Wer ein Tiny House selber bauen möchte, kann entweder einen fertigen Bausatz kaufen oder aber einen Bauplan. Die leicht verständlichen Baupläne von Pin-Up Houses sind für Amateur-Handwerker gedacht. „Gaia“ ist ein autarkes Upcycling-Containerhaus mit eigener Stromerzeugung und Wasseraufbereitung.
Pin-Up Houses ist ein internationales Architekturstudio, das sich vor allem mit Minihäusern und alternativen, erschwinglichen Wohnformen beschäftigt. Dabei will das Studio das Wissen von professionellen Architekten mit den Fähigkeiten von Amateur-Bastlern verbinden, die sich ihr Minihaus selbst bauen möchten. Das umweltfreundliche Recyclinghaus Gaia ist ihr neustes Projekt.
Vom Schiffscontainer zum autarken Minihaus
Die Basis für Gaia ist ein ehemaliger Schiffscontainer. Mit isolierten Innenwänden und galvanisiertem Wellblech auf dem Dach wird er witterungsfest, und Holzverkleidungen innen verwandeln ihn in ein gemütliches Zuhause. Weil er eine eigene Windturbine und drei Solarmodule auf dem Dach hat, kann er quasi überall stehen und erzeugt rund um die Uhr und zu allen Jahreszeiten selbst Strom. Über eine Batterie werden Kühlschrank, Wasserkocher und andere kleinere Geräte ohne externe Stromquelle versorgt.
Die Wasserversorgung für Küche und Bad ist ebenfalls autark möglich. Sie läuft über eine Aufbereitungsanlage für Regenwasser, das in einem 1000-Liter-Tank gesammelt und gefiltert wird. Wie in allen Pin-Up Houses ist im Containerhaus Platz für ein Schlafsofa, Tische und Hocker, für Stauraum und eine Außenterrasse.
Das kostet das Tiny House zum selber bauen
Der Bauplan selbst kostet 190 US-Dollar, für das Material muss mit 21.000 US-Dollar gerechnet werden, etwa 17.645 Euro. Die Bauzeit für das Containerhaus gibt Pin-Up Houses mit drei Monaten an. Im Paket enthalten sind die Grundrisse und ein CAD-Set, eine genaue Anleitung mit Kommentaren, eine Materialliste, eine Liste aller benötigten Werkzeuge sowie das E-Book „How to build a Tiny House“, welches das das gesamte praktische Wissen der Architekten in einem Ratgeber zusammenfasst.
Wem dieses DIY-Projekt eine Nummer zu groß ist, kann es für den Anfang auch langsamer angehen lassen. Zum Beispiel mit dem Tiny House „Kabinka“, einem Bausatz, der in drei Tagen aufgebaut ist. Ob das Leben im Tiny House wirklich umweltfreundlicher ist, verrät unser Artikel „Leben Menschen im Tiny House nachhaltiger?“. Und wie es sich anfühlt, zum ersten Mal in einem Tiny House zu übernachten, erzählt unsere Autorin Odett in ihrem Reisebericht „Mein erster Aufenthalt in einem Tiny House“.
Zukunftsweisende, nachhaltige Architektur?
Wir berichteten im Lilli Green bereits viel über Tiny Houses und befassen uns dabei vor allem mit den Nachhaltigkeitsaspekten und Baumaterialien der Minihäuschen. Hier finden Sie eine Auswahl der Artikel:
Minihäuser nachhaltig einrichten – 7 großartige DIY-Tipps für Tiny Houses
Solar-Autarkie für Tiny Houses und Eigenheime: So geht‘s!
Ökologisch Wohnen – wie nachhaltig sind Tiny Houses wirklich?
Naturnah und Autark: Schlichtes Minihaus aus recyceltem Holz
Tiny Houses über Wasser – Amsterdamer Brückenhäuschen werden zum Minihotel!
Das Silohaus als Tiny House – Architekt Jan Körbes im Interview
Die Ecocapsule kommt – Autarkes Wohnen im eiförmigen Mini-Haus
Ich wusste nicht, wofür man alles Container einsetzen kann. Wir benötigen gerade einen zusätzlichen Raum, und dies könnte eine schnelle Möglichkeit sein, diesen Raum zu schaffen. Gut zu wissen, dass man solche Container auch mieten kann.
Genau so einen Schrank möchten wir auch in unserem Containerhaus haben. Vielleicht lassen wir den lieber bei einer erfahrenen Tischlerei bauen, denn es sieht aufwendig aus. Die ganzen runden Kanten und alles so schön eingepasst, das ist schon professionell!
Danke für den Beitrag bezüglich dieser Thematik. Ich möchte in naher Zukunft sogar mehrere Tiny Houses bauen. Deshalb werde ich mich vorher von einer Baufirma beraten lassen, die mir den ein oder anderen Geheimtipp geben kann.
Vielen Dank für diesen Beitrag zu Tiny Houses aus Containern. Wahnsinn, dass man aus einem alten Schiffscontainer einen Ort zum Leben bauen kann. Ich miete öfter Container und habe über die Möglichkeit der Behausung noch nie nachgedacht.
Es ist echt interessant, wie sich der Markt in diesem Bereich verändert, und man Container schon als Büros und gar als Wohnräume verwenden kann. Mein Onkel benötigt dringen ein zusätzliches Büro, ein Anbau wäre aber recht schwierig zu veranlassen. Vielleicht könnte es sich für ihn lohnen, einen Bürocontainer zu mieten.
Mein Onkel ist derzeit auf der Suche nach einem Containerdienst. Dabei ist es gut zu wissen, dass sich Container auch als Tiny Houses eignen. Ich hoffe, dass er einen passenden Anbieter finden wird.
Vielen Dank für die Übersicht! Ich spiele schon länger mit dem Gedanken, einen Bürocontainer zu mieten und finde sowas daher sehr interessant. Es ist auch gut zu wissen, dass man auch umweltfreundliche Recyclinghäuser aus Containern machen kann. Das wäre jedenfalls auch ein Kriterium, was mir bei meinem Büro ebenfalls wichtig wäre.
Vielen Dank für den Artikel! Ich habe selber mal im Urlaub in einem Tiny-House gelebt und finde die Idee daher sehr interessant. Wer hätte gedacht, dass man so etwas selbst aus einem Container machen könnte? Es ist auch gut zu wissen, dass der Container isoliert ist, denn die Wärme drinnen wäre meine erste Frage gewesen.
Toller Artikel, nur leider kollidiert er mit dem deutschen Baurecht. Tiny Houses zu errichten ist leider nicht so einfach, wie es sich liest.
Eine gründliche Recherhce zum Anbieter, Wärmeschutznormen, Baustatik, Eintrag im Kasteramt, Erdbebensicherheit und Windlastnachweise…
Am besten informieren über alles unter http://www.tinyhouse-messe.de ab Mitt Juni 2021