess zwischen Idee und Material, Gestalter und Gestaltetem. Viele Upcycling-Ideen entstehen aus dem Material heraus, wo zum Beispiel ein altes Fundstück eine neue Funktion bekommt: Aus einem alten Klavier wird eine Bar, aus einem Blumentopf eine Lampe, aus einem Baumzweig eine Garderobe oder aus alten Büchern eine Couch. Ab und zu fängt es aber auch mit der Idee an, und dazu wird noch das passende Material gesucht… Das schöne am Upcycling ist, dass man außer der Idee echt nicht so viel braucht. Und wem es nach diesem Artikel immer noch an Ideen fehlt, kann auch weiter im Netz jede Menge Inspiration finden, und auch für die Umsetzung finden sich viele hilfreiche DIY-Anleitungen und Videos.

DIY-Upcycling-Tipps

Außer einer leuchtenden Idee und alten Materialien braucht es natürlich noch Werkzeug und Geräte. Für viele Upcycling-Projekte ist ein Schleifgerät unentbehrlich: ob Paletten-Möbel, Regale aus alten Weinkisten oder Stühle aus Sperrholz: Ohne Schleifen geht gar nichts! Oft lassen sich mittels Schleifmaschine, dem richtige Lack und einigen kleinen Anpassungen aus unspektakulären, alten Billigmöbeln auch schicke Möbelstücke im alten Landhausstil zaubern… Achte bei der Auswahl von Behandelmaterialien wie Lacken, Ölen und Beizen auf jeden Fall darauf, ob die verwendeten Materialien auch ökologisch sind. Nicht ökologische Behandelmaterialien sind nicht nur schlecht für die Umwelt, sie können manchmal auch das Raumklima versauen und gesundheitsschädigend sein. Außerdem wollen wir unsere Kreationen irgendwann auch wieder in den Materialkreislauf zurückführen können; und da ist es wesentlich besser, wenn den Upcycling-Möbeln nicht jede Menge giftige Chemikalien hinzugefügt sind. Wir empfehlen hierzu eine fachliche Beratung im ökologisch spezialisierten Fachhandelsgeschäft.

Lilli Greens Upcycling-Möbel-Design-Fundgrube

Einzelstücke aus Holzresten

Der brasilianische Designer Brunno Jahara hat eine Möbelkollektion aus Holzresten entworfen. Die Einzelstücke werden aus Holzresten gefertigt und mit kräftigen Farben als Symbol für die brasilianische Kultur lackiert. Jedes Stück trägt den Namen Favela in Rio de Janeiro, aus denen größtenteils die Holzabfälle stammen.

Italienische Recycling-Möbel

Ein besonders umfangreiches und beeindruckendes Recycling-Möbel-Portfolio hat das Design-Team von Controprogretto aus Mailand. Holzreste, Stahl-Streben aber auch alte Schubladen oder Lamellen von Rollläden werden zu ausgefallenen Unikaten verarbeitet.

Recycling-Klappstuhl aus alten Besenstielen

Wer keine Lust auf Fegen hat, für den hat der niederländische Designer Reinier de Jong eine Alternative entworfen. Seine Klappstuhl-Serie „Steel“ setzt sich nämlich unter anderem aus (nicht mehr) gebrauchten Besenstielen zusammen. Darüber hinaus kommen natürlich auch Rechen, Schaufeln, Fahnenmasten oder Treppen-Geländer zum Einsatz. Die Materialien verfügen über die charakteristische Patina. Die konkav bearbeitete Oberfläche sorgt zusätzlich für den nötigen Kontrast und Sitzkomfort.

Ideen zum kreativen Bücher-Recycling

Wer glaubt, dass Bücher nur zum Lesen da sind, der hat sich getäuscht – und zwar gewaltig. Denn was uns bei der Recherche alles über den Weg lief, ist eine beeindruckende Bandbreite an ausgefallenen Recyclingideen. Von verschiedenen Recycling-Lampen über Blumengefäße und Garderoben bis hin zur Handtasche oder sogar einem Mischpult.

Recycling-Hocker aus Holzresten

Das australische Architektenbüro Edwardsmoore hat Barhocker aus unterschiedlichsten Holzresten entworfen. Die Holzreste wurden lediglich mit einem Spanngurt zusammengehalten und die Sitzfläche geschliffen. Sie tragen den Namen Offcut Stools und sind Teil eines australischen Wettbewerbs, der Architekten dazu aufruft, mehr mit recycelten Materialien zu arbeiten.

Regal aus Holzresten

Bei ihrem Entwurf BLOCKSHELF greift Designerin Amy Hunting auf Holzreste zurück. Herausgekommen ist ein sehr schönes Regal, das fast zu schade ist, um es mit Büchern vollzustellen. Verbunden werden die einzelnen Klötze durch ein kräftiges Seil, das sie zusammenhält. Je nach Anzahl der Bücher müssen noch vernünftige Dübel in die Wand.

