Der spanische Land Art Künstler Javier Riera erschafft geometrische Lichtprojektionen im öffentlichen Raum. Sie sehen aus wie Hologramme und wirken direkt auf die Landschaft ein. Mit seiner Kunst in der Natur möchte Riera die Wertschätzung des Menschen für seine Umwelt fördern. Der Fotografie kommt dabei eine besondere Bedeutung zu: Er nutzt sie, um sein Werk zu registrieren und zu verbreiten.
Land Art von Javier Riera: ästhetisch und gehaltvoll
Als Künstler legt Riera selbstverständlich Wert auf den visuellen Aspekt seines Werks. Allerdings nicht nur. Auch auf den Inhalt kommt es ihm an: Ein wesentlicher Teil seiner Arbeit besteht aus Recherchetätigkeiten. Er beschäftigt sich intensiv mit der Landschaft, in der er seine Lichtkunst installieren möchte. Hierfür versucht er, alles herauszufinden. Er informiert sich über die Geschichte, die Bewohner und Besucher eines Landstriches. Anhand dieser Informationen beginnt der Künstler, ein Muster oder eine Struktur für seine Kunst in der Natur zu entwerfen. Bäume und Büsche schneidet er so zurecht, dass die Anordnung ein perfektes Gesamtbild ergibt – für den realen Betrachter ebenso wie für das Foto. Durch das Medium Fotografie verbreitet der Künstler sein Werk. Dabei belässt er grundsätzlich seine Fotos im Original, ohne sie digital zu bearbeiten.
Lichtkunst für ein besseres Verständnis der Natur
Kunst in der Natur bedeutet für den Spanier immer auch, die Beziehung zwischen Landschaft und Geometrie zu untersuchen. Rieras Ansicht nach hat diese Beziehung einen meditativen und ursprünglichen Charakter. Beim Entwurf seiner geometrischen Muster lässt er sich von den spezifischen Besonderheiten und der gefühlten Energie der Natur inspirieren. Auf diese stimmt er seine Lichtkunst ab. Der Künstler hofft, dass seine Land Art die Verbindung zwischen Natur und Publikum vertiefen kann, dass die Menschen ihre Umwelt besser wahrnehmen und behandeln. Einfach ausgedrückt: Riera möchte eine größere Wertschätzung des Menschen für die Vielfalt unserer Natur erreichen.
Riera lebt in Madrid. Sein Studium der bildenden Kunst absolvierte er in Salamanca, in den 1990er Jahren besuchte er Workshops der Künstler Carlos Leon und Julian Schnabel. Seit 1993 nimmt der Spanier regelmäßig an Ausstellungen teil. In seinen Anfangsjahren stellte Riera hauptsächlich in Museen und Galerien aus. Seit einiger Zeit installiert der Kreative seine Land Art nun im öffentlichen Raum. Er projiziert das Licht in Echtzeit in Parks und Gärten und greift damit direkt in die Vegetation ein. Außerdem unterrichtet der Spanier seit 2005 an der Francisco di Vitoria Universität in Madrid im Fachbereich Bildende Kunst.
Ob Land Art oder Lichtkunst im öffentlichen Raum: Riera erschafft individuelle, geometrische Lichtprojektionen, die perfekt zu den Begebenheiten der Umwelt passt und diese ergänzt und bereichert.
Javier Riera nimmt teil am Umbria Light Festival in Vitoria-Gasteiz, Spanien (February 21-23, 2019, mehr Infos Hier).
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