Eine Welt ganz ohne Menschen? In seinem neuen Fotobuch „Naturalia II“ zeigt der französische Fotograf Jonathan Jimenez alias Jonk eine Welt, so wie sie aussehen könnte, wenn die ökologische Krise sich weiter verschärft, so dass der Mensch verschwinden würde. Irgendwie zeigen die Bilder mehr als eine dystopische Welt nach der Apokalypse. Die Bilder der von Menschen verlassenen Orte haben eine wunderliche, mysteriöse Schönheit. Die ökologische Botschaft der Bilder ist jedoch eine klare Warnung: Es ist Zeit zu handeln!
“Ich bin gerade zurück aus Tschernobyl!”, schreibt der Fotograf Jonk munter auf unsere Redaktionsanfrage zurück. Der auf verlassene Orte spezialisierte Fotograf hat schon viele abenteuerliche Reisen nach Tschernobyl hinter sich, mittlerweile nimmt er auch andere Fotografen mit auf Tour. Tschernobyl ist wohl immer noch der Ort, an dem sich eine durch ökologische Katastrophen verlassene Welt am eindrucksvollsten zeigt. Tschernobyl ist eine Ikone der Umweltkatastrophen, die allen Menschen klarmacht: So plötzlich kann es vorbei sein, und die Ruinen sind das Einzige, was von uns bleibt.
(c) Bilder aus „Naturalia II“ von Jonk
Von der Natur zurückgewonnene, verlassene Orte
Der Fotograf Jonk war schon im jüngsten Lebensalter vom ökologischen Bewusstsein geprägt. Nach und nach hat er sich immer mehr für von der Natur zurückgewonnene, verlassene Orte interessiert. Seine Einstellung: Was auch immer mit den Menschen passiert, die Natur ist stärker und sie wird immer da sein. Diese Erkenntnis bringt uns Menschen zurück an unseren Platz, die Ökologie tritt in den Vordergrund, der Mensch ist vielleicht gar nicht so wichtig, wie er glaubt zu sein. Es sollte eine Warnung sein: Die Bedrohung ist real, es ist wirklich dringlich, zu handeln und die Zukunft der Menschheit liegt in unseren Händen.
Naturalia II zeigt: Die Kraft der Natur ist stärker
Der neue Buchband „Naturalia II“ von Jonathan Jimenez aka Jonk ist eine Fortsetzung der Arbeit des Buches „Naturalia: Chronicle of Contemporary Ruins“. Inhaltlich begründet wird das Buch mit der Entwicklung der ökologischen Krise in den letzten drei Jahren. Das Buch führt uns durch die Welt der verlassenen Orte in 221 fotografischen Bildern, die in 17 verschiedenen Ländern aufgenommen wurden. Jonk hat sich übrigens auch lange mit Street Art befasst, sowohl als Graffitikünstler, aber mehr noch als Fotograf. Spannenderweise zeigt Naturalia II genau das Umgekehrte: Nicht der Eingriff des Menschen steht zentral, sondern das menschliche Verschwinden. Mit dem zunehmenden, massiven Artensterben sollte klar sein: Auch den Menschen kann es treffen. Hier sehen wir, wie das aussieht.
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