Upcycling-Design-Stühle aus alten Fahrradrahmen

Der Pagholz-Formsitz ist schon ein Designklassiker für sich. Die bekannten Schichtholz-Stühle aus den 1970’er Jahren lassen Kindheitserinnerungen wach werden. Man kennt sie als Bestuhlung bei Veranstaltungen oder aus der Aula der Schule. Bernd Brinkmann verhilft dem Youngtimer zu einem neuen Leben. Er verwendet den Stuhl zusammen mit alten Fahrradrahmen, die fachmännisch zersägt und als Stuhlbeine wieder zusammen geschweißt werden. Die alten Fahrradrahmen werden in einem aufwändigen Prozess sortiert, zugeschnitten, geschweißt, sandgestrahlt und pulverbeschichtet.

Lost & Found

Auf der Straße gefundene Hocker, Tischbeine und Drehstühle werden von einer jungen und innovativen Designagentur in London aufgearbeitet und durch eine unbehandelte Massivholz-Scheibe als Sitzfläche oder Tischplatte komplettiert.

Bodenbelag aus recycelten Ledergürteln

Die in London lebende Designerin Inghua Ting hat Fußbodenplatten aus gebrauchten Ledergürteln entwickelt. Diese werden in liebevoller Handarbeit zu quadratischen Fliesen verarbeitet. Die Gürtel sorgen für eine strapazierfähige und gleichzeitig glänzende Oberfläche, die aber auch als Belag für Tisch, Tresen und Wände genutzt werden kann. Zunächst werden die Gürtel nach Farben und Qualität ausgewählt und im Anschluss schonend gereinigt. Die Platten werden individuell passend zum Haus oder zur Wohnung angefertigt und sind  durch die unterschiedlichsten Gebrauchsspuren, Farbunterschiede und Muster einzigartig.

Recyclinghocker, Barhocker und Pouf

Die Recycling-Hockerserie von Designerin Magdalena Pottgießer besteht aus Barhocker, Hocker und Pouf. Sie zitieren den Kreislauf des Baumes in Materialwahl, Form und Anmutung. Die Gestelle aus einheimischem Ahorn sind in die Papiersitzflächen eingelassen. So sind nur die Beine sichtbar und bilden einen ziemlichen Gegenpol zur markanten Sitzfläche. Für die Sitzfläche werden Papiere verwendet, die ihren Ursprungszweck bereits erfüllt haben. So bieten Zeitungen, Stadtpläne und anderes Ausschussmaterial Raum für einen individuellen und persönlichen Ausdruck.

Recycling-Sitzhocker

Zwei Produktdesign-Studentinnen haben gemeinsam einen Sitzhocker entworfen, der komplett aus Recyclingmaterialien gebaut ist. Neben dem Hauptmaterial, den Kunststoffumreifungsbändern, kommen Plattenreste, Schweißdrahtspulen und Besenstiele zum Einsatz. Nach der Fertigung des Gestells müssen die Kunsstoffbänder, die normalerweise zum Fixieren von Kartons und Paletten verwendet werden, herumgewickelt werden.

Ausgefallene Recycling-Lampen

Ohne Lampen sähe es in den meisten Wohnräumen ziemlich dunkel aus. Doch Lampe ist nicht gleich Lampe. Besonders wenn man die Leuchtobjekte unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit betrachtet. Die Plattform Innerdesign hat eine sehr schöne Sammlung von Recycling-Lampen zusammengetragen, die von Varianten aus Hüten, Bällen, Wasserrohren, Stiften, Löffeln oder auch Einmachgläsern so ziemlich alles abdeckt, was man sich vorstellen kann.

Regenschirme werden zu Lampen

Es ist doch eine schöne Vorstellung, den Regenschirm nicht an den Nagel, aber an die Decke zu hängen und als Lampe anstatt Regenschutz zu nutzen. Aus alten Regenschirmen lässt sich leicht eine Lampe basteln. Ob aus einem Schirm, zwei Schirmen oder gleich duzenden Coktailschirmchen – für jeden Geschmack ist das Passende dabei.

2 Kommentare

  1. Sehr geehrte Damen und Herren,

    wie wäre es wenn Schüler etwas Plastikmüll sammeln würden, Sie die Teile in abschliesbare abschliessbare Würfel pressen lassen, damit die Schüler ihre schweren Taschen mit den Schulbüchern schleppen müssen, in Berlin gibt es genügend Schulen und es würde sich lohnen eine Form zu erstellen und wenn die Schüler selbst mitmachen können und am Ende weniger in ihrer Schulmappe haben, wäre dies ein lohnendes Projekt.

  2. Lilli Green, meine liebe Lilli Green,
    ich bin sehr froh, dass ich Sie gefunden habe!
    Seit ein paar Wochen versuche ich,Titus Schwan, Kunst und Möbel zu vereinen. Dabei ist Nachhaltigkeit der Schwerpunkt und Ausgangspunkt unserer Kunst Möbel.
    Zwei Künstler sind gefunden. Beeindruckend, was ich hier bei Ihnen gefunden habe. Diese Seite werde ich noch häufig besuchen, sie ist Information und Inspiration zugleich.

    Liebe Grüße
    Titus Schwan

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