Auffälliges Kunstwerk und nachhaltiges Regenwasser-Management in einem: In Los Angeles gibt es einen Kreisverkehr der etwas anderen Art. Der „Riverside Roundabout“ wurde vom Designstudio Greenmeme entworfen und ist Auffangbecken für Regenwasser, kleine grüne Oase und Kunstwerk mit Bezug zur lokalen Community in einem.
Regenwasser als Ressource
Obwohl es in L.A. wahnsinnig viele Autos und Verkehrsstaus gibt, ist das europäische Konzept des Kreisverkehrs dort noch nahezu unbekannt. Der 2017 gebaute Riverside Roundabout soll sogar der erste Kreisverkehr der kalifornischen Stadt sein, und er hat gleich einen zusätzlichen Nutzen: Die Anlage im Inneren fängt Regenwasser von den umliegenden Straßen und der nahegelegenen Brücke auf und speichert es in einem 95.000 Liter großen unterirdischen Tank. Im Extremfall kann die Anlage 1,8 Millionen Liter Wasser ableiten, solche starken Regenfälle kommen in L.A. aber nur alle 10 Jahre einmal vor.
Mit dem im Riverside Roundabout gesammelten Wasser werden Pflanzen bewässert. Regenwasser ist eine wertvolle Ressource, da Trinkwasser weltweit knapper wird. Regenwasser zu sammeln und aufzubereiten ist gerade in urbanen Regionen eine Chance für mehr Nachhaltigkeit. Passend dazu stammt der Strom für Bewässerung und Beleuchtung der Anlage aus Solarmodulen. Außerdem ist die Mittelinsel mit für die Region typischen Gewächsen bepflanzt, die mit wenig Wasser auskommen.
Große Skulpturen lenken die Aufmerksamkeit auf die Anlage
Dass sich auf und unter der Mittelinsel eine Anlage zum Regenwasser-Management befindet, sieht man nicht. Auffällig ist aber das Kunstwerk „Faces of Elysian Valley“ aus neun großen eiförmigen Granit-Skulpturen. Sie sind zwischen 2,50 und 3,60 Metern hoch und bilden die Gesichter einiger Bewohner der umliegenden Viertel ab. Dafür wurden Granitblöcke mit CNC-Technik in Scheiben geschnitten und anschließend zu den Skulpturen zusammengesetzt. Die Anlage ist für Besucher zugänglich, ist aber gleichzeitig über eine ringförmige Barrikade vor Fahrzeugen geschützt. Die Künstler Brian Howe and Freya Bardell vom Designstudio Greenmeme arbeiten an der Schnittstelle von Kunst und Architektur und wollen mit ihrer Arbeit vor allem einen Dialog zu Umweltthemen anstoßen.
Bilder: Greenmeme / Makena Hunt
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