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Vegan Wohnen – Tipps für ein nachhaltiges, bewusstes und tierleidfreies Zuhause

Veganuary ist eine Quelle der Inspiration, die uns das ganze Jahr über begleiten und bewegen kann. Wenn wir an vegan denken, kommt den meisten Menschen wohl zuerst das Thema Essen in den Sinn. Doch veganes Leben endet nicht bei der Ernährung. Auch in Bereichen wie Kosmetik, Kleidung, Schuhe und sogar Wohnen spielt der Verzicht auf tierische Produkte eine wichtige Rolle. Gerade beim Wohnen gibt es viele Aspekte, die auf den ersten Blick nicht offensichtlich sind. Umso wichtiger ist es, sich zum Thema vegan Wohnen zu informieren und bewusste, nachhaltige Entscheidungen zu treffen.

Beitragsbild: the Munio

Der vegane Lebensstil: Mehr als nur ein Trend

Vegan leben wird in Deutschland immer beliebter – sei es aus ethischen Gründen, für die Umwelt oder der eigenen Gesundheit zuliebe. Neben Vollzeit-Veganern gibt es auch immer mehr Teilzeit-Veganer, die ihren Konsum tierischer Produkte bewusst reduzieren. Trends wie der Boom von Hafermilch oder pflanzlichen Fleischalternativen zeigen, wie sehr sich die Gesellschaft in Richtung einer pflanzlichen Lebensweise entwickelt.

Veganismus passt hervorragend zu einem achtsamen, nachhaltigen Lebensstil. Doch Achtung: Nicht alles, was als „vegan“ gekennzeichnet ist, ist automatisch nachhaltig. Stichwort Vegan-Washing – ein Produkt mag zwar tierfrei sein, kann aber unter fragwürdigen Umwelt- oder Arbeitsbedingungen hergestellt worden sein. Umso wichtiger ist es, genau hinzuschauen und auch die Nachhaltigkeit der Produkte im Blick zu behalten. Bei Lebensmitteln empfiehlt es sich, bevorzugt auf zertifizierte Bio-Produkte zu setzen. Aber wie sieht es bei Wohnprodukten aus?

Vegan Wohnen – Ein Schritt zu einem ganzheitlich nachhaltigen Lebensstil

Vegan Wohnen kann im besten Fall eine Ergänzung zu einem ganzheitlich nachhaltigen und bewussten Wohn- und Lebensstil sein. Dieser umfasst neben veganen Entscheidungen auch Aspekte wie: Weniger ist mehr, Wiederverwendung und Reparatur anstelle von Wegwerfen, Recycling und Upcycling, den Kauf von alten und Second-Hand-Produkten, Tauschen statt Shoppen, die Wahl nachhaltiger und veganer Materialien und Bio-Produkten, den Kauf von Zero Waste Produkten und die Vermeidung von Plastik. Auch die Wahl eines veganen Ökostromanbieters sowie ein natur- und tierfreundlicher Garten sind wichtige Aspekte.

Tierische Materialien im Wohnbereich

Wussten Sie, dass in vielen Alltagsprodukten tierische Bestandteile enthalten sind? Hier ein Überblick über einige dieser Materialien:

  • Wolle: Wird häufig in Teppichen, Decken und Polstermöbeln verarbeitet.
  • Leim: Enthält oft tierische Proteine, insbesondere in Holzverbindungen oder bei alten Möbeln.
  • Wandfarbe: Manche Farben enthalten tierische Stoffe wie Casein (Milchprotein).
  • Seide: Wird gerne für edle Kissenbezüge oder Vorhänge genutzt.
  • Borsten: In Bürsten oder Pinseln können Schweineborsten verarbeitet sein.
  • Gelatine: In Klebstoffen, insbesondere in Tapetenkleber, zu finden.
  • Leder und Pelze: Für Sofas, Sessel oder Dekorationen verwendet.
  • Wachs: Kerzen aus Bienenwachs sind weit verbreitet.
  • Bein und Knochen: Achtung bei Vintage-Produkten – besonders in älteren Wohnaccessoires und Dekorationsartikeln wurden oft Materialien wie Bein, Knochen, Walrosszahn oder sogar Elfenbein verwendet. Auch Tierfelle als Teppiche oder Hirschhörner an der Wand sind natürlich klare No-Gos.

Es lohnt sich also, die Materialien in den eigenen vier Wänden genau unter die Lupe zu nehmen.

