Die Städte sollen grüner werden, darüber sind viele Experten sich einig. Die Frage ist: Wie geht das? Der Architekt Stefano Boeri setzt sich mit großer Leidenschaft für wahrhaft grüne Städte ein und hat sich mit seinen ikonischen „vertikalen Wäldern“ einen Namen gemacht. Die Gebäude werden nicht nur von Menschen, sondern auch von Bäumen, Pflanzen und Tiere bewohnt. Das neue Buch „Green Obsession“ des Architekten und sein Team widmet sich zwanzig Jahre Forschung nach den Möglichkeiten von grüner Architektur und Urbanismus. Mit Beiträgen von vielen namhaften Architekten, Wissenschaftlern und Ökologen, liest das Buch sich wie ein dickes Pamphlet für einer radikal neuen Allianz zwischen Natur und Stadt.
Der italienische Architekt Stefano Boeri und seine Mitstreiter haben eine Obsession: Gebäude für Bäume zu bauen, die auch von Menschen und Vögeln bewohnt werden können. Dieser ganzheitliche Ansatz beendet der Dominanz des anthropozentrischen Designs, wo der Mensch immer im Mittelpunkt steht. Es geht darum, Waldstädte zu entwerfen: Städte in denen Pflanzen und Natur nicht weniger präsent sind als der Mensch. Es sollen große, grüne Korridore für die Biodiversität entstehen, die Parks, natürliche Oasen und Wälder mit einander verbinden.
Urbaner Biodiversität ist mehr als Gebäudebegrünung
Der Ansatz von Stefano Boeri ist im Kern nicht eine etwas grünere Architektur mit Gebäudebegrünung, es geht ihm um einen komplett anderen Blickwinkel in der Architektur. Biodiversität bedeutet hier, sich grundsätzlich in anderen Arten und Lebewesen einzufühlen und mit einzubeziehen. Für den Erhalt der Biodiversität und Artenvielfalt sowie für den Aufhalten des Klimawandels können grüne Städte einen wesentlichen Beitrag leisten. Fotosynthese ist immer noch eine der bedeutendsten Technologien um CO2 zu absorbieren. Statt als Gegensatz zur Natur, müssen wir deshalb Städte als grüne Katalysatoren begreifen.
Die Avantgarde der Vertikalen Wälder
Stefano Boeri hat mit seinen vertikalen Wäldern neue Maßstäbe für grüner Architektur gesetzt. Es gibt immer mehr Beispiele von gelungener Architektur, die an diesem Ansatz anknüpfen und die Biodiversität fördern. Die Zeichnungen komplett grüner Städte sehen aus wie Science-Fiction, werden aber an immer mehr Orten tatsächlich umgesetzt. Auch wenn die Klimakrise unaufhaltbar scheint, macht es Hoffnung, dass dieser Ansatz immer mehr Zuspruch bekommt. Was jetzt noch wie Avantgarde erscheint, könnte und sollte bald zur Normalität des urbanen Lebens gehören. Nur so haben wir in Zukunft eine Chance auf gesunde, bewohnbare Städte.
Die Ethnologin und Naturschützerin Jane Goodall erklärt in ihrem Essay: „Es ist so dringend wichtig, dass wir unseren Kindern ermöglichen, sich wieder mit der natürlichen Welt zu verbinden und zu lernen, sie zu respektieren und zu verstehen, dass wir ein Teil davon sind und unsere Existenz von ihr abhängig ist. (…) Die Natur in unsere Städte zu bringen, ist ein entscheidender Teil unseres Kampfes, den Planeten für zukünftige Generationen zu retten.“
Green Obsession: eine neue, grüne Art des Urbanismus
Der Architekt hat jahrzehntelang mit vielen Fachleuten und Institutionen zusammengearbeitet, um die Möglichkeiten für grüne Städte und Gebäude zu erforschen. „Green Obsession“ ist wie ein zusammenfassendes Ergebnis dieser Suche nach einer neuen, grünen Art des Urbanismus. Das Buch „Green Obsession“ stellt viele grüne Architekturprojekte von Stefano Boeri und seine Architekturbüros vor, außerdem beinhaltet es eine Reihe von wissenschaftlichen Essays und Dialoge von Autoren wie Jane Goodall, Paul Hawken, Mitchell Silver, David Miller, Davi Kopenawa Yanomami und vielen mehr. Das Buch ist erhältlich beim Verlag Actar Publishers.
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