Tipps für vegane und nachhaltige Wohnprodukte

Vegane Möbel – Bewusst Einrichten

Beim Kauf von Möbeln ist es wichtig, auf die verwendeten Materialien und Produktionsmethoden zu achten. Für vegane Möbel gibt es folgendes zu berücksichtigen:

  • Leim: Achten Sie darauf, dass kein tierischer Leim verwendet wurde. Viele Hersteller geben inzwischen Auskunft über die verwendeten Materialien.
  • Holz: Wählen Sie Möbel aus zertifiziert nachhaltigem Holz und verzichten Sie der Umwelt zuliebe auf erdölbasierte Kunststoffe.
  • Labels: Marken, die ihre Produkte als „vegan“ kennzeichnen, sind oft eine gute Wahl.
  • Textilien: Gerade bei Sofas und Sesseln ist Vorsicht geboten, da oft Wolle oder Leder verarbeitet wird. Alternativen wie Bio-Baumwolle oder innovative Stoffe aus recycelten Materialien bieten vegane und nachhaltige Optionen. Bei einigen Textilprodukten werden mittlerweile das internationale Vegan-Label oder das PETA-Approved-Vegan-Siegel verwendet.
  • Auch bei Lampen und Teppichen kann es vorkommen, dass Wolle, Leder oder Seide integriert wird. Achten Sie deshalb immer genau auf die Herstellerangaben.

Vegan Schlafen – Mit gutem Gewissen entspannen

Ein erholsamer Schlaf beginnt mit dem richtigen Bett und den passenden Textilien.

  • Matratzen: Viele Matratzen enthalten Wolle oder tierische Bestandteile im Bezug. Achten Sie hier auf Alternativen aus Baumwolle, Kapok oder Kokosfaser.
  • Decken und Kissen: Vegane Varianten setzen auf Materialien wie Baumwolle, Lyocell, Maisfasern oder Synthetik statt Daunen.
  • Bettwäsche: Fair gehandelte, vegane Bettwäsche aus Bio-Baumwolle ist nicht nur tierleidfrei, sondern auch gut für die Umwelt. Hierzu empfehlen wir, anerkannte Zertifizierungen wie das GOTS-Siegel zu beachten.

Vegane Wohnaccessoires

Kleine Details machen den Unterschied. Gerade bei Accessoires lohnt sich ein genauer Blick:

  • Kerzen: Viele Kerzen enthalten Bienenwachs. Eine vegane Alternative sind Kerzen aus Sojawachs, Rapswachs oder Kokoswachs. Diese sind nicht nur tierfrei, sondern brennen oft auch länger und rußfrei.
  • Deko: Vermeiden Sie Accessoires aus Leder oder tierischen Materialien wie Muscheln, Horn oder Perlmutt. Entscheiden Sie sich für pflanzliche oder recycelte Deko-Stoffe.

Mehr vegane Kerzentipps in unserem Vegane Kerzen Ratgeber – Die schönsten Duftkerzen ohne Gift

Küche und Bad: Zero Waste und Vegan

Das Essen vegan, aber der Kochtopf nicht? Manchmal kommt es auf die Details gerade an. Auch die Küche kann vegan und nachhaltig gestaltet werden:

  • Aufbewahrung: Anstelle von Bienenwachstüchern können vegane Wachstuch-Beutel aus Baumwolle und Pflanzenwachs verwendet werden.
  • Behälter: Edelstahl- oder Glasbehälter sind eine gute Alternative zu Plastik und Wachstüchern.
  • Küchenhelfer: Achten Sie darauf, dass Küchenhelfer und Produkte wie Küchenschürzen oder Handschuhe kein Leder enthalten.
  • Badezimmer: Vermeiden Sie Plastik so weit wie möglich und achten Sie bei Kosmetik- und Pflegeprodukten auf Naturkosmetik, Vegan-Siegel und entsprechende Angaben. Badezimmer-Produkte, die an Tieren getestet wurden, sollten Sie unbedingt vermeiden.

Vegan Wohnen – weit mehr als ein Wohntrend

Vegan Wohnen ist kein Trend, sondern eine bewusste Entscheidung, die mit ein wenig Recherche und Planung leicht umzusetzen ist. Indem wir uns für vegane und nachhaltige Produkte entscheiden, schaffen wir nicht nur ein tierleidfreies Zuhause, sondern tragen auch zu einem gesünderen Planeten bei. Beginnen Sie Schritt für Schritt – und genießen Sie das gute Gefühl, nachhaltig zu wohnen.

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